Wanne-Eickel. Mehr als ein wenig Werfen –Ultimate Frisbee ist viel Bewegung und viel Technik. Der TV Wanne sucht Verstärkung und zeigt sich bei Sport im Park.
Vorhand, Rückhand, Laufen, Strecken. Ein wenig hört sich das Vokabular ja nach Tennis an. Statt gelbem Filzball und Schläger müssen die Sportler beim Ultimate Frisbee mit Scheibe und dem eigenen Körper arbeiten. Ins Schwitzen kommt man trotzdem.
Der TV Wanne 1885 besitzt bereits seit einigen Jahren eine Ultimate-Frisbee-Abteilung, die aus einer Schul-AG des Gymnasiums Eickel hervorgegangen war. Aktuell hat die Abteilung mit Personalproblemen zu kämpfen. Um diese zu bekämpfen wollen die Frisbee-Spieler nun verstärkt Präsenz an Schulen und im Stadtbild zeigen.
Sport im Park: „Man darf mit der Scheibe nicht rennen“ – gelaufen wird trotzdem
Unter den Augen von Übungs- und Abteilungsleiter Uzhan Esentürk folgte Samstag die Premiere bei „Sport im Park“.
„Es ist ein junger und relativ simpler Sport“, erklärte Esentürk dem guten Dutzend Teilnehmer. „Ultimate Frisbee hat Ähnlichkeiten mit Rugby oder Football, allerdings ohne den Körperkontakt.“ Daher ist es kein Problem in gemischtgeschlechtlichen Mannschaften ohne Alterseinschränkungen zu spielen.
Wer sich beim Satz, „man darf mit der Scheibe nicht rennen“, schon auf einen entspannten Nachmittag eingestellt hatte, der hatte die Rechnung ohne die eigenen Fähigkeiten gemacht. Mal eben eine Frisbee über acht Meter gezielt an den Mitspieler zu bringen, gestaltet sich dann doch schwieriger als gedacht.
Sport im Park: „Man darf mit der Scheibe nicht rennen“ – gelaufen wird trotzdem
Das musste auch Nicole Schwerdt feststellen: „Das letzte Mal hatte ich vor ein paar Jahren so eine Scheibe in der Hand. Man denkt, es ist nur ein wenig werfen. Da steckt aber doch schon etwas mehr hinter. Die Tipps vom Profi helfen da natürlich sehr.“ Unter diese Tipps fiel etwa die unterschiedliche Fingerstellung bei Vor- und Rückhandwürfen oder eine spezielle Fangtechnik.
„Ihr müsst mit euren Armen ein Krokodilmaul formen, wenn ihr fangen wollte“, erklärte Esentürk und bewegte seine Arme von oben und unten aufeinander zu und machte die Scheibe zwischen seinen Händen fest. So einfach sah es beim Profi aus. Denn auch zum Fangen gehört Übung. „Es ist ganz normal, dass man am Anfang mehr läuft als wirft“, bestätigte Esentürk.
Trickwürfe werden ausprobiert – sind aber schwerer als gedacht
Doch mit der Zeit wurden die Meter weniger, die Fangversuche erfolgreicher und die Würfe zahlreicher. Einige versuchten sich schon früh an Trickwürfen, wie einem Wurf von hinter dem Rücken. Da zeigte sich allerdings schnell wieder die mangelnde Übung.
Wer als Gruppe etwas Neues beginnt, der wächst schnell zusammen. Da wurde mal eine Scheibe für den Nachbarn geholt oder Lob für einen guten Wurf ausgesprochen, selbst wenn man sich vor 20 Minuten noch gar nicht kannte.
Nicht nur sportlich kann bei „Sport im Park“ Neues kennenlernen, sondern auch menschlich. Selbst, wenn die erste Kontaktaufnahme durch eine Frisbee am Kopf stattfand.
Zur Website der Ultimate-Frisbee-Abteilung
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