Herne. Der FC Schalke 04 hat wieder eine Frauenfußball-Mannschaft – die debütierte Sonntag bei Blau-Weiß Baukau. Für die Hernerinnen auch ein Highlight.
Mit dem ersten Kommentar von Zuschauerseite wurden die Fußballerinnen des FC Schalke 04 gleich in der staubigen Kreisliga-Realität willkommen geheißen: „Hömma, die weißen Trikots sind doch sofort durch. Waschen will ich die nachher nicht.“ Kein Wunder also, dass die Damen von Blau-Weiß Herne Baukau gleich in roten Trikots aufliefen.
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Im Sommer hatte Schalke zum ersten Mal seit 40 Jahren wieder zwei Frauenmannschaften gemeldet. Das erste Spiel führte die erste Mannschaft namens „Blau“ am Sonntag nach Herne in die Kreisliga A. Auf Asche und zu BW Herne Baukau.
Schalke 04 als Highlight: Baukauer Team beginnt nervös
An den Untergrund müssten sich die Schalkerinnen halt gewöhnen, meinte BW-Vorsitzender Manfred Brzozowski vor dem Spiel trocken. Den kleinen Heimvorteil hin oder her, spurlos ging die Begegnung an den Baukauer Spielerinnen im Vorfeld nicht vorbei.
„Unsere Mädels waren doch schon ziemlich nervös“, berichtete Abteilungsleiterin Silke Masannek von den letzten Tagen vor dem Spiel. Das war ihnen in der ersten Halbzeit anzumerken. Dazu noch die ungewohnte Kulisse. Über 120 Zuschauer hatten sich von dem großen Namen locken lassen.
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Mit einem 1:3 – gleichzeitig auch das Endresultat – ging es in die Halbzeit. Danach war die Nervosität abgelegt und die Baukauer Damen spielten gut mit. Nach Schlusspfiff jubelten sie wie nach einem Sieg.
Hedda Kreuzaler schießt ein Tor, das für die Ewigkeit bleibt
„Es war eine anspruchsvolle Aufgabe, aber im Endeffekt ein guter Aufhänger für die Saison“, freute sich Trainer Jörg Masannek. „Es hat schon Spaß gemacht und das erste Gegentor für Schalke bleibt für immer in der Statistik“, grinste er. Die Niederlage ärgerte ihn nach dem Spiel wenig.
Hedda Kreuzaler, die Torschützin zur kurzfristigen Führung (10.), bekam nach dem Spiel wie so viele Baukauer Spielerinnen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. „Das fühlt sich schon ziemlich gut an. Ein Tor gegen Schalke schießt du auch nur einmal im Leben“, so die 24-Jährige, die privat eben jenen Schalker Blau-Weißen die Daumen drückt.
Damit hatte sie schon früh das selbstgesteckte Ziel für die Baukauerinnen erreicht. „Wir wollten hier bloß nicht zu Null verlieren. Das war alles“, erklärte Silke Masannek zufrieden grinsend. Dass dies gleich so früh gelang, war ein schöner Bonus.
Spiel weckt sogar Interesse in Berlin
Es war ein Spiel irgendwo in der Mitte zwischen absolutem Highlight und normalem Ligaspiel.
„Es ist zwar schön, dass die Damenmannschaft von Schalke hier spielt und ich bin auch stolz, dass wir das geschafft haben, für mich bleibt es aber ein ganz normales Spiel“, sagte etwa das älteste BW-Mitglieder Werner Rybacki, der von 1974 bis 1986 Geschäftsführer des Vereins war und 50 Jahre selbst dort spielte.
Welchen Stellenwert das Spiel aber für die Aktiven hatte, ließ sich daran ablesen, dass selbst eine Ex-Spielerin aus Berlin nachfragte, wie es denn gerade liefe. Auch Spielerinnen aus anderen Vereinen, etwa dem SSV Buer, kamen vorbei, „um sich das ganze mal anzuschauen.“ Der Name lockte, das war nicht zu bestreiten.
Der nächste Gegner für Blau-Weiß Baukau heißt wieder Schalke.
Die Schalker Wochen gehen für den BW Herne Baukau weiter. Am kommenden Wochenende geht es zur Schalker Zweitvertretung „Weiß“.
Einen Bus für die Auswärtsfahrt werde man nicht mieten. Das steht schon mal fest, kein großes Gewese drum machen. Denn eine Erkenntnis haben die Herner Blau-Weißen jetzt schon gesammelt: hinter dem großen Namen verbirgt sich auch nur eine ganz normale Mannschaft.
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