Herne. Mit „kindlicher Freude“ steht der Herner Landesligist wieder auf dem Platz. Vieles in der Vorbereitungsplanung hängt aber vom Saisonstart ab.
Seit knapp zwei Wochen ist die Fußball-Landesliga-Mannschaft der Sportvereinigung Horsthausen bereits zurück auf dem grünen (Kunst-)Rasen. „Es ist einfach schön zu sehen, mit wie viel Spaß die Jungs wieder dabei sind. Alle haben sich gefreut wie die kleinen Kinder, als sie endlich wieder gemeinsam kicken konnten“, beschreibt SpVgg-Coach Marc Gerresheim die „kindliche Freude“ seiner Mannschaft.
Die aktuelle Aufgabe des Trainers ist es, seine Mannschaft wieder auf ein gemeinsames Level zu bekommen. Drei Einheiten stehen wöchentlich auf dem Plan, dabei wird viel im Ausdauerbereich gearbeitet. Aber wie bei Marc Gerresheim üblich, zu 90 Prozent mit Ball, wobei auch kleinere Pyramidenläufe nicht fehlen dürfen.
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„Es macht keinen Sinn, wenn zehn Spieler fit sind, fünf halbwegs fit und sieben überhaupt nicht fit. Es ist unser Ziel, dass die Jungs in zwei Wochen alle auf einem vernünftigen Level sind“, erklärt der Coach. „Aber die Jungs haben in der langen Pause alle gut gearbeitet“, lobt er.
Dabei lässt Gerresheim derzeit noch viel Vorsicht walten, denn nach der Pause von sechseinhalb Monaten sei es für die Spieler wichtig, langsam wieder in den fußballerischen Rhythmus zu kommen. „Wenn wir zu viel Gas geben, dann sind Verletzungen vorprogrammiert“, weiß der Trainer. Besonders körperbetonte Einheiten standen deshalb noch nicht auf dem Trainingsplan.
Mit dabei sind bereits die Neuzugänge Caspar Biebersdorf undTugrul Aydin. Beide Akteure verfügen über höherklassige Erfahrung und werden die Qualität im Kader der Sportvereinigung noch mal deutlich anheben. „Unsere neuen Spieler haben wir rechtzeitig angemeldet. Aus versicherungstechnischen Gründen ist dies immer wichtig, in dieser Zeit aber auch aus Pandemie-Gründen. Wir müssen derzeit wirklich alles ganz genau dokumentieren“, erklärt Marc Gerresheim.
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Die Geselligkeit fehlt (noch)
Ganz kurz vor Trainingsbeginn kommen die Akteure zum Platz, kurz nach Trainingsende fahren sie ungeduscht wieder nach Hause. Das Trainingsmaterial wird vor und nach der Einheit desinfiziert. Dies ist nur ein kleiner Auszug aus dem strengen Hygienekonzept am Sportzentrum, dem neben der SpVgg auch Platznachbar Fortuna Herne folgt. „Natürlich sind wir alle froh, dass wir wieder auf den Platz können, aber wir sind alle Amateurfußballer. Wir leben auch von der Geselligkeit. Und diese fehlt leider noch“, gibt Marc Gerresheim unumwunden zu.
Das Vereinsheim und die Umkleiden sind weiterhin geschlossen, ein gemeinsames Bierchen nach dem Training ist zwar möglich, wird aber derzeit noch sehr selten genossen.
(Noch) keine längerfristige Planung
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Da die Inzidenz in Herne weiter stabil unter 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern liegt, können in der kommenden Woche weitere Lockerungen in Kraft treten. Einen Ausblick in die Zukunft wagt Marc Gerresheim aber bisher nicht. „Wir sind froh über jeden Trainingstag. Wir werden von Woche zu Woche schauen und dann entscheiden, wie wir weiter vorgehen“.
Vor allem die Entscheidung ob der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) den Saisonstart fest für den 15. August terminiert, wird großen Einfluss auf die Planung haben. „Wenn dies feststeht, werden wir entscheiden müssen, ob wir durchtrainieren oder noch eine Pause legen. Bis dahin ist nämlich noch acht Wochen Zeit. Es wird die Aufgabe sein, die Spannung bis zum Saisonstart hochzuhalten“, weiß der SpVgg-Coach.