Herne. Ob Gutscheine, Rückerstattung oder Spenden - alles ist möglich. Einnahmen für die Nutzung der Hallenplätze decken einen Großteil des Etats ab

Ob Grün-Weiß, Rot-Weiß oder Blau-Weiß – in den Farben getrennt, in den Sorgen vereint. Der komplette Shutdown seit November 2020 stellt auch die Herner und Wanne-Eickeler Tennisvereine ins Abseits. Spiel, Satz und Sieg heißt es zurzeit nur an der Spielkonsole, nicht auf dem Platz. Besser gesagt auf dem Hallenboden, denn das Tennisspielen unter dem Dach fand in der Wintersaison 2020/21 bisher nur im September und Oktober statt.

Aber gerade die Hallenbuchungen, ob von Tennisschulen oder Hobbyspielern, sind ein fester Posten im Jahresetat der Clubs, die über vereinseigene Hallen verfügen. Bricht dieser ein oder sogar ganz weg, in der Regel decken Hallenbuchungen 20 bis 30 Prozent des jährlichen Budgets ab, müssen die Vereine neue Wege suchen.

So wird beim TC Blau-Weiß Wanne-Eickel über Gutscheine für ausgefallene Hallenstunden nachgedacht. Etwa 30 Prozent des jährlichen Etats decken die Abonnements in der Hallensaison, die jeweils von Anfang September bis Ende April dauert, ab, hinzu kommt die Nutzung durch die Tennisschule. Konnten hier zumindest zwei Monate abgerechnet werden, ist dies bei den Abos nicht so einfach. „Rückerstattung, Gutscheine oder Spenden, alles ist möglich und wird geregelt, wenn die Lage klarer ist“, heißt es in einem Rundschreiben des Vorstandes an die Hallenspieler.

Sommerturniere sind schon angemeldet

Geschäftsführerin Karoline Zielonka: „Der gesamte Verein leidet unter der Pandemie. Daher sind wir mehr denn je auf das Verständnis und die Unterstützung unserer Mitglieder angewiesen.“ Denn schon der Ausfall sämtlicher Turniere im vergangenen Jahr habe ein großes finanzielles Loch in die Vereinskasse gerissen.

Trotzdem wird an der Emscherstraße nach vorne geschaut: Im April soll, dann eventuell unter strengen Hygieneregeln, die Freiluftsaison eröffnet werden, und auch seine Turniere wie den „Kensy-Cup“ Ende April/Anfang Mai hat der Club beim Verband bereits angemeldet. „Dafür liegen uns jetzt schon Anfragen von interessierten Spielern vor“, weiß Karoline Zielonka, dass alle Tennisfreunde das Ende des Lockdowns herbeisehnen.

Aschenplätze ab Mitte April geöffnet?

„Umbuchen. Rückerstattungen. Spenden.“ Auf diesen möglichen Dreiklang setzt auch der TC Parkhaus. An der Reichsstraße in Eickel decken die Gebühren für die Hallenplätze ca. 20 Prozent des jährlichen Etats ab.

„Wenn die Fakten klar sind, werden wir uns mit allen Mitgliedern zusammensetzen. Bis dahin heißt es abwarten“, so der 2. Vorsitzende Robert Sibbel. Auch er hofft darauf, dass Mitte April die Aschenplätze wieder geöffnet werden können, erste Gespräche mit dem Platzbauer haben bereits stattgefunden.

Generalsanierung beim TC Grün-Weiss

Ähnlich sieht es beim TC Grün-Weiss Herne aus, dessen Anlage unabhängig vom Lockdown zurzeit generalsaniert wird. Über die aktuelle Coronalage hält der Verein seine Mitglieder permanent auf dem neuesten Stand, Entscheidungen über den Umgang mit den Gebühren für die Nutzung der beiden Hallenplätze an der Vinckestraße „fallen dann, wenn wir wissen, ob bis zum Mai überhaupt noch einmal in der Halle gespielt werden darf“, so der 1. Vorsitzende Bodo Oberwittler.

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Offen ist für ihn zudem noch, ob es Möglichkeiten gibt, andere Quellen anzuzapfen: „Wird es Hilfen vom Bund oder vom Land geben? Das wissen wir heute doch noch nicht!“

Tennisvereine bieten Liefer- und Abholservice

Neben diesen drei Clubs verfügen auch der TC Emschertal und der TC Friedrich der Große über Hallenplätze, die auch von Nichtmitgliedern genutzt werden können.

Neben den Hallengebühren ist die Verpachtung der Clubgaststätten eine weitere wichtige Einnahmequelle für die Vereine. Hier helfen sich die Gastronomen der Tennisvereine zurzeit, wie in der gesamten Gastronomie, mit einem Liefer- bzw. Abholservice.

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