Herne. Immerhin nicht verloren, ist das Fazit für den SC Westfalia Herne nach dem 0:0 in Finnentrop. An der Chancenverwertung muss der SCW arbeiten.
Da jubelt die „Oberliga Westfalen“ auf ihrer Facebookseite: „Auch der zweite Spieltag der Oberliga Westfalen bot wieder viele torreiche Begegnungen“, heißt es da stolz.
Die sonntägliche Summe von 25 Toren kam allerdings ohne einen Beitrag aus dem Sauerland zustande.
0:0 spielte die SG Finnentrop/Bamenohl gegen den SC Westfalia Herne. Während der 90 Minuten ärgerte sich Christian Knappmann über einige vergebene Tormöglichkeiten, am Ende fügt er diesem ersten Punktgewinn ein „immerhin“ auf seine Art hinzu.
„Immerhin sind wir auch in der Lage, nicht zu verlieren“
Mit Rückblick auf das 1:3 gegen Victoria Clarholz sagte der Trainer nach dem torlosen Unentschieden: „Ich weiß nicht, ob man das eine Entwicklung nennen kann. Aber immerhin sind wir auch in der Lage, nicht zu verlieren.“
Die Herner, so Knappmann, wollten mehr auf die Habenseite in der Ligastatistik schaufeln: „Aus diesen beiden Spielen haben wir uns mehr Punkte erhofft.“
Ärgerlich, aber kein Zufall
Dass das nicht so funktioniert hat wie geplant, dazu sagt der Trainer: „Das ist ärgerlich, aber kein Zufall.“
Denn denn Trainer macht eine „noch mangende Qualität in der Chancenauswertung“ aus und verweist auf die Vorbereitung, wo der SCW gegen Gegner wie Borussia Dortmund II, ETB SW Essen, Rot Weiß Oberhausen und SC Wiedenbrück kein Tor erzielt hat.
Die weiße Wand der SG Finnentrop/Bamenohl
Dass die „Null“ auch am Sonntag auf der Herner Angriffsseite stand, lag zum einen an Finnentrops Torhüter, dessen Unbezwingbarkeit an diesem Tag der Westfalenpost die Schlagzeile „Ingmar Klose, die weiße Wand der SG Finnentrop/Bamenohl“ wert war.
Zum Beispiel beim Kopfball des aufgerückten Herner Innenverteidigers Dacain Baraza nach einem Eckball von Christian Eggert und dem Schuss aus kürzester Distanz von Robert Mainka – wegen Adduktorenproblemen nur für die zehn Minuten bis zum Schluss eingewechselt – war Klose zur Stelle, auch in weiteren Szenen.
Kein „Tor des Monats“
Es gab aber auch eine Situation wie die des eingewechselten Erkan Aydin für Herne.
Der bekam nach einer Kopfballverlängerung den Ball, hatte freie Schussbahn – „da muss er ihn eigentlich nur mit der Innenseite Richtung Tor passen“, so sah es Christian Knappmann, „stattdessen will er das Tor des Monats machen.“ Es kam, wie es kommen musste.
Kein Tor des Monats.
Das Toreschießen wolle man über das Kollektiv erarbeiten, hatte der Westfalia-Trainer direkt nach dem Spiel gesagt.
Heißt: „Ich sehe nicht, dass wir den einen Spieler haben, der dreißig Tore und mehr in einer Saison schießt. Sondern, dass wir fünf, sechs Spieler haben, die in der Lage sind, zu treffen.“
Das Zentrum in der Defensive zugemacht
Für den Moment beschreibt Knappmann die Situation so: „Es ist ja nicht so, dass wir dreimal nur die Unterkante der Latte oder den Pfosten treffen und dann sagen: irgendwann geht der nächste rein. Im Moment sagen wir eher: Boah, den nächsten machen wir auch nicht rein.“
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Zwei weitere Offensivspieler sollen als Verstärkungen für den Angriff bis zum nächsten Spiel am übernächsten Donnerstag beim SC Preußen Münster dabei sein: der frühere Sodinger Jamal El Mansoury (Knappmann: „sein Tempo und seine Qualität fehlen uns“) und Neuzugang Kiyan Gilani (U21 Nijmegen).
Zufrieden war Christian Knappmann in Finnentrop mit seinen Spielern in der defensiven Mitte – Torhüter Jan Fauseweh, den beiden Innenverteidigern Dacain Baraza und Kevin Klass sowie dem Sechser davor, Christian Eggert: „Sie haben das Zentrum gut zugemacht.“
Nicht in der gegnerischen, aber zumindest in der eigenen Box hat das Herner Kollektiv funktioniert an diesem Tag.
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