Sprockhövel. In der Abstiegsrunde muss Westfalia Herne lange auf ein Heimspiel warten. Zum Start der Auswärts-Reihe gibt’s eine 0:7-Klatsche in Sprockhövel.

Er nehme das sportlich, sagt Danny Voß, Trainer von Westfalia Herne, aber begeistern kann ihn das nun auch nicht: „Du guckst auf deinen Spielplan und siehst: auswärts – auswärts – auswärts – auswärts.“

So sind die Aussichten in den kommenden Wochen für Westfalia Herne in der Abstiegsrunde der Oberliga Westfalen.

Rosig sahen sie schon vor Beginn dieser Playdowns nicht aus für das abgeschlagene Schlusslicht, und der erste Auftritt bei der TSG Sprockhövel taugte schon gar nicht zum Mutmacher. 0:7 (0:2) verliert die Westfalia.

Westfalia Herne muss sechste Niederlage in Folge hinnehmen

Es war die sechste Punktspielniederlage in Folge in diesem Jahr, und dieses Mal das, was man eine „Klatsche“ nennt. Beobachtet auch von Patrick Knieps, Trainer im Nachwuchsbereich der Sprockhövler. Er startet mit den Hernern als neuer Trainer ab Sommer, dann aber mit einem umfassenden Umbruch.

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Zunächst aber stehen für die Herner noch neun Spiele in der Abstiegsrunde an. Zweimal veröffentlichte die Westfalia am Freitag ihren Spielplan für diese Playdowns.

In der ersten Version hatten die Herner nur vier Heim- und demgegenüber sechs Auswärtsspiele, wie auch die SG Finnentrop/Bamenohl. TuS Ennepetal und RSV Meinerzhagen hätten hingegen jeweils sechsmal Heimrecht gehabt.

Später aber gab es den korrigierten Spielplan, alle Mannschaften der Abstiegsrunde haben nun je fünf Heim- und ebenso viele Auswärtsspiele. Nach der kurzfristigen Umgestaltung haben die Herner nun allerdings vier Auswärtsspiele in Folge.

Erst 0:2 in Rückstand, dann in Unterzahl klar unterlegen war Westfalia Herne – vorn rechts Orkun Koymali.
Erst 0:2 in Rückstand, dann in Unterzahl klar unterlegen war Westfalia Herne – vorn rechts Orkun Koymali. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

0:2, ab der 37. in Unterzahl

Nach den Gastspielen in Sprockhövel, bei Münsters Zweitvertretung, in Finnentrop-Bamenohl und in Vreden erwartet die Westfalia erst am 5. Mai wieder eine Mannschaft in der Polygonvatro-Arena, wenn der TuS Haltern zu Gast ist.

Abwarten, wie viele eigene Punkte die Herner bis dahin aufs Tableau stempeln.

In Sprockhövel war zu Beginn zu erkennen, dass sich die Spieler viel vorgenommen hatten, und sie spielten sich durch Jamal auch eine richtig große Torchance heraus. Nach Doppelpass war der Zehner der Westfalia frei durch, auch schon an Torhüter Philipp Knälmnann vorbei. Aber El Mansoury war abgedrängt worden, brachte den Ball nicht mehr ins Tor, sondern nur ans Außennetz.

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Der Rest des Spiels folgte der mittlerweile vertrauten, für Herne zermürbenden Dramaturgie der Punktspiele in den vergangenen Wochen. Erstes Gegentor (Ibrahim Bult/21.) im Anschluss an einen gegnerischen Standard, der zweite Treffer nach nur zwei Minuten schnell hinterher durch Dilhan Demir. Ab der 37. Spielminute spielte Herne ein weiteres Mal in Unterzahl. Deniz Ergüzels Ziehen an der gegnerischen Spielkleidung wertete Schiedsrichter Cengiz Kabalakli als Notbremse und zeigte die Rote Karte.

Drei Tore (Nazzareno Ciccarelli, zweimal Demir) packten die Gastgeber nach der Halbzeit noch drauf, da war gerade mal eine Stunde gespielt. Die Treffer sechs und sieben von Max Maron und Benjamin Janson passten ins Programm, das die Sprockhöveler an diesem Tag abspulten, auch abspulen konnten.

„Wir haben die Chance zu treffen, haben dann aber selbst den Nachteil bis zur Pause. Und bei Sprockhövel sieht man, dass sie dann alles mit Leichtigkeit machen können. Für uns wird jeder Ball immer schwerer“, sagt Hernes Trainer Danny Voß nach dieser Packung.

Eine Kopfsache, auch für die Ersatzspieler

Eine Kopfsache sei es überdies -- auch für die Spieler, die von der Bank kommen können. Zwei Feldspieler waren es wieder nur an diesem Sonntag, die als Alternativen in Frage kamen.

Wie er mit seiner Mannschaft angesichts der Niederlagenserie die nächsten Wochen angehe? Zunächst einmal habe er „Verständnis“ für die Jungs, sagt Danny Voß: „Ich sehe ja, wie sie im Training arbeiten.“

Demnächst arbeiten im Kader der ersten Mannschaft auch Akteure der A-Jugend mit, aber die Spieler des Bezirksliga-Meisters und Aufsteigers zur Landesliga sind jetzt erst mal unterwegs und nehmen an einem internationalen Turnier in Barcelona teil. Das ist eine Auswärtsaufgabe der angenehmeren Art.

Tore: 1:0 (21.) Bulut, 2:0 (23.) Demir, 3:0 (51.) Ciccarelli, 4:0 (57.) Demir, 5:0 (61.) Demir, 6:0 (71.) Maron, 7:0 (82.) Janson.
Westfalia: Güzel; Ergüzel, Lübke, Nguimba, El Gourari (65. Koc) – Terzi, Koymali – Yoo (74. Guscott), El Mansoury, Curaba – Gweth.
Bes.Vork.: Rote Karte gegen Ergüzel (37./Notbremse).