Herne. Die Corona-Zahlen steigen, 2G kommt im Amateurfußball. Ein Problem für Hernes Vereine? So reagieren die überkreislichen Mannschaften auf 2G.
Es geht weiter, nur nicht für alle: In Westfalen wird die Fußballsaison trotz steigender Corona-Zahlen fortgesetzt. Im Seniorenbereich gilt dabei die 2G-Regel, nur noch geimpfte und genesene Spieler dürfen für ihre Mannschaften auflaufen. Die Meisterschaften bei den A- sowie B-Junioren wurden hingegen bis zum Jahresende ausgesetzt. Wie reagieren die Herner Vereine im überkreislichen Fußball auf die neue Regelung? Die WAZ hat sich umgehört.
Michele Di Bari hat die Entwicklung vorhergesehen. „Ich konnte mir schon gut vorstellen, worauf es hinausläuft“, sagt der Sportvorstand von Oberligist Westfalia Herne, der gleichzeitig Trainer beim Bezirksligisten SG Herne 70 ist, rückblickend. Seine Spieler habe er frühzeitig darauf hingewiesen, sich impfen zu lassen. So haben bei der Westfalia auch alle Spieler doppelt den Piks bekommen, bis auf einer. Der falle derzeit aus, bekomme aber bald den Status genesen, erklärt Di Bari. Für den höchstspielenden Verein der Stadt ist die Fortsetzung unter 2G-Regel somit kein Problem.
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2G im Herner Fußball: Viele Mannschaften sind geimpft
„Ich nehme es sowieso, wie es kommt. Man kann es nicht beeinflussen“, schiebt Di Bari nach. Er ist sich sicher: Jede Mannschaft dürfte es gleich treffen. Bei einen könne ein Leistungsträger ausfallen, bei anderen dafür mehrere Spieler gleichzeitig. Bei seinen 70-ern ist genau das derzeit der Fall. „Eine Handvoll“ Akteure seien derzeit nicht vollständig geimpft, sagt Di Bari. Teilweise haben einige schon ihre Erstimpfung erhalten, einige andere noch gar keine. „Aber das sind keine Impfverweigerer“, stellt Di Bari klar. So oder so: „Wir werden trotzdem eine schlagkräftige Truppe aufbieten können und haben kein Problem mit der Regelung.“
Ein solches haben derweil die Sportfreunde Wanne-Eickel, ein Ligarivale von Herne 70. Wie der Bezirksligist am Montag mitteilte, gibt es mehrere Corona-Fälle in der Mannschaft. Dadurch fallen die kommenden zwei Spiele sicher aus.
Corona und 2G: Frust und Verständnis bei Jugendteams
Spielausfall, gutes Stichwort: Die U19- und U17-Mannschaften wurden vom Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) bereits in die Winterpause geschickt. Allerdings: Im beiderseitigen Einvernehmen der Mannschaften können Pflichtspiele zur Austragung kommen, darauf hatte sich der Verbands-Jugend-Ausschuss verständigt.
2G im Fußball
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„Aus sportlicher Sicht hätten wir die letzten Partien gerne noch ausgetragen, denn wir sind derzeit in einer guten Form. Aus gesundheitlicher Sicht halte ich es für richtig, denn so können sich Spieler, die bisher noch nicht geimpft sind, noch immunisieren lassen“, erklärt Can Eroglu, Trainer des B-Jugend-Landesligisten DSC Wanne-Eickel und hofft dabei auf einen schnellen Re-Start.
Der gleichen Meinung ist auch Richard Grabczynski: „Die Gesundheit aller Beteiligten hat die höchste Priorität. Und die Saison wurde ja nur unterbrochen. Aktuell ist es natürlich etwas enttäuschend, aber wir hoffen, dass die Saison bald weitergeführt wird“, sagt der Coach des A-Jugend-Bezirksligisten aus Horsthausen.
Das hofft auch Sebastian Westerhoff vom Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel. Der Coach nimmt die 2G-Regelung gelassen hin, denn der Kader sowie das Trainer- und Betreuerteam ist komplett geimpft. „Ich empfinde die Entscheidung des Verbands als absolut richtig und freue mich, dass es weitergeht. Eine erneute Unterbrechung oder sogar einen Abbruch will wirklich kein Fußballer“, sagt Westerhoff.
Der Trainer, der mit seiner Mannschaft am Sonntag bei Wacker Obercastrop zu Gast ist, fügt hinzu: „Jedem steht frei, sich impfen zu lassen oder nicht. Jedem war aber auch klar, dass es ohne Impfung irgendwann zu Beeinträchtigungen kommen kann. Für mich hat es auch nichts mit einer möglichen Wettbewerbsverzerrung zu tun, sondern es ist eher eine gesellschaftliche Verpflichtung.“
Corona-Pandemie, trotz 2G: „Schön, dass wir weiterhin Fußball spielen dürfen“
Auch beim Liga- und Stadtrivalen SV Sodingen bleibt man entspannt: Die Impfquote liegt bei „nahezu 100 Prozent“, wie Stefan Gosing berichtet. Der Sportliche Leiter sagt: „Ein Spieler wartet noch auf seine zweite Impfung.“ Zur Impfung habe der Klub niemanden gedrängt. „Aber wir sind froh, dass die Spieler es auch so gesehen haben.“ Die getroffene Regelung empfindet er als „sinnvoll und richtig“.
Landesligist Sportvereinigung Horsthausen ist ebenfalls froh, dass es weitergeht. „Es ist schön, dass wir weiterhin Fußball spielen dürfen. Dies bringt sicher ein Stück der Normalität, die wir uns alle gewünscht haben“, sagt Coach Marc Gerresheim. Dabei gibt er aber auch zu bedenken: „Ob der Wettbewerb fair bleibt, wird die kommende Zeit dann zeigen.“
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Bei der Sportvereinigung setzt man schon seit Pandemie-Beginn auf ein sehr ausgeklügeltes Hygienekonzept, das sich durchgehend als komplett tauglich erwies. „Auf dem Rasen herrscht Normalität, aber wenn wir dann wieder den Platz verlassen, halten wir uns strikt an die Vorgaben“, so der SpVgg-Coach, der mit seinem Team am Sonntag bei Viktoria Resse spielt. Gerresheim: „Bei uns wird alles ganz normal weiterlaufen.“