Herne. Zwei Spiele stehen 2021 für Westfalia Herne in der Oberliga an. Klappt noch der erste Sieg? Wie Trainer David Zajas auf das Rhynern-Duell blickt.

Die Lage spitzt sich so langsam aber sicher zu beim SC Westfalia Herne, dem sieglosen Tabellenletzten der Oberliga Westfalen. Zwei Liga-Partien stehen in diesem Kalenderjahr noch an, am Sonntag kommt Namensvetter Westfalia Rhynern ans Schloss Strünkede (15.15 Uhr) gereist. Keine einfache Aufgabe.

Klar, die Tabelle könne jeder lesen, sagt David Zajas vor dem Duell. Ein Sieg muss unbedingt her, wenn die Westfalia den Anschluss an den Rest der Liga nicht komplett verlieren will. Der ist schon jetzt sechs Punkte entfernt. „Aber ich bin nach wie vor nicht pessimistisch“, sagt der Herner Trainer, der betont: „In den nächsten zwei Wochen wollen wir alles raushauen an Motivation und Siegeswillen.“

Westfalia Herne hat in spielfreier Woche neue Kraft getankt

Gelegen kam dem SCW zuletzt das spielfreie Wochenende. Herne nutzte die Zeit, um abzuschalten. Zudem testete der Oberligist gegen den FSV Duisburg, siegte mit 3:0. Das alles half, den Kopf freizubekommen, so Zajas. Der Fokus lag in den jüngsten Trainingseinheiten im körperlichen Bereich, aber auch auf den offensiven und defensiven Abläufen.

Das dürfte keine schlechte Idee gewesen sein: Die löchrigste Abwehr, Herne kassierte 36 Gegentore, trifft auf die beste Offensive der Liga. Rhynern knipste bislang 43 Mal und hat es sich dank dieser Ausbeute auf Platz vier gemütlich gemacht. „Das ist eine schöne Herausforderung, die wir gerne annehmen“, merkt Zajas an. „Es bringt nichts, sich gegen solch einen Gegner 90 Minuten hinten rein zu stellen.“

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Bei der „Herausforderung“ gegen den Hammer Stadtteilklub kann er auf alle Spieler bauen. Verletzte seien keine hinzugekommen, bei dem Gegner sieht das ganz anders aus.

Westfalia Hernes Gegner Rhynern ist die Tormaschine der Oberliga Westfalen

Mazlum Bulut, Brian Wolff und Lennard Kleine, seit Jahren einer der Toptorjäger der Liga, werden ausfallen. „Und es gibt ein, zwei weitere Fragezeichen“, erzählt Trainer Michael Kaminski, dessen Mannschaft zuletzt ein klares 6:0 über den RSV Meinerzhagen feierte – den RSV Meinerzhagen, gegen den Herne vor der freien Woche mit 2:4 verlor. Mit dem Kantersieg hat Rhynern seine starke Form unterstrichen. Platz vier, damit ist Kaminski „sehr zufrieden“: „Wir sind mehr als im Soll. Die Mannschaft hat es bisher super gemacht.“ Und ist auf dem besten Weg, das Saisonziel Aufstiegsrunde frühzeitig klar zu machen.

Trotz der deutlichen Vorzeichen warnt Kaminski vor Westfalia Herne. „Von den zwei Punkten lassen wir uns nicht blenden. Herne hat es in den letzten Wochen nicht schlecht gemacht“, meint er und spielt damit auf das 2:2 Hernes in Münster an. Gegen die Zweite des SC Preußen hatte Rhynern selbst 1:4 verloren. „Wir brauchen die vollste Konzentration“, sagt Kaminski.

Schon mehrfach haben Verantwortliche des SVW die Strünkeder in der laufenden Runde beobachtet. „Wir wissen, was uns erwartet.“ Genau das sei in den vorangegangenen Saisons, Kaminski ist im vierten Jahr in Rhynern, nicht immer der Fall gewesen. „Die Fluktuation war bei Herne in den letzten Jahren gefühlt immer groß“, erinnert sich Kaminski. „Das war schon auffällig an Herne. Unter David Zajas scheint allerdings mehr Ruhe eingekehrt zu sein.“

Rhynern besticht durch eingespieltes Team

Ruhe, die ist in Rhynern wohl ein Teil des Erfolgsrezepts. „Bei uns wird Kontinuität groß geschrieben“, sagt Kaminski. Den Kader habe der Vierte im Sommer nur gezielt ergänzt. „Wir hatten keinen großen Grund, groß etwas zu ändern.“ Das sorgt natürlich dafür, dass Rhynern eingespielt nach Herne fährt.

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Vor dieser Routine, dieser Eingespieltheit hat auch David Zajas Respekt. „Das ist eine gestandene, erfahrene Oberliga-Mannschaft“, sagt er. Es wird eben keine einfache Aufgabe für den Trainer und seine Herner, die sich dennoch „auf den Endspurt freuen“, der am Sonntag um 15.15 Uhr eingeläutet wird.