Herne. Lange hatte sich der SV Sodingen schon um Patrick Rudolph vom TuS Bövinghausen bemüht. Der Wechsel war nun wie ein Schock, erklärt er.
Einen emotionalen Schritt erlebte Patrick Rudolph, der in der Winterpause vom TuS Bövinghausen zum SV Sodingen wechselte. Als sich seine Zeit beim Westfalenliga-Spitzenreiter dem Ende zuzuneigen schien, hatte er plötzlich „dreizehn, vierzehn Vereine am Telefon“, erzählt der 30-Jährige Mittelfeldmann jetzt. Der SV Sodingen war einer davon.
Gezogen hat letztlich sein Bruder, der bereits seit 2020 beim SVS die Stiefel schnürt. Damals hatte Stürmer Kevin sein geplantes Engagement bei Bövinghausen kurzfristig beendet. Die Rudolphs überlegten den gemeinsamen Schritt zu Trainer Thomas Falkowski, mit dem sie schon in Hassel und Schermbeck gemeinsame Oberliga-Aufstiege feierten.
SV Sodingen: „Dimi ist noch schlimmer als Falke“
„Aber da stand ich schon in Bövinghausen unter Vertrag“, blickt Patrick Rudolph zurück. „Und mir war klar, dass ich da bis zum Ende spiele, weil ich dort einfach mehr Perspektive gesehen habe.“
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So ging Kevin zunächst allein nach Herne. Doch Falkowski blieb hartnäckig und bohrte unentwegt nach. So blieb der Kontakt eng. Und als Falkowski weg war, legte Nachfolger Dimitrios Kalpakidis nach. „Der Dimi ist sogar noch schlimmer als Falke“, lacht Rudolph. Kein Wunder, war Kalpakidis doch zwischenzeitlich in Bövinghausen bereits sein Trainer und wusste daher genau, was er an ihm hat.
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„Ich wollte vor allem wieder gerne mit Kevin zusammenspielen“, macht Patrick Rudolph aber keinen Hehl aus seinem wichtigsten Wechsel-Grund. Er gerät beinahe ins Schwärmen: „Mit Kevin kann man richtig gut Fußball spielen, wo man die Lücke sieht, dann klatschen lässt, wo nichts aus Zufall passiert.“
„Wie von der Champions League in die Kreisliga A“
Der Schritt vom Liga-Krösus zu sparsamen Sodingern war indessen immens. Vom mit Alt-Internationalen gespickten Superteam zum ausfallgeplagten SVS. Von oftmals vierstelligen Zuschauerzahlen zu meist nur zweistelligen. „Das ist praktisch so, als ob du von der Champions League in die Kreisliga gehst“, vergleicht Rudolph. Der Sodinger Ist-Zustand, so gibt er zu, habe ihn trotzdem erschrocken: „So extrem habe ich das nicht erwartet.“
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Gegen Hassel beim Debüt habe er in der zweiten Hälfte daran gedacht, in Bövinghausen sitzen sechs heiße Superkicker auf der Bank und hier … steht Dimi. Der Trainer musste manches Testspiel ja sogar aktiv mitbestreiten. Gegen Hassel blieb Kalpakidis draußen.
Zusammenhalt im Team imponiert und spornt an
Eines aber hat Patrick Rudolph an neuer Wirkungsstätte bereits imponiert. Der keineswegs selbstverständliche Debüt-Sieg war vor allem Resultat des Zusammenhalts. „Das Mannschaftsgefüge ist super“, sagt er. „Vielleicht besser als in Bövinghausen. Da ist jeder für jeden da. Das war extrem gut.“ Ihn selbst hat das umso mehr angespornt. So sehr, dass ihn noch am Dienstag Muskelkater plagte.