Wanne-Eickel. YEG Hassel klagte nach dem Spiel in Wanne-Eickel über Beleidigungen. Der DSC Wanne-Eickel distanziert sich mit klaren Worten – und greift durch.
Nicht nur sportlich war Sonntag nicht der beste Tag des Fußball-Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel. „Einige Wanne-Eickeler Fans haben uns 90 Minuten lang rassistisch beleidigt. Weil so etwas häufiger vorkommt, sagen wir normalerweise nichts dazu. Aber das war unter der Gürtellinie“, erzählte YEG Hassels Coach Ahmet Inal nach dem Auswärtsspiel im Sportpark Eickel fassungslos.
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Dies sei auch der Grund für den Tumult gewesen, der nach Abpfiff rund um die Ersatzbank der Hasseler ausbrach. „Ich schäme mich, die Worte, die da und das ganze Spiel über gefallen sind, in den Mund zu nehmen. Was heute abgelaufen ist, ist beschämend für den Amateurfußball.“ Vom DSC Wanne-Eickel erfährt er im Nachhinein jede Unterstützung.
Schon während des Spiels hatte DSC-Trainer Sebastian Westerhoff mitbekommen, was vor sich ging. Er bat den Sportlichen Leiter Michele Di Bari, die Lage zu beruhigen, „damit die Ahmet nicht die ganze Zeit beleidigen“.
DSC Wanne-Eickel: „Das sind nicht die Leute, mit denen wir uns identifizieren“
Di Bari, der gemeinsam mit dem verletzten Torwart (und Ex-YEG-Spieler Thorben Krol) rüberging, bestätigte Inals Schilderungen: „Ich habe sicher nicht alles mitbekommen, aber das, was ich mitbekommen habe, hat gereicht. Es sind diese Sachen gefallen. Das war einfach nur unangenehm – ich hatte am Sonntagabend einfach keinen Bock mehr auf Fußball.“
Di Bari kündigte ein hartes Vorgehen an: Er habe den Vorsitzenden Torsten Biermann gebeten, Platzverbote gegen zwei Personen auszusprechen. „Das sind nicht die Leute, mit denen wir uns identifizieren wollen – und wenn die nochmal kommen, dann kommen andere sicher nicht mehr.“
Beleidigungen gegen die Familie – Ahmet Inal wurde emotional
Für ihn sei „absolut unverständlich“, wie man so etwas äußern könnte. „Das ist für mich Steinzeitdenken. Das sind einfach ekelhafte Menschen. Dafür steht der DSC Wanne-Eickel nicht. Wir sind selber Multi-Kulti, wir leben das – was sollen dann unsere Jungs sagen, wenn die Beleidigungen von unseren Fans auf die türkische Herkunft zielen?“
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Er habe sich direkt bei Ahmet Inal entschuldigt. „Ich kann auch verstehen, dass Ahmet emotional wurde, weil die Beleidigungen in Richtung Familie gingen. Ich habe ihm gesagt: Das sind nicht wir und das wollen wir nicht sein. Aber letztendlich entschuldigen wir uns für Leute, mit denen wir nichts zu tun haben wollen.“
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