Herne. David Zajas übernimmt ein schweres Amt bei Oberliga-Schlusslicht Westfalia Herne. Aber nicht nur er. Es muss sich vieles ändern. Ein Kommentar.

Das 1:2 gegen den FC Gütersloh war eine ärgerliche, bittere, vielleicht sogar unnötige Niederlage für den SC Westfalia Herne. Aber sie war nicht unverdient. Westfalia Herne hat kein gutes Spiel gemacht. Das Tor fiel durch einen Elfmeter. Aus dem Spiel heraus wurde Herne nie gefährlich. Und die Verteidiger leisteten sich immer wieder Fehler. Und das gegen einen Gegner, der nicht viel zeigen musste, auch nicht viel zeigte. Für Herne reicht’s aktuell. Die Herner kämpften, aber mit einem anderen Torwart hätten sie auch 1:5 verlieren können.

Aber: Sie kämpften. So wenig Hoffnung die vergangenen Spiele machen, dass der Kader auf Oberliga-Niveau konstant punkten kann – die Mannschaft sendet Lebenszeichen. Am neuen Trainer David Zajas ist es nun, die fußballerischen Mängel zu korrigieren: Bei Standardsituationen besser verteidigen, die Abwehr insgesamt stabiler machen und vor allem mit der Mannschaft ein Offensivspiel erarbeiten, das Torgefahr erzeugt. Es gibt leichtere Aufgaben. David Zajas dafür gewonnen zu haben, wirkt von außen wie ein guter Schritt.

Westfalia Herne: Für den Klassenerhalt muss der Kader verstärkt werden

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Einen derartigen Fehlstart zu korrigieren, das ist aber keine Aufgabe sein, die der Trainer alleine lösen kann. Wenn der Klassenerhalt gelingen soll, muss der Kader verstärkt werden – da ist Michele Di Bari als Sportvorstand gefragt. Und auch zu verhindern, dass gute Spieler den Verein im Winter zu besseren (oder finanzkräftigeren) Klubs verlassen. Und das immer unter den wirtschaftlichen Umständen des SCW. Auch das: Keine leichte Aufgabe.

Am Ende hängt es dann an den Spielern. Bei einem neuen Trainer werden die Karten neu gemischt. Eine Floskel, aber es ist wahr. Zajas und Di Bari werden schnell herausfinden, mit wem sie weiterarbeiten wollen, wer sich für eine wichtige Rolle aufdrängt. Dass sich mit Luca Happe ein ganz junger Torwart am Sonntag in den Vordergrund spielte, ist in dieser Hinsicht auf jeden Fall ein guter Anfang.