Herne. Ungeschlagen ist der HC Westfalia Herne, nimmt die Oberliga ins Visier. Wie Trainer Stephan Krebietke auf die Entwicklung seit drei Jahren blickt.

Zwar stehen für den HC Westfalia Herne in der ersten Serie der Saison 2021/22 noch die Begegnungen mit dem SV Westerholt (am 15. Januar auswärts) und dem ASV Senden (am 23. Januar zu Hause) aus, dennoch bietet sich zum Jahresende eine Zwischenbilanz gut an. Für Trainer Stephan Krebietke hätte das Jahr 2021 sportlich „nicht viel besser laufen können“.

HC Westfalia Herne: Schon in der Vorbereitung auf einem guten Weg

Als Verbandsliganeuling wollten die selbstbewussten Herner von Anfang durchaus in der Spitzengruppe mitmischen. Dass sie aber nach zehn Begegnungen verlustpunktfrei die Tabelle mit deutlichem Vorsprung anführen, hätten sich dann doch nur die wenigsten vorstellen können.

HC Westfalia Herne- Viele weitere Zusagen

Der zwei Spieltage vor Beendigung der Hinrunde bereits als „Halbzeitmeister“ feststehende Handballverbandsligist HC Westfalia Herne stellt frühzeitig die Weichen für die nächste Meisterschaftsrunde, die in der Oberliga stattfinden soll.

Nach der Weiterverpflichtung von Trainer Stephan Krebietke für die beiden folgenden Jahre hat jetzt in einem vorweihnachtlichen Gesprächsmarathon der Sportliche Leiter Dirk Wiesner mit einem Großteil des jetzigen Kaders den Verbleib beim HCW fest vereinbaren können: Dem voran gegangenen Mannschaftskapitän Richard Sibbel folgten inzwischen Fabian Scheunemann, Jörn Maiß, Luke Schumann, Finn Sauerland, Joshua Dudda, Jasper Meier, Julian Ollesch, Alexander Schade, Mike Klamann, Tim Krause, Florian Rohde, Julian Ihnen und Noah Krebietke.

„Soweit es die Terminfindungen zulassen, möchte ich noch vor Weihnachten, mindestens aber vor dem Jahreswechsel, die noch ausstehenden Gespräche mit den übrigen Spielern abgeschlossen haben“, will sich Dirk Wiesner weiter intensiv bemühen.

Eigentlich hat sich aber auch schon in der Vorbereitung gezeigt, dass der HCW auf einem guten Weg ist. Selbst in dieser Zeit blieben die Strünkeder ohne Niederlage, obwohl hier auch spielstarke Oberligisten Gegner waren. Und dennoch war Vorsicht geboten, da die weitgehend unbekannte Konkurrenz in der neuen Umgebung schwer einzuschätzen war.

Die Oberliga im Visier

Jetzt aber hat Stephan Krebietke die Oberliga im Visier und glaubt an die Stabilität seiner Truppe, die sich, anders als zu Landesligazeiten im Aufstiegskampf mit dem ATV Dorstfeld, nicht von einem Spiel aus der Bahn bringen lassen wird. Das bis jetzt erarbeitete Punktepolster stärkt zusätzlich die Zuversicht.

Ganz ohne Mahnung will es der HCW-Coach aber doch nicht belassen: „Wir müssen bedenken, dass wir bisher alle starken Konkurrenten wie Ahlen, Oberaden, Hörste, Brockhagen und Altenbögge zu Hause empfangen haben. Im letzten Hinrundenspiel kommt noch der ASV Senden. Ich bleibe aber optimistisch.“

Für Trainer Stephan Krebietke sind die Grundlagen für die aktuelle Verfassung der Mannschaft in den drei zurückliegenden Jahren gelegt: „Ich habe mit einem weitgehend unveränderten Kader langfristig kontinuierlich zusammenarbeiten und die Entwicklung der Spieler vorantreiben können. Alle haben an einem Strang gezogen. Heute wissen alle im Team, was in bestimmten Situationen zu tun ist. Die Mannschaft ist gereift und besteht nicht mehr nur aus einer ersten Sieben.“

Immer eine Antwort parat

In der Tat ist die Mannschaft auf fast allen Positionen mit gleichwertigen Spielern doppelt gut besetzt. Auf Manndeckungen, defensive Abwehrreihen oder auch offensiv agierende Gegner weiß sich der HCW in der Regel erfolgreich einzustellen. Es sitzen aber auch die eigenen Deckungssysteme und können situationsbedingt abgerufen werden. Dass sein Team immer ruhig bleibt und stets eine Antwort parat hat, sieht Krebietke als großes Pfund an.

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Einen wichtigen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz haben sich die Strünkeder nach Ansicht von Stephan Krebietke auch in der wegen Corona handballfreien Zeit der letzten Saison erarbeitet, als sie die im Amateursport sonst gegenüber den spielerischen Elementen im Training oft zu kurz kommenden Kräftigungs-, Fitness- und Ausdauerübungen im Freien oder an Geräten forcierten. In einigen Spielen zeigte es sich, dass der HCW die fehlende Hallennutzungsmöglichkeit offenbar gegenüber den Mitbewerbern anders intensiv genutzt hat.

Punktuelle Veränderungen sind nicht gänzlich auszuschließen

Im neuen Jahr wird Westfalia neben dem jüngst bereits wieder einsatzfähigen Joshua Dudda auch auf Finn Sauerland nach Genesung zurückgreifen können und damit in Abwehr wie im Angriff noch mehr Alternativmöglichkeiten haben.

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Gerade die Wurfkraft im Rückraum hat gelegentlich etwas gefehlt. Auch mit Rechtsaußen Florian Rohde darf nach Laufschule und Belastungsübungen für die Sprunggelenke wieder gerechnet werden. Ein dickes Fragezeichen bleibt hinter der Knieverletzung von Torwart Hannes Greger.

Stephan Krebietke sieht sein Team auch für die Oberliga gut aufgestellt, will aber punktuelle Veränderungen nicht gänzlich ausschließen: „Der Stamm, der da ist, wird zusammen bleiben und sich gut weiterentwickeln. Wir müssen nicht die Breite des Kaders vergrößern. Nur ein Spieler mit besonderer Qualität hilft uns.“