Herne. 5:2 gewinnt der Herner EV gegen die Hannover Indians, kann sich endlich wieder feiern lassen – für einen Spieler gibt es extra Sprechchöre.

Da lassen sie sich feiern, einer ganz vorneweg. Applaus gibt es für die Herner EV Miners nach dem 5:2-Sieg gegen die Hannover Indians, und Robert Peleikis kurvt noch ein bisschen näher heran, auf die Herner Fans zu, und er wird extra mit „Robert Peleikis“-Sprechchören gefeiert.

Mit den Herner Fans versöhnen? Das gelingt dem Neuzugang im ersten Heimspiel, in dem für die Miners aber vor allem eines wichtig war: Dass wieder Zuschauer in die Halle kamen.

„Heeerne!“ tönt der grün-weiß-rote Block

Das Steigerlied, was sonst? Natürlich läuft es, und natürlich singt die Heimtribüne in der Hannibal-Arena aus vollen Kehlen mit. Nach dem ersten Bully hat die Scheibe noch nicht zum ersten Mal zwei blaue Linien überquert: „Heeerne!“ tönt der grün-weiß-rote Block, und zum Getrommel will dieses „Herne, Herne“ auch erst mal raus.

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Die Trainingsspiel-Ödnis der vergangenen Corona-Saison ohne Zuschauer wird konsequent weggesungen, auf geht’s schießt ein Tor, und nach nicht mal fünf Minuten fällt es schon: Marcus Marsall schießt ein zum 1:0 des Herner EV gegen die Hannover Indians.

2:0 nach sechs Minuten

Und damit sind die Miners erst mal noch nicht fertig. Aus dem dritten Sturm legt Artur Tegkaev den zweiten Treffer nach, 2:0 nach sechs Minuten. Die HEV-Fans toben, und auch der langjährige Experte kennt zu diesem Auftakt nur eine Geste: Ein Daumen hoch vor der medizinischen Maske.

Aber so viel auf den Rängen los ist, auf dem Eis drücken die Miners aufs Gaspedal. Nicht nur bei den beiden Toren ist das zu schnell für die Indians, was die Herner hier aufs Eis kanten.

Auch das Thema „Special Teams“ handeln die Gastgeber in aller Schnelle ab. Schon beim zweiten Powerplay dieses Abends sind die Herner erfolgreich, Marcus Marsall schließt zum 3:0 ab (15.), eine Führung nach dem ersten Drittel, die in dieser Höhe zum Spiel bis dahin passt.

Gäste nehmen Auszeit nach 15 Minuten

Bände über das Spiel erzählte auch die Tatsache, dass Gästetrainer Len Soccio seine Mannschaft schon nach einer Viertelstunde zur ersten Auszeit zusammenrief. Neben den Gegentoren war es bis dahin der vierte Wirkungstreffer dieses ersten Drittels für das Indians-Team. Aber noch vor Ende des ersten 20 Minuten sollte es den fünften geben: Das 4:0 durch Tomi Wilenius (20.).

Die Richtung war auch vorgegeben für das zweite Drittel. Die Herner mit einer bärenstarken Defensive und einem exzellenten Passspiel, das die Scheibe durch die Defensivzone der Indians zog. Und als Rene Behrens draußen war für zwei Minuten, verteidigten die Herner die Hannoveraner Überzahl weg – die Indians kamen nicht in ihre +1-Formation.

Gute Stimmung: Die Fans sind zurück in der Hannibal-Arena.
Gute Stimmung: Die Fans sind zurück in der Hannibal-Arena. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Die Herner aber schon. In der 18. Minute wieder Überzahl, diesmal ein Fall für Sturm eins. Tomi Wilenius schoss die Scheibe von rechts hoch in den Winkel, der fünfte Treffer.

Herne kontrollierte das Spiel, auf Hannoveraner Seite hatte hingegen Nickolas Bovenschen seine Nerven gar nicht im Griff, mit Ende des Mitteldrittels ließ er noch so raubeinig wie überflüssig die Fäuste fliegen --das war dem Schiedsrichtergespann eine 2+5-Zeitstrafe wert.

1327 zahlende Zuschauer

Das dritte Drittel feierte der Herner Anhang unter den 1327 zahlenden Zuschauern durch, aber zwei Störungen sollten sich noch einschleichen – der Hannoveraner Treffer zum 1:5 durch Mike Mieszkowski (46.) und das zweite Gäste-Tor durch Igor Bacek (51.). HEV-Trainer Danny Albrecht nahm erst mal eine Auszeit.

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Hannover hängte sich noch mal rein gegen die bis dahin so souverän-sicheren Herner, und die Schlussminuten wurden dann noch mal so brisant, wie schon manch andere Begegnung der Herner gegen die Indians. Davon ließ sich auch Robert Peleikis anstecken, der nach einer längeren Faustkampf-Einlage im ersten Heimspiel für sein neues Team das Eis für fünf Minuten wegen „Fighting“ verließ, wie sein Hannoveraner Gegenüber.

Nach dieser Unterbrechung spielten es die Herner wieder sicherer, auch noch mal mit Abschlüssen, aber ohne weitere Treffer.

HEV-Trainer Danny Albrecht: „Heute sind wir mit viel Speed rausgekommen, das zweite Drittel war nicht mehr so konsequent. Wir haben im letzten Drittel noch einen Fight gesehen, insgesamt viele Tore, ein gutes Spiel von uns.“

Was an diesem Abend zählte, war vor allem der Eindruck aus dem ersten Drittel, das auch die Anerkennung des langjährigen Experten fand. „Das könnte eine sehr lange Saison werden“, brummte er in seine Maske.

Drittel: 4:0, 1:0, 0:2.

Tore: 1:0 (4:32) Marsall (Peleikis/Liesegang), 2:0 (5:42) Tegkaev (Behrens/Komov), 3:0 (13:45, 5-4) Marsall (Peleikis/Liesegang), 4:0 (19:01) Wilenius (Liesegang), 5:0 (36:31, 5-4) Wilenius (Liesegang/Moberg), 5:1 (45:06, 5-4), 5:2 (50:02).

Strafminuten: Herne 8 plus 2x5 (Bruns, Peleikis) - Hannover 18 plus 2x5.

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