Herne/Wanne-Eickel. Bahn frei für die Schwimmer: Wo Kurse und Training in den Sommerferien möglich sind. Auch die ETuS-Fußballer sind Thema im Herner Sportausschuss.

Gute Nachrichten für die Herner und Wanne-Eickeler Schwimmvereine. In den kommenden Sommerferien stellt die Herner Bädergesellschaft den „Südpool“ an der Bergstraße für Training und Kurse zur Verfügung.

„Und zwar die kompletten sechs Wochen. Dafür zahlen die Vereine ihren normalen Beitrag, der auch außerhalb der Ferien gilt“, so Hans-Lothar Przybyl, Geschäftsführer der Stadttochter.

Im „Wananas“ in Wanne-Nord können Vereine das dortige Lehrschwimmbecken in der zweiten Ferienhälfte nutzen, um zum Beispiel Kurse für Kleinkinder oder Nichtschwimmer anzubieten. Auch hier soll die gewohnte Gebührenordnung gelten.

Im Sportausschuss Herne – SPD-Anfrage: „Mängel teilweise kompensieren"

Dies sind die Ergebnisse einer Anfrage, die die SPD-Fraktion am Mittwochnachmittag im Sportausschuss gestellt hatte. Sie wollte angesichts gravierender Mängel in der Schwimmausbildung wissen, welche Bäder die Vereine in den Ferien nutzen können, „um diese Defizite, die während der Pandemie noch gewachsen sind, zumindest teilweise zu kompensieren“, so Kai Gera.

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Mitte Mai lag die Anfrage im Postkasten der Verwaltung, die sich dann, so der SPD-Stadtverordnete, „wohl die Bädergesellschaft ins Boot geholt hat, um den Bedarf auch in den Ferien zu decken“.

Revisionsarbeiten und Urlaube der Hausmeister

Denn in den Lehrschwimmbecken der Schulen wird, im Gegensatz zum vergangenen Jahr, ab dem 24. Juni für mindestens sechs Wochen der Stöpsel gezogen. Der Grund, so das Gebäudemanagement Herne (GMH), seien notwendige Sanierungsmaßnahmen und Urlaube der zuständigen Hausmeister. In Pandemiezeiten war dies noch anders.

Da fanden die Revisionsarbeiten außerhalb der Ferien statt, die Becken konnten daher auch in den Schulferien genutzt werden. Kai Gera fordert hier ein Umdenken: „Die GMH sollte mal in sich gehen und darüber nachdenken, ob vier Wochen Stillstand nicht ausreichen. Dann könnten die Lehrschwimmbecken zumindest im letzten Drittel der Sommerferien für Kurse der Vereine genutzt werden.“

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Das Angebot der Bädergesellschaft sei jetzt, so Kai Gera, „erst einmal eine positive Lösung, für die wir sehr dankbar sind“. Die Fachschaft Schwimmen wird zeitnah bei ihren Vereinen den Bedarf an Trainings- und Übungszeiten für die Sommerferien abklopfen.

SSB: „Warum wird den Vereinen nicht geholfen"?

Auch Hans Peter Karpinski war „im Sinne der Schwimmvereine“ zufrieden, schloss sich aber der Kritik an der GMH, die für die sechs städtischen Lehrschwimmbecken zuständig ist, an: „Die Absprache mit der Bädergesellschaft hat zwar den Dampf aus dem Kessel genommen. Aber für mich bleibt es dabei, dass sich bei der GMH niemand die Frage stellt, wie unseren Vereinen geholfen werden kann“, so der Chef des Herner Stadtsportbundes, der bei seinem Tadel das Sportamt ausdrücklich ausklammerte: „Dieser städtische Fachbereich ist immer nur der Überbringer schlechter Nachrichten.“

Stadt mietet Zeiten für ETuS an

Die Sitzung des Sportausschusses endete am Mittwoch in Rekordzeit. In einer knappen halben Stunde war die Tagesordnung abgehakt.

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Zu ihr gehörte im nichtöffentlichen Teil auch ein Bericht der Verwaltung über den Sachstand „Spiel- und Übungsbetrieb ETuS Wanne“.

Der Verein, der seinen Platz an der Franzstraße zum 1. Juli 2022 aufgeben muss, wird zur Wilhelmstraße wechseln.

Die Stadt mietet dort vom Hausherren, den Wanner Sportfreunden, Spiel- und Trainingszeiten für die Eisenbahner an, das Geld für die Miete wird aus dem Sportetat genommen. Redebeiträge der Sportpolitiker soll es dazu nicht gegeben haben.