Herne. Es tut sich etwas in der Eishockey-Talentschmiede des Herner EV, vom DEB gab es drei Sterne. Der Übergang zu den Senioren soll besser werden.

Ein wenig haben sie für diesen Schritt gebraucht. Knapp sieben Monate waren ins Land gegangen, bevor es die Eishockey-Nachwuchsabteilung des Herner EV den Großen nachmachte. Auch sie firmieren nun unter einem neuen, alten Namen. Die Young Miners wollen dabei aber gar nicht so viel anders machen als in der Vergangenheit.

„Es geht um einen Schulterschluss mit der ersten Mannschaft“, umreißt Heiko Alhäuser, 3. Beisitzer und Verantwortlicher für Kommunikation, die Entscheidung. „Die Namensanpassung soll bei den Kindern und Jugendlichen auch für eine Identifikation mit der ersten Mannschaft führen.“

Herner EV: Schulterschluss zwischen Jugendabteilung und erster Mannschaft

Bereits bei der Weihnachtsfeier konnten sich die Kinder und Jugendlichen mit dem Namen anfreunden, den sie bald auch auf den gleichen Trikots wie die erste Mannschaft tragen werden. „Wir haben schon mal Mützen mit dem Aufdruck verteilt“, berichtet Alhäuser. „Die haben sich natürlich gefreut. Es gab nur positive Reaktionen.“

Die Anpassung des Namens unterstreicht nicht nur die Identifikation, sondern stehe auch für den fließenden Übergang zwischen den einzelnen Altersklassen der Miners bis hin zu den Senioren oder der Profi-Mannschaft. „Es ist nicht einfach und ein weiter Weg bis ganz oben zu kommen, aber es wird sicherlich wieder der ein oder andere junge Gysenberger auf das Eis schaffen“, meint Alhäuser.

Fast erinnert das Gesamtpaket der Young Miners an die Schalker Knappenschmiede. Identifikation mit dem Verein, Talentförderung und Bindung an die Region. Ein Konzept, das sich schon beim Fußball-Zweitligisten als ziemlich erfolgreich erwiesen hat.

Auch interessant

Nur zwei Oberligisten schneiden besser ab als der HEV

Aber auch die Miners bleiben nicht unbeachtet. Der Deutsche Eishockey Bund (DEB) hat die Nachwuchsarbeit der Herner in Ende März zertifiziert. Im Fünf-Sterne-Programm des DEB kommen sie auf drei Sterne. Damit werden die Bemühungen rund um das Jugend-Eishockey während der Pandemie prämiert. Es ist die dritthöchste Bewertung innerhalb der Oberliga Nord. Nur die TecArt Black Dragons aus Erfurt (vier Sterne) und der Krefelder EV (fünf Sterne) schnitten noch besser ab.

Neben der Ehrung kann sich der HEV auch über eine Ausbildungsentschädigung in Höhe von 22.343,01 Euro freuen, die wieder für die Jugendarbeit ausgegeben werden kann.

Engagement für geflüchtete Kinder aus der Ukraine

Doch die Young Miners schauen nicht nur auf sich selbst. Der Krieg in der Ukraine hat auch beim Herner Eishockey-Nachwuchs eine Reaktion provoziert. Bereits seit Anfang März haben sie das Kinder- und Jugendtraining für geflüchtete Kinder geöffnet. Auch während des Sommertrainings soll das Engagement fortgesetzt werden. „Da haben wir uns schnell ein Herz gefasst“, erinnert sich Alhäuser. „Einige Familien aus dem Verein hatten Geflüchtete aufgenommen, deren Kinder schon Eishockey gespielt haben.“

Der Weg war unkompliziert und einfach beschritten. Die Ausrüstung wird nach Möglichkeit gestellt. Mittlerweile kann der Verein auch auf die Hilfe einer ehrenamtlichen Übersetzerin zählen. „In der U11 haben wir drei Kinder, die vollkommen vorbehaltlos und mit offenen Armen empfangen wurden.“

Auch interessant