Herne. Die Saison in der Eishockey-Oberliga soll am 16. Oktober beginnen. Ein Verein wie der Herner EV hätte sich einen noch späteren Beginn gewünscht.

Der Deutsche Eishockey Bund (DEB) gibt bekannt, dass die Spielzeit in den Oberligen am 16. Oktober beginnen soll. Der Rahmenterminplan steht – und das ist ja mal eine Nachricht. Eigentlich. Ein ganz großes Hurra aber ist zum Beispiel vom Herner EV zumindest zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu hören. Zu viele Fragen sind bis jetzt noch offen.

Zunächst aber: in der Eishockey-Oberliga Nord sind in einer Doppelrunde 52 Spieltage geplant. Bis zum 12. März 2021.

Playoff-Beginn für den Norden ist am 14. März vorgesehen, für den Süden am 10. März.

Verzahnung der Ligen Nord und Süd ab Viertelfinale

Verzahnt werden sollen die Ligen Nord und Süd in den Playoffs, anders als in den vergangenen beiden Jahren, erst ab dem Viertelfinale (ab 26. März 2021/„Best of Five“).

Jürgen Schubert (li), Geschäftsführer des Herner EV
Jürgen Schubert (li), Geschäftsführer des Herner EV © Herner EV

Der Oberligameister soll in den Playoff-Finalspielen ab 21. April ermittelt werden und spätestens nach einem möglichen fünften Spiel am 30. April feststehen.

Viel Arbeit durch Corona und die Folgen für die Vereine

Die Vereine, wie der Herner EV, hätten zum jetzigen Zeitpunkt, wenn alles normal und ohne das Thema Corona liefe, schon genug zu tun.

Aber für das Virus und seine Folgen müssen die Clubs seit Wochen für die Finanzen (nach der abgebrochenen Saison) und planerisch eine Schüppe drauf legen.

Nord-Clubs wollen sich für späteren Beginn einsetzen

Und nun der neue Rahmenterminplan: die Mehrzahl der Nord-Clubs zum Beispiel sei „enttäuscht“ über diesen zeitlichen Rahmen ab 16. Oktober und hätte sich einen späteren Einstieg gewünscht, sagt Jürgen Schubert, Geschäftsführer des Herner EV. Aber: „Da haben sich wohl die Verfechter des 30.4. durchgesetzt.“

Zwar sagt Schubert: „Wir sind uns alle bewusst: wir können froh sein, wenn wir überhaupt wieder spielen können.“ Trotzdem wollen sich die Nord-Clubs noch einmal beim Verband für einen später gesetzten Rahmen einsetzen.

„Komplexe Anforderungen in Zeiten der Cronakrise“

Bleibt es aber beim jetzt verkündeten Plan, müssten die Vereine zum Beispiel bis Mitte Oktober ihre Hygienemaßnahmen wegen Corona vorgenommen haben.

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Auch DEB-Ligenleiter Markus Schubert spricht von „komplexen Anforderungen in Zeiten der Coronakrise.“

Der Herner EV arbeitet gerade an einem vereinseigenen Konzept.

„Von Verbandsseite aus haben wir bis jetzt dazu wenig an die Hand bekommen“, so Schubert. „Also erarbeiten wir in enger Abstimmung mit dem Fachbereich Sport der Stadt Herne unser eigenes, internes Konzept für den Spiel- und Trainingsbetrieb. Und was das dann am Ende wert ist, wird man sehen.“

Abstand halten wird ein Thema bleiben

Das Thema Abstand halten zum Beispiel werde jedenfalls bleiben, davon geht Jürgen Schubert aus.

Die Vereine aus dem Norden sind sich andererseits in diesen Wochen auch näher gekommen. Nicht nur beim Thema Eckdaten für die neue Saison.

Schützenhilfe vom DEB und ein Plan B vermisst

Was für mögliche finanzielle Folgen für Vereine drohen, falls doch noch einmal eine längere spielfreie Zeit eintritt, auch da vermissen Jürgen Schubert und die Macher aus anderen Clubs die Unterstützung durch den Verband: „Da fehlt die Schützenhilfe des DEB“, so Schubert – und ebenso vermisse er einen Plan B für den Fall, dass die Saison nicht wie jetzt vorgesehen am 16. Oktober beginnen könne.

Die Vereine seien selbst „eifrig und fleißig“ dabei, sich ihre Perspektiven zu erhalten, sagt Schubert. Er fürchte, dass „Eishockey durch Corona, wie andere Sportarten auch, Schaden nehmen wird.“

Zumindest für seinen Verein konnte er vor Kurzem schon mal ankündigen: auch falls keine Saison 2020/2021 ausgetragen werden könnte, werde beim Herner EV in Zukunft weiter Eishockey gespielt. Diese Frage ist schon mal beantwortet in Zeiten der „komplexen Anforderungen“.

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