Herne. Der Verband genehmigt 2020/21 kein Hallenfußball-Turnier. Auch die inoffizielle Stadtmeisterschaft des SV Sodingen in Herne fällt damit wohl aus.

Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) wird in diesem Winter keine Hallenturniere im Jugend- und Amateurfußball genehmigen. Auch in Herne wird es damit keinen Budenzauber unterm Hallendach geben, wie etwa die inoffizielle Hallen-Stadtmeisterschaft des SV Sodingen in der Herner Westringhalle.

Auf das vorläufige Aus des Hallenfußballs haben sich die entsprechenden Gremien auf Verbands- und Kreisebene in den vergangenen Tagen geeinigt. In einem Meinungsbild über die Durchführung von Hallenfußball-Turnieren sprachen sich die Vorsitzenden der 29 FLVW-Kreise und die Präsidiumsmitglieder mit großer Mehrheit dafür aus, in diesem Winter gänzlich auf den „Budenzauber“ zu verzichten.

Den formellen Beschluss fasste in der vergangenen Woche der Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA). Der Jugendbeirat stimmte der einheitlichen Regelung in einem schriftlichen Umlaufverfahren zu. Zuvor hatte bereits der Verbands-Jugend-Ausschuss (VJA) angekündigt, keine Turniere auf Verbandsebene durchzuführen.

Corona-Schutz: Durchmischung der Beteiligten kaum zu verhindern

Die Durchmischung der Beteiligten und Zuschauer im Hallengebäude sowie drum herum zu verhindern, sei schwerlich möglich, so Kreisvorsitzender Reinhold Spohn zum Hintergrund der getroffenen Entscheidung.

Volles Verständnis dafür zeigte man beim SV Sodingen, der alljährlich mit dem Alfred-Schmidt-Gedächtnispokal die inoffizielle Stadtmeisterschaft und damit das bedeutendste Hallenfußball-Turnier in Herne austrägt. 2021 pausiert auch dieser Hallenkick.

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Die jungen Wilden des DSC Wanne-Eickel, Titelträger von 2020, bleiben also ein weiteres Jahr in Amt und Würden des Hallen-Stadtmeisters. Wenn sich denn nicht noch etwas Überraschenden wenden sollte. „Wir werden unsere eigene Entscheidung noch etwas hinauszögern, für den Fall, dass sich in der Zwischenzeit etwas ändern sollte“, verrät SVS-Chef Klaus Tissarek. „Ende Oktober, Anfang November werden wir dann endgültig entscheiden.“

Auch ein Alternativmodell erscheint schwierig

Die drohenden Komplikationen durch Hygiene- und Schutzmaßnahmen seien jedoch kaum zu bewältigen, bestätigt auch Tissarek. Dies gilt sogar für Hallenfußball-Profis wie beim SV Sodingen.

„Selbst wenn wir nur die Hälfte an Mannschaften einladen und in zwei Gruppen spielen lassen“, rechnet der SVS-Vorsitzende ein mögliches Alternativmodell vor, „dann ist eine Tribüne mit vier Mannschaften komplett belegt.“ Die Zuschauer befänden sich zusätzlich auf der anderen Seite der Westringhalle.

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So weit, so vielleicht gut. Aber die Organisation der nachfolgenden Spiele mit sauberer Trennung der Personen, der dazu steigende Personalbedarf beim Ausrichter und letztlich die Frage, ob Sponsoren auch bei reduziertem Programm noch mitspielen wie gewohnt, als das sind Unwägbarkeiten, die im Raume stehen.

„Wenn die Bedingungen sein sollten wie heute, würden wir das Turnier auf jeden Fall absagen“, sagt Klaus Tissarek nüchtern und ohne Groll. „Man muss das ganze Für und Wider abwägen und einfach hoffen, dass es besser wird.“

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