Herne. Der lang ersehnte erste Sieg der Oberliga-Saison: Westfalia Herne hat Rhynern mit 2:0 geschlagen – die Gäste waren mit dem Ergebnis gut bedient.
Die Sekunden blieben stehen, als Danilo Curaba drei Minuten vor dem Abpfiff die rechte Seite herunterlief und den Querpass auf Burinyuy Nyuydine spielte. Dann der Jubel, der Stürmer traf zum entscheidenden 2:0 gegen Westfalia Rhynern, perfekt war der erste Saisonsieg in der Oberliga Westfalen von Westfalia Herne.
Nach dem Schlusspfiff lagen sich die Strünkeder in den Armen, ließen sich minutenlang vom Publikum feiern. Alle Anspannung nach langen Monaten des Wartens auf einen Dreier fiel ab. „Unter dem Strich haben wir mehr als verdient gewonnenen“, sagte Trainer David Zajas und pustete durch. Dabei war die Favoritenrolle vorher eigentlich klar verteilt.
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Der Tabellenvierte Rhynern kam mit dem Rückenwind eines 6:0-Siegs über Meinerzhagen zum Letzten ins Ruhrgebiet, trat aber ziemlich passiv auf und überließ Herne nach der Anfangsphase den Ball. Das war offenbar den vielen Ausfällen geschuldet. Sieben Spieler fehlten Rhynern, darunter Eduard Probst, der in der laufenden Saison bereits 14 Tore erzielte. Mehrere gute Chancen gab es stattdessen für die Herner, kurz vor der Pause wohl die größte: Eric Gweth löste sich von seinen Gegenspieler, lief alleine auf Torwart Maximilian Eul zu. Und zielte Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Die Zuschauer schüttelten noch den Kopf, als der Halbzeitpfiff ertönte.
Westfalia Herne geht durch einen Handelfmeter in Führung
In der 52. Minuten schrie das Publikum auf, es forderte einen Handelfmeter für Herne. Schiedsrichter Dennis Magne sah das ähnlich. Lokman Erdogan nahm sich den Ball, trat an und schoss nach oben rechts. Das 1:0.
Es wurde anschließend hitziger an diesem kalten Dezembersonntag. Ein Mitglied der Herner Bank bekam wenige Minuten nach der Führung die Rote Karte – es gab zuvor eine Rudelbildung vor der Bank der Gäste (60.).
Rhynern versuchte mit andauernder Spieldauer, den Ausgleich zu erzwingen, blieb aber weitgehend harmlos. Dagegen bekamen die Herner Konterchance um Konterchance. Schon weitaus früher hatten sie ein zweites Tor nachlegen können, wenn nicht sogar müssen. Umso größer die Erlösung, als Nyuydine den Treffer in der 87. Minute erzielte.
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Torchancen müsse man nutzen, haderte Zajas, der allerdings den Weg hin zur Chance mitbewertet: „Da haben wir super Fußball gespielt. Das war mehr als positiv.“ Der Trainer war hochzufrieden mit der Leistung seiner Spieler, die auch psychisch gefestigt auftraten und so das für diese Saison typische Drama aufhielten – es gab nämlich keinen späten Nackenschlag, die Null hielt. Oft hatte Herne spät ein Gegentor kassiert und sich um Zählbares bringen lassen. Diesmal nicht.
„Für die Psyche war das mehr als verdammt wichtig“, stimmte Zajas zu. „Wichtig war, den Jungs in der Halbzeit zu sagen, dass sie so weiterspielen sollen und nicht den vergebenen Chancen hinterhertrauern sollen“, erzählte David Zajas weiter. Er war sich sicher, dass weitere Chancen kommen würden und sollte recht haben. Die Spieler hätten es „überragend“ gemacht.
Westfalia Herne: Teil eins ist geschafft, Teil zwei soll folgen
Herne bleibt trotz des Sieges Letzter, hat aber Teil eins der Zielsetzung für das Restjahr umgesetzt. „Wir haben vorher gesagt, dass wir den Abstand zum Rest bis zur Winterpause so gering wie möglich halten wollen“, erklärte Zajas Die Mannschaft habe sich vorgenommen, in den letzten beiden Spielen vor dem Jahreswechsel „alles rauszuhauen“ und im besten Falle sechs Punkte zu holen. „Heute sind wir mit einem Dreier gestartet.“ Teil zwei soll am kommenden Sonntag beim Holzwickeder SC folgen (14.30 Uhr).