Herne/Wanne-Eickel. Im Kreis 15 ist das Interesse an den Neuerungen im Fußball der Jüngsten gering. Warum der Jugend-Vorsitzende die Vereine in der Pflicht sieht.

Bernd Götte hat noch Überzeugungsarbeit zu leisten. Die neuen Regelungen im Kinderfußball sind spätestens ab der Saison 2024/25 verpflichtend. Im Kreis Herne werden sie ab der kommenden Saison bei den Mini-Kickern durchgeführt, wie am Donnerstagabend beschlossen wurde. Die F-Jugend soll später folgen. Der Vorsitzende des Kreis-Jugend-Ausschusses zeichnet für seinen Kreis ein dunkles Bild.

Bernd Götte: Vereine „scheinen es derzeit nicht auf dem Schirm zu haben“

„Da werden sich noch einige Vereine umgucken“, sagt er. „Sie scheinen es derzeit nicht auf dem Schirm zu haben.“ Nach der von Kritik begleiteten verpflichtenden Info-Veranstaltung im vergangenen September ist das Interesse der Vereine gegen Null gegangen. „Es bestand die Möglichkeit, sich weiter zu informieren, aber es wollte scheinbar niemand.“

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Dabei bringen die angepassten Regeln in seinen Augen viele Vorteile mit sich. „Für die Kinder ist es nicht verkehrt. Es bekommen alle Spielzeit und nicht nur die sieben Besten, weil der Trainer unbedingt gewinnen will.“ Gerade hier sieht Götte den Knackpunkt. „Es wird bei vielen Vereinen viel zu sehr aus der Sicht der Erwachsenen entschieden, die das Prinzip dahinter nicht verstehen.“ Das habe sich in der Vergangenheit auch schon bei der Durchsetzung der Fair-Play-Regeln gezeigt.

Umsetzung wird nicht leicht werden

Probleme wie etwa der organisatorische Mehraufwand mit Auf- und Abbau der Kleinspielfelder an einem Spieltag wurden von Vereinsseite benannt. „Vorgeschoben“, sagt Götte. Der Kreis habe getan, was getan werden musste. „Jetzt müssen die Vereine auch aus dem Quark kommen“, stellt er abschließend fest.

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Ein neueres Beispiel zeigt, dass das nicht leicht wird. Für einen Probespieltag wurden sechs Vereine mit acht Mannschaften angeschrieben. „Es kamen irgendwann keine Rückmeldungen mehr“, berichtet Götte. Das liege auch daran, dass die vereinsinterne Kommunikation stockt, Mails nicht die betreffenden Personen erreichen. Götte: „Das ist schon schade.“