Herne. Die SG Herne 70 rüstet sich für die Wiederaufnahme der Fußballsaison im Januar. Trainer Michele di Bari ist aber weiterhin skeptisch.

Etwas mehr als einen Monat ist es inzwischen her, als die Amateur-Fußbälle hierzulande eingemottet wurden. Für Bezirksligist SG Herne 70 war das 3:6 gegen den klassentieferen Lokalrivalen BV Herne-Süd und das gleichbedeutende Aus in der ersten Runde des Kreispokalwettbewerbs die letzte Praxiserfahrung. Seit dem 21. Oktober ist nun weitgehend Stillstand auch an der Vödestraße eingekehrt.

Der private und berufliche Alltag hält genügend Aufgaben und Hürden für alle bereit. Trainer Michele Di Bari, selbst Lehrer von Beruf, kann ein Lied davon singen. Neue Verordnungen hier, Quarantäne dort, Hygienekonzepte und so weiter. Fußball bleibt da lediglich die Position der für Viele schönsten Nebensache der Welt. „Natürlich haben wir allen Spielern empfohlen, wenigstens zweimal wöchentlich etwas zu machen. Um zumindest eine Grundfitness zu erhalten“, so Di Bari. Bis Ende November war damit zunächst einmal Solo-Laufen angesagt - dabei wird es möglicherweise aber auch noch eine ganze Weile bleiben.

Michele di Bari glaubt nicht daran, dass alle Spiele nachgeholt werden können

Ob die Saison sogar bereits jetzt am Ende angekommen ist, kann niemand sagen. Aber die Frage stellt sich Michele Di Bari durchaus. „Wir wissen nicht, ob es weiter geht. Ich bin da auch eher skeptisch“, so der 70-Coach. Und wenn, dann kann es für ihn allenfalls noch darum gehen, die ominösen fünfzig Prozent aller Spiele zu erreichen, damit die Saison überhaupt gewertet werden kann. „Mehr geht für mich gar nicht.“

Für die Siebziger ist die Situation dabei aus eigener Sicht vergleichsweise gut - im Vergleich zu ambitionierten Teams, für die gute Serien für die Katz‘ gewesen sein könnten. Die Mannschaft hat alle sieben bislang ausgetragenen Saisonspiele verloren, das Torverhältnis ist mit 4:30 eine Katastrophe. Tiefer sinken kann man als Tabellenletzter nicht mehr. „Und wenn die Saison annulliert wird, dann haben wir wohl Glück gehabt“, kalkuliert Michele Di Bari.

SG Herne 70 schreibt den Klassenerhalt noch lange nicht ab

Sollte die Saison dagegen fortgesetzt werden, bliebe aus Sicht der SG zu hoffen, dass man die Kurve bekommt. Di Bari sieht gute Chancen hierfür: „Wenn wir alle an Bord haben, dann ist das schon eine gute Truppe.“ Der Klassenerhalt ist deshalb noch lange nicht abgeschrieben. Sollte ab März allerdings die Saison vielleicht mit zwei Spielen pro Woche fortgesetzt werden, dann dürfte die Vollständigkeit der Bestbesetzung wohl auch schnell wieder leiden.

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Um die Breite im Kader ein wenig zu erhöhen, haben sich die Herner mit Florian Koch bereits einen Neuzugang geangelt, der zuletzt beim BV Süd kickte, nach dem Sommer aber nicht mehr aktiv war. Koch hat in der Vergangenheit unter Di Bari bereits bei Fortuna Herne und beim SCW gespielt. Darüber hinaus bleibt André Krämer, Sportlicher Leiter bei der SG 70, in der Corona-Pause weiter aktiv und versucht Weichen hinter den Kulissen für einen Re-Start zu stellen. „Wir machen unsere Hausaufgaben“, versichert Trainer Michele Di Bari.

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