Herne. „Wir hätten den Sieg verdient gehabt“, sagt Danny Albrecht. Der Coach der Saale Bulls sieht es ähnlich. Einen Vorwurf muss sich Herne machen.

Alles gegeben und doch verloren: Der Herner EV unterlag den Saale Bulls Halle am Mittwoch im Nachholspiel mit 1:2 (0:1, 1:0, 0:1), doch die bessere Mannschaft war der Tabellenführer der Eishockey-Oberliga Nord aus Sachsen-Anhalt vor 733 Zuschauern in der Hannibal-Arena nicht.

Die Miners hatten schon in der Anfangsphase ein klares Chancenplus und auch das erste Überzahlspiel, doch das war in der jüngeren Vergangenheit nicht immer ein Vorteil für den HEV gewesen. Auch diesmal nicht: Lukas Valasek ging auf und davon und markierte den Shorthander – es war bereits der sechste gegen die Gysenberger in den letzten sechs Spielen.

Herner EV von frühem Rückstand nicht geschockt

Geschockt zeigten sich die Gastgeber nicht. Die blieben im Vorwärtsgang, doch was folgte, zog sich wie ein roter Faden durch die ganze Partie. Trotz vieler Schüsse und Chancen fehlte den Miners der sichere Abschluss und Halle ging nach 20 Minuten mit einem glücklichen Vorsprung in die Kabine.

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Auch im zweiten Drittel agierte der Spitzenreiter für seine Verhältnisse ungewohnt verhalten. Das war wohl dem Ausfall mehrerer Leistungsträger geschuldet, denn mit Joonas Niemelä und Patrick Schmid fehlten den Gästen unter anderem zwei Topstürmer, die es in dieser Saison zusammen bereits auf 55 Treffer und 79 Vorlagen gebracht hatten.

„Es stimmt. Wir haben zwar gut dagegengehalten, waren aber wie schon in der letzten Zeit eher passiv und nicht so aggressiv“, erklärte Gästecoach Ryan Foster hinterher. Der Herner Ausgleich war lange fällig und hochverdient, obwohl keiner der Anwesenden mit Sicherheit sagen konnte, ob Nils Liesegangs Schuss auch wirklich hinter der Torlinie gewesen war. Schiedsrichter Maris Kruminsch gab den Treffer schließlich trotz vehementer Proteste der Bulls – es hieß 1:1.

Schussstatistik spricht klar für den Herner EV

In den ersten beiden Dritteln sprach die Schussstatistik klar für den HEV, was sich erst im Schlussabschnitt nach zwei Strafen gegen die Miners umkehrte. Am eigentlichen Spielverlauf änderte sich nicht viel, doch auch in den letzten 20 Minuten konnten die Miners ihre Chancen nicht nutzen. Halle hingegen lauerte weiterhin auf sich ergebende Möglichkeiten, ohne sie wirklich zu erzwingen und hatte damit am Ende Erfolg.

Herner-EV-Coach Danny Albrecht wusste: „Wir hätten den Sieg verdient gehabt.“
Herner-EV-Coach Danny Albrecht wusste: „Wir hätten den Sieg verdient gehabt.“ © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Auch das 1:2 war mehr reingelogen als rausgespielt, bevor sich die Grün-Weiß-Roten auch in der Schlussphase vergeblich an Gästekeeper Jakub Urbisch und seinen Vorderleuten aufrieben. Unterm Strich stand schließlich eine unglückliche und unnötige Niederlage für den HEV, der an diesem Abend nicht an einem stärkeren Gegner, sondern an seiner mangelnden Chancenverwertung gescheitert war.

„Wir hätten den Sieg verdient gehabt“

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„Das ist auch der einzige Vorwurf, den ich der Mannschaft machen kann. Wir haben hart gearbeitet und hätten den Sieg verdient gehabt“, ärgerte sich HEV-Trainer Danny Albrecht anschließend über die verpassten Punkte. Auch Ryan Foster wusste, dass es ein schmeichelhafter Erfolg seines Teams war und blieb in seiner Analyse ehrlich: „Unser Torwart war ein starker Rückhalt. Manchmal muss auch Glück dabei sein und davon haben wir heute viel gehabt.“

Tore: 0:1 (7:15, 4-5), 1:1 (27:37) Liesegang (Peleikis/Marsall), 1:2 (41:05).

Strafminuten: Herne 10 – Halle 6.

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