Herne. Am Samstag kommt der Tabellenzweite TSV Wasserburg in die H2K-Arena. Beide Teams sind in diesem Jahr noch ungeschlagen. Vucetic-Einsatz fraglich.

Sieg um Sieg haben Hernes Bundesliga-Basketballerinnen zuletzt eingefahren, sich individuell wie als Team stetig gesteigert. Und doch ist der Tabellendritte (10:3 Siege) nicht da, wo ihn sein Trainer haben will. Stück für Stück legt Marek Piotrowski die Messlatte höher. Um sie zu überqueren, muss der Herner TC schon eines der beiden Topteams der Liga bezwingen.

Da kommt der TSV 1880 Wasserburg (2. Platz/12:1) an diesem Samstag gerade recht. Das Spitzenspiel der Toyota 1. DBBL beginnt um 18 Uhr in der H2K-Arena und wird wie gewohnt bei sporttotal.tv gestreamt.

Etabliertes Spitzentrio

Lange hat der TSV Wasserburg die deutsche Damenbasketball-Szene souverän dominiert, besaß mit elf Meisterschaften und neun Pokalsiegen nach 2004 fast ein Abonnement auf die nationalen Titel.

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Bis ihm Emporkömmling Keltern und auch der Herner TC etwas den Rang abliefen. 2018 ging der Meistertitel an die Sterne, ein Jahr später nach Herne. Und genau diese drei Teams haben sich auch in dieser Saison oben in der Tabelle festgesetzt.

Top-Spielerin Bruckhorst wohl mit dabei

Mit der veränderten Hierarchie will sich der Platzhirsch vom Inn nämlich nicht abfinden. Für diese Spielzeit hat Wasserburg wieder einen Kader auf die Beine gestellt, dem alles zuzutrauen ist. Zwar ist Nationalspielerin Svenja Bruckhorst wie verabredet nach der Hinrunde ausgestiegen, weil sie sich mit Deutschlands 3x3-Team auf Olympia vorbereiten will, HTC-Trainer Marek Piotrowski geht aber davon aus, dass Brunckhorst am Samstag in Herne doch noch einmal dabei ist.

Ohnehin ist Wasserburgs Starting Five vielleicht das Beste, was die Liga zu bieten hat. Mit Kelly Moten (15,8 Punkte im Schnitt) besitzt der TSV eine überragende, schnelle und dynamische Aufbauspielerin, die das Spiel versteht, ihre Kolleginnen perfekt einsetzt und selbst unwiderstehlich zum Korb zieht.

Auf der 2 beginnt meist Nationalspielerin Laura Hebecker (12,6), Deutschlands vielleicht beste Dreierschützin. Als großartige Allrounderin mit extrem sicherem Wurf und viel Gespür für den Rebound hat sich Leonie Fiebich (13,9) zur absoluten Leistungsträgerin entwickelt. Sie kann fast alle Positionen spielen.

Center Maggie Mulligan unter dem Brett eine Macht

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Erst seit der Rückrunde dabei ist Morgan Pullins, aus Hannover an den Inn gewechselt. Als Powerforward hat sich die 27-Jährige gleich gut ins Team integriert, stand in ihren ersten drei Einsätzen im Schnitt fast 22 Minuten auf dem Feld und steuerte 8 Punkte bei. Komplettiert wird die erste Fünf von Trainerin Sidney Parsons durch eine dritte US-Amerikanerin: Die 1,90 m große Centerin Maggie Mulligan (13,9) ist unter dem Brett eine Macht und machte dem HTC auch im Hinspiel mit 23 Punkten arg zu schaffen.

Wenn dem Wasserburger Kader etwas fehlt, dann ist es vielleicht die Tiefe. Mit Anne Zipser, Helena Eckerle, Sophie Perner oder Elisa Hebecker stehen allerdings durchaus gute Alternativen parat, um den anderen genügend Verschnaufpausen zu gönnen.

"Brauchen uns nicht zu verstecken"

Von daher hat sich Wasserburg wie erwartet ganz oben eingenistet. Bislang hat der TSV nur in Keltern knapp mit 74:79 verloren. Zuvor und danach gab es jeweils Serien von sechs Siegen, fast alle mit deutlich zweistelligem Abstand. „Das ist schon außerordentlich, was die anzubieten haben. Ein Topteam“, weiß auch Marek Piotrowski. „Aber wir freuen uns sehr auf diesen starken Gegner und brauchen uns auch nicht zu verstecken.“

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Das mussten der HTC-Ladys auch beim 54:62 im Hinspiel nicht. Damals führten sie trotz großer Verletzungsprobleme bis weit ins dritte Viertel, ehe ihnen etwas die Luft ausging. Seitdem aber hat sich auch in Herne einiges getan. Einige Spielerinnen haben sich deutlich gesteigert, Kapitänin Chloe Bully ist wieder an Bord, und mit Jelena Vucetic und Loryn Goodwin wurden zwei starke Guards nachverpflichtet.

„Wir wollen die Punkte zwar, aber die Gesundheit ist wichtiger“

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Ob sich die gegen Marburg fehlende Vucetic wieder einsatzfähig meldet, war am Freitag noch offen. „Wir werden da kein Risiko eingehen“, sagt ihr Trainer. „Wir wollen die Punkte zwar, aber die Gesundheit ist wichtiger.“ Und vielleicht schafft es der HTC ja auch ohne die Montenegrinerin, über die Messlatte zu hüpfen. Auch wenn die sehr, sehr hoch liegt.

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