Herne. Gegen Aufsteiger Victoria Clarholz unterliegt der SC Westfalia Herne mit 1:3. Innerhalb von elf Minuten sind die Gäste dreimal erfolgreich.

Im Rausgehen nach dem Spiel rechneten die mit Victoria Clarholz mitgereisten Zuschauer schon: ob dieser Sieg beim SC Westfalia Herne schon zur Tabellenführung nach dem Spieltag reichen würde?

Das nicht, weil der RSV Meinerzhagen die Hammer SpVg mit 3:0 geschlagen hatte.

Aber es war schon Überraschung genug, dass die Clarholzer mit 3:1 (3:0) die Punkte aus Herne mitnahmen.

Entspannte Gäste-Spieler

Entspannt verließen die Gäste den Platz, die Herner hingegen gingen enttäuscht von der Spielfläche der Edi-Arena, allen vorweg Westfalia-Trainer Christian Knappmann.

Kurze Hoffnung: Darius Stawski (re.) und Erkan Aydin, nach dem 1:3.
Kurze Hoffnung: Darius Stawski (re.) und Erkan Aydin, nach dem 1:3. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Seinen Kommentar zum Spielverlauf drückte er Schritt für Schritt in den Kunstrasen.

Dass sich die Gastgeber etwas ganz anderes gegen den Aufsteiger vorgenommen hatten – das war Thema seit Wochenbeginn, und das zeigten sie noch einmal vor Beginn der Begegnung.

Beim Aufwärmen ordentlich Gas gegeben

Beim Aufwärmprogramm hatten die Herner ordentlich Gas gegeben und machten einen Alarm, der dazu taugte, eine Mannschaft durch eine komplette Hinrunde zu scheuchen.

Von Außen machten Trainer Christian Knappmann, die Co-Trainer Bektas Derdiok und Robert Mainka Dampf – so kreiselte der Ball in einem Hexenkessel, in dem auch noch Christian Eggert aus dem erweiterten Trainerteam als Mit-Passspieler und Antreiber vorneweg lief.

Keine Frage, die Westfalia war bereit für den Liga-Start.

Zunächst läuft alles in der gewünschten Bahn

Auf dem Platz schien dann auch alles in der gewünschten Bahn zu laufen. Westfalia machte Druck, auch über den doch in der Startelf aufgebotenen Eric Gweth, und spielte nach vorne.

Stabil sah das Herner Spiel in der Defensive aus. Reife Leistung, und es schien nur eine Frage der Zeit, bis sich die Herner mit dem Führungstreffer so richtig in die Saison spielen würden.

Die Clarholzer wollten dabei allerdings nicht mitwarten.

Clarholz trifft mit dem ersten Angriff

Denn die Westfalia spielte zwar zielstrebig, auch mit Chancen durch Kaan Terzi (11.) und Suat Bas (33.) per Kopf nach Flanke von Darius Stawski, aber in der 34. Minute spielte der Aufsteiger mal über seine rechte Angriffsseite den Ball nach vorne – und kam mit dem ersten Angriff durch. Flaches Zuspiel in die Mitte, wo Andrej Dreichel wartete und den Ball am zuvor völlig beschäftigungslosen Jan Fauseweh, in dieser Szene chancenlos, vorbei zur Gäste-Führung eindrückte.

Der Herner Torhüter kam danach noch weitere Male in den Blickpunkt, weil die Clarholzer die zunehmende Westfalia-Offensive mit Kontern beantworteten.

Jan Fauseweh verliert den Ball weit vor dem eigenen Tor

Jan Fauseweh, weit vor dem eigenen Tor, verlor in der 39. Spielminute den Ball an den Clarholzer Marlon Herzog, der den Westfalia-Keeper abschüttelte und zum 2:0 der Gäste einschoss.

Das 3:0 (45.+1) köpfte Jan Grunwald ein im Anschluss an eine Ecke, nach der Fauseweh nicht an den Ball herankam und diesen auf seinem Weg zum Vorlagengeber am langen Pfosten nicht klären konnte.

Suat Bas, Stürmer und Kapitän der Herner, blickte nach dem Spiel vor allem auf die erste Halbzeit und die für Clarholz entscheidenden elf Minuten vor der Pause: „Wir sind enttäuscht über dieses Ergebnis. Wir haben unsere Chancen gehabt bis zum 0:1, sind danach aber kurz in ein kleines Loch gefallen.“

Treffer zum 1:3 durch Darius Stawski

Was dem Herner Spiel in Halbzeit eins fehlte, lieferte die Westfalia im zweiten Durchgang im Eiltempo nach.

Erkan Aydin machte Tempo über Links, passte flach und scharf hinein, und Darius Stawski sprintete in den Ball, verwandelte zum 1:3.

Herne drängt vergeblich weiter

48. Spielminute, Zeit genug, um weitere Tore nachzulegen. Herne drängelte weiter auf den nächsten Treffer, jetzt auch mit Stawski zusammen mit Suat Bas als Sturmduo, aber Clarholz hielt dagegen.

Neben einigen Flanken und Standards, die wirkungslos verpufften, hatten Enes Bilgin per Kopf und Darius Stawski mit Schüssen knapp vorbei die besten Gelegenheiten, zu verkürzen.

Am Ende hatten die Clarholzer aber ihren Coup. Platz drei nach dem ersten Spieltag der Oberliga Westfalen war er übrigens wert.

Tore: 0:1 (34.) Dreichel, 0:2 (39.) Herzog, 0:3 (45.+1) Grunwald, 1:3 (48.) Stawski.

Herne: Fauseweh; Stawski, Baraza, Sengün, Aydin - Eggert, Jünemann (82. Yilmaz) - Gweth (70. Bilgin), Terzi (52. Klass), Yamashita (80. Baydemir) - Bas.

Schiedsrichterin: Arlt (Greven).

Zuschauer: 300.

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