Herne. Herner EV gegen die Moskitos Essen: ein ureigener Feiertag. Sonntag steigt das Derby – doch erst warten unangenehme Herforder auf den HEV.

Die Eishockeyfreunde im Ruhrgebiet haben ihren ureigenen Feiertag wieder. Zum ersten Mal seit über 20 Monaten treffen die beiden Erzrivalen Herner EV und Moskitos Essen in einem Oberligaspiel aufeinander – die Hannibal-Arena am Gysenberg soll am Sonntag um 18.30 Uhr brummen.

Während der Fokus der Zuschauer an diesem Wochenende zweifellos auf dem Revierderby liegen wird, setzt Danny Albrecht zunächst andere Prioritäten. Einen Ausblick auf das traditionsreiche Duell wollte der HEV-Trainer nach dem 4:2-Sieg gegen Leipzig am letzten Sonntag jedenfalls nicht geben: „Vorher haben wir noch einen anderen Gegner. Mit Essen beschäftigen wir uns dann, wenn es soweit ist.“

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Dieser andere Gegner heißt Herforder EV und ist an diesem Freitag um 20.30 Uhr Gastgeber der Miners. Und ein unangenehmer noch dazu. Die Ostwestfalen liegen nach fünf Spielen mit sieben Punkten auf dem siebten Tabellenplatz und haben bereits anderen Spitzenteams das Leben schwer gemacht. Selbst der amtierende Nordmeister Hannover Scorpions konnte sich dort erst nach Verlängerung durchsetzen.

Herner EV: Trainer Albrecht warnt vor Herford

„Herford verfügt offensiv über ein brutales Potenzial. Wir dürfen sie nicht spielen lassen und müssen körperlich dagegenhalten“, weiß Danny Albrecht. Nicht von ungefähr liegen die beiden lettischen Kontingentspieler Elvijs Biezais und Rustams Begovs in der Nordgruppe auf den Rängen zwei und drei der Scorerwertung, die vom Herner Nils Liesegang mit 12 Punkten angeführt wird. Wer da nicht von Beginn an konzentriert zu Werke geht, könnte böse überrascht werden – wie im Vorjahr, als das erste Gastspiel der Grün-Weiß-Roten in Herford mit 3:6 verloren ging.

Nichtsdestotrotz will der Tabellenführer seine makellose Bilanz auch an diesem Wochenende ausbauen. Mit 15 Punkten aus fünf Spielen holten die Miners bisher das Maximale heraus und gehen zumindest auf dem Papier als klarer Favorit ins Derby am Sonntag. Die Moskitos überraschten lediglich am ersten Spieltag bei den Saale Bulls Halle, die nach einer 4:2-Führung gegen den Oberliga-Rückkehrer mit 5:6 nach Verlängerung unterlagen.

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Seitdem konnte der Reviernachbar nicht mehr punkten, obwohl er mehrmals nah dran war. In Diez-Limburg gab es nach einer 2:0-Führung eine 3:4-Niederlage, gegen die Hannover Indians verspielte das Team von Chefcoach Frank Petrozza sogar eine 4:1-Führung und unterlag am Ende noch mit 5:7. Fazit des ehemaligen HEV-Trainers: „Wir müssen lernen, ganze 60 Minuten Eishockey zu spielen.“

Herner EV: „Schwierige Woche“ beim HEV

Das taten die Miners bisher allerdings auch nicht – weil sie es nicht mussten. Viermal brachten die Gysenberger einen Vorsprung souverän über die Zeit, nur gegen Leipzig wurde es erstmals knapp, ehe ein Empty-Net-Goal die Entscheidung brachte.

Erfolgreichster Scorer der Moskitos war bisher Enrico Saccomani mit sieben Punkten, gefolgt von Aaron McLeod und Mitch Bruijsten (jeweils 6). Auch die ehemaligen Herner Dominik Luft (6) und Thomas Richter (5) spielten eine gute Rolle.

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Ideal verlief die Vorbereitung auf die beiden Spiele beim HEV nicht. „Es war eine schwierige Woche“, so Danny Albrecht, dem nach mehreren Krankheitsfällen im Training nie der komplette Kader zur Verfügung stand. Wie es am Freitag und Sonntag personell genau aussieht, entscheidet sich daher kurzfristig.

In Herford gelten die gleichen 3G-Regeln wie in der Hannibal-Arena. Beide Vereine weisen vorsorglich darauf hin, dass SchülerInnen während der Ferien nicht als getestet gelten. Sie benötigen einen aktuellen Corona-Schnelltest, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.