Herne. Der HEV muss auf Herford warten – deshalb ist schon vor dem ersten Bully viel klar in der Eishockey-Oberliga. Strecken muss sich Herne trotzdem.

Der Herner EV geht nach einem 6:3 (1:1, 2:1, 3:1)-Sieg gegen den Herforder EV mit dem ersten Heimrecht in die Play-Offs der Eishockey-Oberliga. Weil die Samstagspartie gegen die Ostwestfalen erst mit dreieinhalbstündiger Verspätung begann, stand das allerdings bereits vor dem ersten Bully so gut wie fest.

Da die Black Dragons Erfurt bei den Hannover Scorpions zu diesem Zeitpunkt bereits mit 1:8 hinten lagen und der Tabellendritte aus Halle nach einem massiven Corona-Ausbruch nicht mehr antreten darf, ging es für den Herner EV faktisch nur noch darum, die Crocodiles Hamburg abzufangen, um nunmehr als Dritter in die Playoff-Runde einzuziehen.

Herner EV muss stundenlang warten: Herford steht im Stau

Vorher wurde die Geduld aller Beteiligten arg strapaziert. Herford steckte nach einer Vollsperrung auf der A2 stundenlang im Stau und so wurde aus der geplanten Nachmittagspartie eine Spätschicht. „Es ist nach so einer langen Wartezeit nicht einfach, fokussiert zu bleiben, aber meine Spieler haben das eigentlich gut gemacht. Wir hatten unsere Chancen“, erklärte Gästetrainer Jeffrey Job nach intensiven 60 Minuten.

Seine Mannschaft wirkte oft sogar etwas wacher als die Gastgeber, die vor dem eigenen Tor deutlich mehr zuließen als bei den Auswärtssiegen in Leipzig und Erfurt mit insgesamt nur einem Gegentreffer. Hernes Keeper Björn Linda stand immer wieder im Brennpunkt, doch die Ostwestfalen konnten ihre Chancen zunächst nicht nutzen.

Dafür trafen die Gysenberger bei angezeigter Strafe durch Nils Liesegang, doch die Führung hielt nicht lange. Nach einem Diagonalpass in den Rücken der Herner Abwehr auf Tim Krüger war Linda geschlagen und der Tabellenzehnte nahm auch nach der ersten Pause äußerst aktiv am Spielgeschehen teil.

Herner Aufregung nach hartem Check gegen Marcus Marsall

Im dritten Nachschuss traf erneut Krüger zur Gästeführung und jetzt mussten sich die Grün-Weiß-Roten richtig reinknien, um nicht zum dritten Mal in Folge als Verlierer vom eigenen Eis zu gehen. Herford versuchte mutig, die Führung auszubauen, schaltete dabei aber nicht immer schnell genug in den Rückwärtsgang. So konnte der Favorit die Partie noch vor der zweiten Pause wieder drehen, doch es blieb eng.

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Als Marcus Marsall nach einem Bandencheck benommen liegen blieb, warteten die Gastgeber vergeblich auf die Spielunterbrechung und Marius Garten nutzte das Powerplay zum 3:3. Alle Diskussionen brachten außer einer weiteren Strafe gegen einen aufgebrachten Michél Ackers nichts ein.

In der Crunch-Time macht der Herner EV den Sieg perfekt

Dessen Ärger war offenbar noch nicht ganz verraucht, als die Partie in die Crunch-Time ging und Herne Überzahl bekam. Mit einem krachenden Schlagschuss von der blauen Linie brachte der HEV-Kapitän sein Team erneut in Front, ehe Manuel Malzer und Christoph Ziolkowski den Arbeitssieg endgültig perfekt machten.

Nicht dabei waren Nico Kolb und Maik Klingsporn, doch Danny Albrecht konnte die Herner Fans an den Bildschirmen beruhigen. „Es waren keine Verletzungen, sie wurden geschont“, erklärte der HEV-Coach hinterher. Auch im letzten, nunmehr bedeutungslosen Heimspiel am Montag gegen den Hauptrundenmeister Hannover Scorpions (Beginn 18.30 Uhr) will er einigen Spielern eine Pause gönnen.

Herner EV schlägt Herford – die Statistik:

Tore: 1:0 (14:14, 5-4) Liesegang (Asselin/Marsall), 1:1 (16:53), 1:2 (24:10), 2:2 (32:15) Asselin (Liesegang), 3:2 (35:17) Malzer (Pfeifer/C. Ziolkowski), 3:3 (45:48, 5-4), 4:3 (55:42, 5-4) Ackers (T. Ziolkowski/C. Ziolkowski), 5:3 (57:41) Malzer (T. Ziolkowski/Piskor), 6:3 (58:45, 5-6) C. Ziolkowski (T. Ziolkowski/Fominych).
Strafminuten: Herne 6 – Herford 14.