Herne/Wanne-Eickel. Sport-Lockdown wegen Corona: Petra Herrmann-Kopp (Baukauer TC) ist „resigniert und frustriert“. Tennisclubs in Sorge vor Hallenschließungen.
Abwarten! Die Herner Sportverwaltung wollte bis Donnerstagnachmittag noch keine Stellungnahme abgeben, welche genauen Folgen der erneute Lockdown für die Herner und Wanne-Eickeler Sportvereine haben wird.
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„Gemeinsam mit dem Krisenstab der Stadt warten wir auf den Erlass des Landes NRW“, so der stellvertretende Fachbereichsleiter Rüdiger Döring.
Sicher sei nur, „dass wir, wenn die uns bindende Anordnung vorliegt, sofort per E-Mail alle Vereine informieren werden“. Auch zum Schulsport könne er zurzeit noch keine verlässlichen Aussagen machen.
Breitensportverein Baukauer TC: Viele Anstrengungen seit Mai
Die Herner und Wanne-Eickeler Sportvereine trifft der temporäre Lockdown nicht „gänzlich unvorbereitet“, so Petra Herrmann-Kopp.
„Allerdings“, so die Vorsitzende des Baukauer TC, „hätte ich mir persönlich etwas mehr Differenzierung gewünscht. Der Hobby- und Breitensport wird, ebenso wie die gesamte Veranstaltungsbranche, meiner Meinung nach unverhältnismäßig hart getroffen“.
Ihr Verein stellt ab Montag (2. November) den gesamten Übungsbetrieb vorerst bis zum Monatsende ein.
„Frustriert, resigniert, abgestumpft“
„Und dies, obwohl wir gerade wieder das Gefühl hatten, es läuft wieder. Wir haben unter große Einsatz seit Mai Kleingruppen gebildet, rollierende Systeme in der Hallenbelegung eingeführt, permanent neue Trainingszeiten aufgerufen. Es war sehr anstrengend, wird aber von den zuständigen Stellen offenbar nicht honoriert“, so die BTC-Vorsitzende, die ihre aktuelle Gefühlslage so beschreibt: „Frustriert, resigniert, abgestumpft. Und damit gebe ich sicher das Stimmungsbild vieler Vereinsverantwortlichen wieder.“
Mögliche Vereinsaustritte seien für sie jetzt „legitim“, sagt die BTC-Vorsitzende: „Der Verein, und nicht nur meiner, liegt brach, die Basis ist weg. Wenn wir keine sportlichen Angebote machen können, ist es für mich nachvollziehbar, wenn ein Mitglied uns dann verlässt.“
TC Parkhaus Wanne-Eickel setzt auf den Faktor Zeit
Auf den Faktor Zeit setzt Robert Sibbel, 2. Vorsitzender des TC Parkhaus Wanne-Eickel: „Wir müssen jetzt Ruhe bewahren und vier Wochen durchhalten. Dann schauen wir, wie es weitergeht.“
Finanziell kann vor allem eine Hallenschließung für die Herner und Wanne-Eickeler Tennisvereine zum Problem werden: „Die Gebühr für die Nutzung der Hallen ist bei allen Clubs ein großer Posten im jährlichen Etat. Bricht der weg, ist dieses Loch kaum zu füllen.“
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In den kommenden vier Wochen will sich der TCP, dessen Vorstand am Donnerstagabend zur Krisensitzung bat, für Gutscheinen helfen, die Tennisschule könnte ausgefallene Stunden in den Weihnachts- oder Osterferien nachholen. Sind die Tennishallen allerdings in der gesamten Wintersaison gesperrt, gehe es finanziell „ans Eingemachte“.
DSC Wanne-Eickel: Erste Mannschaft hält sich im „Home-Office“ fit
Die Fußballabteilung im DSC Wanne-Eickel hat den Trainingsbetrieb für alle 16 Jugend- und Seniorenmannschaften ab sofort ausgesetzt. „Damit folgen wir der Empfehlung des Verbandes“, so der Vorsitzende Torsten Biermann.
Die Spieler der 1. Mannschaft haben von Trainer Sebastian Westerhoff individuelle Aufgaben bekommen, um sich im sportlichen Home-Office fit zu halten. „Und dann hoffen wir, dass wir die Saison zeitnah wieder aufnehmen können. Mit einem strengen Hygienekonzept, das, wie bei allen anderen Sportvereinen auch, bisher gegriffen hat“, setzt der DSC-Fußballchef darauf, dass am ersten Dezember-Wochenende der Ball wieder rollt.
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