Ruhrgebiet. Der FLVW gibt für die nächste Saison in der Fußball-Oberliga Westfalen einen neuen Modus vor. Verbandsvize Manfred Schnieders erklärt, warum.
Was früher (vor Corona) unter dem Stichwort „Rahmenterminkalender online“ vom Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen veröffentlicht wurde, dafür war alljährlich „unspektakulär“ ein passendes Attribut. Am Freitag allerdings hat der FLVW mal richtig einen rausgehauen.
Diesmal gab’s nämlich noch den Zusatz: Oberliga mit Hin- und Auf- bzw. Abstiegsrunde. Oder wie man im Basketball und im Eishockey sagen würde: Playoffs, Baby.
Neuer Modus: „Revolution“
Im Netz war angesichts dieses Modus schon ganz aufgeregt das Wort „Revolution“ zu lesen. Wie also, Manfred Schnieders, als Vizepräsident Amateurfußball im FLVW mit beteiligt an der Entscheidung, fühlt man sich so als Revolutionär? „Wie immer“, antwortet Schnieders an diesem Freitagmittag, am Rande einer Stadionbegehung in Verl.
Am Donnerstagabend noch hatten FLVW-Funktionäre und die Vertreter der 21 Vereine der Oberliga Westfalen in einer Videokonferenz getagt, in einer Abstimmung wollte der Verband ein Stimmungsbild zum möglichen Modus für die kommende Saison einholen.
„Am Ende entscheiden wir“
Wobei, so Schnieders: „Wir haben den Vereinen schon im Vorfeld dieser Konferenz klar gemacht: Am Ende entscheiden wir.“
Zwei Varianten standen zur Abstimmung: Einmal die Oberliga Westfalen klassisch mit Hin- und Rückrunde; zum anderen die „Playoffs-Baby“-Variante mit einer Hinrunde und anschließenden Auf- und Abstiegsspielen. Playoffs/Playdowns, nennt sie der FLVW.
Teilung der Liga kommt nicht in Frage für den FLVW
Die Möglichkeit, die Liga zu teilen etwa in eine Nord- und Südstaffel, kam zwar für Vereine durchaus in Frage, aber nicht für den FLVW. Zum einen wegen zu erwartender Diskussionen, ob eine Staffel stärker besetzt sei als die andere, so Schnieders. Vor allem aber auch deswegen: „Dann hätten wir eine Staffel mit zehn und eine andere mit elf Mannschaften gehabt. Eine mit 22 Spieltagen, die andere mit 18, und die hätte dann vier Wochen warten müssen, bis die Elfer-Staffel fertig ist.“
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Bei der Abstimmung am Donnerstag stimmten zehn Vereine für den Hin- und Rückrunden-Klassiker, zehn für den Modus der Einfachrunde mit anschließenden Auf- und Abstiegsspielen – und ein Verein enthielt sich.
Fußballjahr 2022 beginnt für die Oberliga am 20. Februar
Am Ende entschied der FLVW. Noch am Donnerstagabend. Für die Oberliga ist wie für alle anderen Herren-Teams in Westfalen Saisonbeginn am 29. August, nach dem Spieltag am 19. Dezember geht es in die Winterpause.
Das Fußballjahr 2022 soll für 17er- und 18er-Staffeln am 6. Februar beginnen, für die Oberliga Westfalen am 20. Februar. Nach der Hinrunde (bis 27. März) sollen die Playoffs/Playdowns jeweils ab 20. April (ebenfalls jeweils als einfache Runde) ausgespielt werden.
Der Spielplan ist noch nicht fertig, um den 10. Juli herum, so Schnieders soll er fertig sein. Wie in der Vorsaison nimmt sich der FLVW eine sportliche Wertung vor, wenn in jeder Liga mindestens 50 Prozent aller Spiele (also in der Oberliga inklusive Auf- und Abstiegsrunde) ausgetragen worden sind.
„Wir sind ja auch in einer besonderen Situation“
Ohne Hin- und Rückspiele wird manches Team auf einen attraktiven Gegner nur auswärts treffen – neben dem Heimvorteil würden dann auch Einnahmen fehlen. Aber das, so Schnieders, solle dann beim Spielplan der Paarungen für die Auf- und Abstiegsspiele aufgefangen werden.
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In der Mitteilung des FLVW werden Manfred Schnieders und Reinhold Spohn, Vorsitzender des Verbands-Fußball-Ausschusses, so zitiert: „Wir wollen in der kommenden Saison eine sportliche Wertung erzielen. Daneben sind wir überzeugt, dass es in den Auf- und Abstiegsrunden viele spannende Spiele - dann hoffentlich vor Publikum - geben wird.“
Für Manfred Schnieders passt der neue Oberliga-Modus ins aktuelle Gesamtbild: „Wir sind ja auch in einer besonderen Situation.“