Herne/Wanne-Eickel. Die Billardsaison auf das Kalenderjahr umstellen? Dazu gibt es von Offiziellen des BC Herne-Stamm und des BC GW Wanne eine klare Haltung.

Mit einiger Spannung dürfte Billard-Deutschland am kommenden Samstag auf das Volkshaus Röhlinghausen blicken.

Dort wird auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Deutschen Billard Union (DBU) darüber abgestimmt, wie der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden soll.

Dabei sorgt besonders der Vorschlag die Saison fortan im Kalenderjahr auszutragen für erhitzte Gemüter.

Ablehnung gegenüber dem Spielbetrieb im Kalenderjahr-Modus

Laut Helmut Biermann, Präsident der DBU und des Billard-Verbands Westfalen (BVW), stehe die Wahrscheinlichkeit für eine Abänderung der bisherigen Regelung bei „50:50“. Die Vertreter zweier heimischer Billardvereine haben allerdings jetzt schon eine klare Meinung dazu.

Uwe Habermehl, 2. Vorsitzender des BC GW Wanne
Uwe Habermehl, 2. Vorsitzender des BC GW Wanne © Funke Foto Services | Rainer Raffalski

Seit dem 9. Juni ist die Saison in Westfalen offiziell beendet und somit auch für den BC Grün-Weiß Wanne und den BC Herne-Stamm. Einen Wiedereinstieg in den Spielbetrieb im Kalenderjahr-Modus lehnen Verantwortliche beider Vereine sportlich gesehen ab, genauso wie 75 Prozent der Vereine in Westfalen.

„Es wird doch in fast jeder Sportart über den Jahreswechsel gespielt“

„Ich sehe keinen Vorteil in der Umstellung“, sagt Uwe Habermehl, 2. Vorsitzender des BC GW Wanne, „es wird doch in fast jeder Sportart über den Jahreswechsel gespielt.“

Ebenso wenig begeistert von diesem Vorschlag zeigt sich Dietmar Koch, Vorsitzender beim BC Herne-Stamm. „Für den Verein wäre es aus finanzieller Sicht gut, wenn es im Januar losgehen würde. Ohne den Spielbetrieb fehlen die Getränkeeinnahmen aus 60 Heimspielen, wobei die Ausgaben bestehen bleiben. Sportlich gesehen, bin ich aber dafür, den bisherigen Modus beizubehalten“, erklärt er.

Zerstückelung zwischen Januar und November durch Ferienzeiten

Besonders sauer stößt beiden Vereinen dabei die Zerstückelung der Saison auf, würde von Januar bis in den November gespielt. „Wir haben die Sommer- und Herbstferien, Feiertage und lange Wochenenden um Pfingsten. Diese teilweise langen Pausen stören, behaupte ich, den Spielfluss“, meint Koch. Sein Wanne-Eickeler Kollege pflichtet ihm da bei: „Bis die Sommerferien überall durch sind, sind vier Monate einfach so weg.“

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Viele Spieler, gerade im professionelleren Bereich, hätten sich in den vergangenen Jahren immer auf den bekannten Wettbewerbskalender eingerichtet und so Urlaube oder freie Tage planen können, um an etwaigen Meisterschaften teilnehmen zu können. Dies würde an einigen Stellen zu Problemen führen. „Wir haben eh schon Probleme, unsere Mannschaften vollzukriegen“, legt Koch dar.

Im Hochsommer an beheizten Tischen

Neben den terminlichen sprechen auch die äußeren Bedingungen gegen eine Veränderung. „Wir würden dann viel im Hochsommer spielen, das ist nicht sehr angenehm“, berichtet Habermehl, „selbst jetzt in den vergangenen Tagen ist man schon nach einer Partie durch. Das ist einfach wahnsinnig.“

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Temperaturen von über 30 Grad zusammen mit den beheizten Tischen würden keine gute Spielatmosphäre schaffen.

Ein Erfahrungsbericht aus der Vergangenheit unterstreicht dies. Koch erzählt: „Ich habe mit einem 80-Jährigen, Vereinsmitglied, gesprochen, der sich daran erinnern konnte, dass es schon mal eine Saison im Kalenderjahr gegeben hat. Der beschrieb das auf gut Deutsch so: ,war sch...’“

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