Herne. Gegen Niederrhein-Oberligist TVD Velbert verliert Westfalia Herne 0:5. Das Spiel zeigt: Auf den SCW wartet eine breite Palette an Aufgaben.

So lange ist Danny Voß noch gar nicht offiziell Cheftrainer des SC Westfalia Herne, erst seit Januar, aber zum Galgenhumor hat der dritte SCW-Trainer der laufenden Saison schnell gefunden. „Das Gute zuerst: Es war ein Testspiel“, sagte Voß mit dem Versuch eines Lächelns nach dem 0:5 (0:3) der Herner gegen den TVD Velbert.

Westfalia Herne muss noch „an allem“ arbeiten

Auf die Frage nach den Dingen, die die Westfalia jetzt noch in die letzten zwei Wochen vor dem ersten Meisterschaftsspiel des Jahres gegen den ASC 09 Dortmund mitnimmt, woran noch zu arbeiten ist, dachte Danny Voß absichtsvoll lange nach – auf die Nachfrage: „Also an allem?“ nickte der Westfalia-Trainer. Zu klar waren an diesem Tag die Unterschiede gegen die Velberter zu Tage getreten, die ihre Räume bekamen und nutzten. Dazu auch das Fazit von Voß nach dem Spiel: „Du musst immer weiter die Gegner bearbeiten, dass du auch in die Laufduelle kommst. Die fehlen halt. Fußball fängt ohne Ball an.“

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In Testspielen geht es ja immer um Erkenntnisse, den Hernern tat sich im Spiel gegen die Velberter eine breite Aufgabenpalette für die nächsten zwei Wochen auf. Keine neue war allerdings die Erkenntnis aus den Anfangsminuten jeweils zu Beginn beider Halbzeiten.

Die Gäste kamen zweimal zu zwei schnellen Toren, die auch direkt die Arbeitsaufträge für die Herner bis zum ersten Pflichtspiel des Jahres gegen den ASC 09 Dortmund ausrollten.

Da stimmte die Zuordnung nicht

Wenn es bis jetzt die Formulierung „Da stimmte die Zuordnung nicht“ noch nicht gegeben hätte: Spätestens mit dem 0:1 (5.) von Maik Bleckmann nach einem Freistoß von Björn Kluft wäre sie erfunden worden. Lange flog der Ball, fiel in den Herner Strafraum, von wo aus Bleckmann ungestört treffen konnte.

Das 0:2 fiel nur neun Minuten später. Diesmal verbaselte Westfalia den Ball in der Gefahrenzone vor dem eigenen Tor. Fabio Di Gaetano ging dazwischen und mit dem Ball bis durch in den Fünfer, schloss zum zweiten Velberter Treffer ab (14.).

Romario Guscott (Mi.) verpasste in der ersten Halbzeit zwei gute Gelegenheiten.
Romario Guscott (Mi.) verpasste in der ersten Halbzeit zwei gute Gelegenheiten. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Guscott klopft den Ball mit Wucht an den Pfosten

Nach vorne ließen die Herner den Ball bis zur Pause ordentlich laufen, oft über rechts mit Jamal El Mansoury. Doch seine Hereingabe verpasste Romario Guscott zum möglichen Anschlusstreffer, und ein weiteres Mal klopfte Guscott den Ball aus leicht spitzem Winkel mit Wucht an den Pfosten – wie’s richtig geht, zeigten auf der anderen Seite noch mal die Gäste mit ihrem 3:0 durch Björn Kluft (39.).

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Bevor das Schlusslicht aus Westfalen gegen den Tabellenzehnten vom Niederrhein nach der Pause Fahrt aufnehmen konnte, fiel schon der nächste Gegentreffer. Mit Auge, aber zu leicht konnte Di Gaetano über links auf Kai Schwertfeger zurücklegen, der das 4:0 der Gäste in der 47. Minute nachlegte. Und Ishmael Schubert-Abubakari packte kurz darauf (54.) noch das 5:0 der Velberter drauf.

Die Gäste ließen danach ab von den Hernern, allerdings hatte vor allem Schubert-Abubakari, bei drei guten Gelegenheiten, noch die Chance, zu erhöhen.

Die Herner hatten in der Schlussphase noch einen Kopfball von Bilal Abdallah und einen Schuss von Orkun Koymali als Chance zu verzeichnen. Nun sind es nicht mehr ganz zwei Wochen Zeit, bis sich der ASC 09 Dortmund am 20. Februar in der Polygonvatro-Arena vorstellt. Das ist dann kein Testspiel.