Herne. Dreimal in Folge hatte der Herner EV in der Eishockey-Oberliga verloren. Den Ersten Hannover Scorpions zwingt das Team in die Verlängerung.

Nach drei Niederlagen in Folge kehrte der Herner EV am Freitag mit einem Achtungserfolg vom Tabellenführer zurück.

Nach einem 1:4-Rückstand zwangen die Gäste die Hannover Scorpions noch in die Verlängerung, mussten sich aber am Ende mit 5:6 (0:3, 3:2, 2:0) geschlagen geben.

Herner EV hat drei Riesenchancen zur Führung

Der HEV kam gut in die Partie und hatte in der Anfangsphase nach schnellen Vorstößen gleich drei Riesenchancen zur Führung. Dieser Auftakt machte Hoffnung und erinnerte an das erste Saisonduell in Mellendorf, als die Gysenberger ihren Gegner ausgekontert hatten und zwischenzeitlich auf 5:0 davongezogen waren.

Nur: Dieses Mal scheiterten die Herner Stürmer an Scorpions-Keeper Brett Jaeger und dessen Teamkollegen übernahmen bald das Kommando auf dem Eis. Der HEV bekam zunehmend Probleme, sich zu befreien und der Favorit zeigte sich im Abschluss unerbittlich. War ein Angreifer der Gastgeber freigespielt, dann traf er auch und auch das erste Powerplay nutzte der Tabellenführer. Mit einem 3:0 ging es in die erste Pause und die Erinnerung an den Herner 6:4-Sieg im November an gleicher Stelle verblasste zusehends.

Liesegang beendet Serie von fünf torlosen Herner Dritteln

Nils Liesegangs 3:1 wirkte zunächst nur wie Resultatskosmetik, aber es beendete eine Serie von fünf torlosen Herner Dritteln und plötzlich spielte der HEV wieder mit. Die Scorpions antworteten ungerührt mit dem nächsten Überzahltor, doch dann kam Colton Kehler. Zweimal stand der Kanadier goldrichtig und es hieß nur noch 4:3 – ging da etwa doch noch was für die Gäste?

Die handelten sich allerdings kurz darauf eine unnötige Strafe ein und auch ihr drittes Powerplay nutzten die Niedersachsen. Eine starke Quote und unglücklich für die Grün-Weiß-Roten, weil nur noch neun Sekunden im zweiten Drittel auf der Uhr standen. Für HEV-Trainer Danny Albrecht war dieser späte Treffer ein Knackpunkt: „Wäre der nicht gefallen, hätten wir hier auch drei Punkte mitnehmen können.“

Nils Liesegang (re.) beendete mit seinem Treffer eine Serie von fünf torlosen Dritteln für den Herner EV.
Nils Liesegang (re.) beendete mit seinem Treffer eine Serie von fünf torlosen Dritteln für den Herner EV. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Herner EV kommt stark aus der Kabine

Aber seine Mannschaft zeigte Moral und kam noch stärker aus der Kabine. Jetzt musste sich der HSC den Vorwurf gefallen lassen, weitere gute Möglichkeiten und die vorzeitige Entscheidung verpasst zu haben. Die Scorpions waren schon im Mittelabschnitt nicht mehr dominant gewesen und verloren nun immer mehr den Faden. Der HEV dagegen kämpfte offensiv um seine Chance und konnte das letzte Drittel auch zahlenmäßig mit 14:6 Schüssen überlegen gestalten.

Jetzt klappte es auch mit dem Herner Powerplay und Christoph Ziolkowski gelang der Anschlusstreffer – von Souveränität beim Favoriten war da schon längst nichts mehr zu spüren.

Halbes Dutzend
Böse 0:6-Pleite gegen Leipzig

Null Punkte
Herner EV geht leer aus am Topspielwochenende

Acht Treffer
Angriff überzeugt erst spät

Noch anderthalb Minuten und wieder Überzahl für Herne: Björn Linda war schon auf dem Weg zur Bank, als Richie Mueller den Hammer auspackte und von der blauen Linie unter die Latte traf – 5:5, Verlängerung!

Verlängerung dauert nur 37 Sekunden

Die dauerte allerdings nur 37 Sekunden, weil der HEV in der eigenen Zone den tödlichen Fehlpass spielte, doch Danny Albrecht war nicht unzufrieden: „Natürlich hätten wir am Anfang 2:0 oder 3:0 führen können, bevor der Gegner unsere Fehler ausgenutzt hat. Aber das zweite und dritte Drittel gehörte uns und wir wollen versuchen, das Positive aus diesem Spiel mitzunehmen. Die Hauptsache war, dass wir unsere schwarze Serie beendet haben.“

Tore: 1:0 (6:58), 2:0 (15:57), 3:0 (19:08, 5-4), 3:1 (28:22) Liesegang (Asselin/Marsall), 4:1 (30:45, 5-4), 4:2 (31:24) Kehler (Mueller/T. Ziolkowski), 4:3 (38:11, 5-4) Kehler (Ackers/Asselin), 5:3 (39:51, 5-4), 5:4 (46:08, 5-4) C. Ziolkowski (Fominych/Marsall), 5:5 (58:35, 5-4) Mueller (Liesegang/Marsall), 6:5 (60:37).

Strafminuten: Hannover 14 – Herne 10.

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