Herne. Dass aller guten Dinge drei sind, darauf müssen die Tennis-Herren des TC GW Herne hoffen. Ihr nächster Anlauf zur Verbandsliga ist gescheitert.

Auch im zweiten Anlauf blieb der ersten Herrenmannschaft des TC Grün-Weiß Herne die Rückkehr in die Tennis-Verbandsliga verwehrt.

Scheiterte sie im Aufstiegsspiel des Vorjahres knapp am TC Parkhaus Wanne-Eickel II, so musste sie diesmal der Reserve des TSC Hansa Dortmund mit 6:3 den Vortritt lassen.

Zwar hielten die Herner gut dagegen und hätten mit etwas Glück einen ganz engen Spielverlauf erzwingen können, letztlich aber wurden die Dortmunder an der Vinckestraße ihrer Favoritenrolle gerecht und entschieden das Duell der beiden Gruppensieger bereits in den Einzeln für sich.

Dortmund tritt mit Regionalliga-Assen an

Hoch motiviert und gut vorbereitet stellten sich die Grün-Weißen den Gästen, die mit fünf Spielern der höchsten Leistungsklasse, darunter einigen für das Regionalligateam vorgesehenen Assen antraten. Dennoch lief es aus Herner Sicht zunächst nach Plan.

Jan Gerhardt holte den Punkt für den TC GW Herne gegen Dortmund.
Jan Gerhardt holte den Punkt für den TC GW Herne gegen Dortmund. © Funke Foto Services | Rainer Raffalski

Zwar hatte Arseniy Zatonenko seinem Gegner Tim Niklas Schmidt wenig entgegenzusetzen, auf den beiden anderen Plätzen aber entwickelten sich ausgeglichene Matches mit guten Siegchancen für die Grün-Weißen.

Goran Tufekcic knickt böse um

Bis das Unheil über die Herner hereinbrach. Bei 4:3, 30:0 und eigenem Aufschlag musste Goran Tufekcic in einen Ball rutschen, knickte böse um und zog sich, wie sich später herausstellte, eine Fraktur des Sprunggelenks zu.

Hernes Nummer zwei biss die Zähne zusammen, versuchte es noch einmal – aber Dortmunds Mischa Nowicki war clever genug, seinen Gegner nun mit Winkelspiel in die Ecken zu schicken. Bei 4:6, 0:1 gab Tufekcic schließlich auf. „Dass einer unserer Sieggaranten verletzt aufgeben musste, war für die anderen Jungs natürlich auch eine große Belastung“, bilanzierte Hernes Mannschaftsführer Marius Moormann später.

Mit ernüchterndem 0:3 in die zweite Einzelrunde

So fiel auch Philipp Limbach wieder in die Fehler der ersten anderthalb Sätze zurück, nachdem er gegen Heinrich Schiebelhut nach 5:7- und 1:4-Rückstand noch einen dritten Satz erzwungen und seinen Gegner scheinbar im Griff hatte. Am Ende musste auch Limbach gratulieren, und es ging mit einem ernüchternden 0:3 in die zweiten Einzelrunde.

Angesichts der Klasse, die Hansa noch auf die Plätze schicken konnte, war das eine zu hohe Hypothek. Und es dauerte auch nicht lange, bis die Gäste nachlegten.

Kampf bis zum letzten Ballwechsel

Wie bereits vor wenigen Wochen, als sich beide in der Herren-30-Westfalenliga schon einmal gegenüberstanden, hatte Hernes sicherster Punktelieferant Erik Ahomaa auch diesmal gegen Dortmunds Besten nicht den Hauch einer Chance. Der Rumäne Robert Coman, der einst die Qualifikation der French Open spielte, fegte Ahomaa mit 6:2, 6:0 von der Asche.

Obwohl die Aufstiegsfrage damit im Grunde bereits geklärt war, kämpften auch die beiden übrigen Herner bis zum letzten Ballwechsel um den Sieg und boten den Zuschauern noch einmal spektakuläres und spannendes Tennis. Lynn Max Kempen holte im Spitzeneinzel gegen Igo Rivchin ein 0:4 auf, hatte Spielbälle zum 5:4, gab den ersten Satz aber noch mit 4:6 ab, um in einem wahren Break-Festival den zweiten Durchgang im Tiebreak zu verlieren.

Jan Gerhardt erspielt den Ehrenpunkt

So war es Jan Gerhardt vorbehalten, den Herner Ehrenpunkt zu erspielen. Selbst in der Leistungsklasse 8 geführt, kämpfte Gerhardt einen LK1-Spieler in drei Sätzen nieder und verkürzte auf 1:5. „Eine tolle Leistung“, wie Marius Moormann meinte. „Aber wenn an einem Tag, an dem eigentlich alles klappen muss, nur eines von vier engen Spielen an uns geht, reicht es eben nicht.“

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Die bedeutungslosen Doppel wurden nicht mehr gespielt und 2:1 für Herne gewertet. „Es ist schon schade, dass wir zum zweiten Mal in Folge im Aufstiegsspiel gescheitert sind. Aber Hansa hat es ohne Zweifel auch verdient“, gratulierte der Herner Teamchef den Gästen. Jetzt wollen die Grün-Weißen eine erfolgreiche Wintersaison spielen, um dann im nächsten Sommer einen neuen Anlauf zu nehmen. Aller guten Dinge sind drei.

Einzel: Kempen – Rivchin 4:6, 6:7; Tufekcic – Nowicki 4:6, 0:1 (Aufg. Tufekcic); Ahomaa – Coman 2:6, 0:6; Zatonenko – Schmidt 0:6, 1:6; Gerhardt – Wachholz 6:2, 1:6, 6:4; Limbach – Schiebelhut 5:7, 6:4, 3:6. Doppel: 2:1 (gewertet).

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