Herne/Wanne-Eickel. Der Stadtsportbund legt dem Land Förderempfehlungen für 15 Vereine aus Herne und Wanne-Eickel vor. 1,3 Millionen Euro werden aufgeteilt.

Hans Peter Karpinski, Vorsitzender des Stadtsportbundes, griff zu einem Superlativ: „Das ist die größte Finanzspritze in der Herner Sportgeschichte!“ Mit etwa 300 Millionen Euro fördert die Landesregierung NRW ihr Programm „Moderne Sportstätten 2022“. 2,125 Millionen aus diesem Topf sollen nach Herne und Wanne-Eickel fließen. Welche Vereine Anträge gestellt haben, erfuhren die Mitglieder des Herner Sportausschusses am Dienstag während ihrer „Corona“-Sitzung auf dem Parkett der Sporthalle Wanne-Süd.

Es ist noch viel Geld im Topf

In den Genuss der Landesmittel kommen Herner Vereine, die über vereinseigene Anlagen oder einen Pachtvertrag mit einer Laufzeit von mindestens zehn Jahre verfügen. Daher stellten auch (bisher) „nur“ 21 Vereine Förderanträge, 15 davon wird der SSB bereits in der kommenden Woche an die Staatskanzlei in Düsseldorf weiterleiten.

Hans-Peter Karpinski, Vorsitzender des Stadtsportbundes Herne
Hans-Peter Karpinski, Vorsitzender des Stadtsportbundes Herne © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Sechs Vereine „müssen nachbessern und zum Beispiel Miet- und Pachtverhältnisse klären“, so Karpinski, oder zogen sich zurück, da bei einer Förderzusage die Selbstbeteiligung immer noch zu hoch sei.

In nackten Zahlen stellt sich das so dar: Aus dem Budget von 2,125 Millionen Euro werden jetzt im ersten Schritt Empfehlungen für Vorhaben in Höhe von 1,365 Millionen Euro gegeben.

„Der Topf ist also noch nicht leer“, erklärte der SSB-Vorsitzende den Sportpolitikern, „in der zweiten Runde können weitere Vereine Anträge einreichen. Immerhin stehen Herne noch 760.000 Euro zur Verfügung“. Die Förderempfehlungen sprach übrigens ein Arbeitskreis unter Federführung des SSB aus, der seit Dezember 2019 die Vereinsanträge prüfte. „Und zwar nicht am Schreibtisch, sondern vor Ort. Wir besuchten alle Vereine und nahmen die geplanten Projekte genau unter die Lupe“, so Karpinski.

„Keine Neiddebatte“ – das gilt nicht

Das Ergebnis stellte Frank Stieglitz, im SSB Koordinator für das Sportstätten-Programm, dem Ausschuss vor – für die CDU jedoch ohne eine ganz wichtige Zahl: „Wir sollten doch mit offenen Karten spielen. Sie nennen die Höhe der Förderungen nur in Prozenten. Warum nicht in absoluten Zahlen?“, fragte Horst Severin nach und forderte eine detailliertere Aufstellung. Der Ausschuss folgte ihm und ließ das Argument von Hans Peter Karpinski, die Zahlen nicht zu nennen, um „keine Neiddebatte unter den Vereinen entstehen zu lassen“, nicht gelten.

Herne/Wanne-Eickel- Auswahl der Anträge

Auf die Förderungen hoffen in Herne und Wanne-Eickel unter anderem folgende (und neun weiter) Vereine für ihre Bau- und Sanierungsmaßnahmen.

RV Emscher: Untergrundstabilisierung Vereinsheim und Neubau Bootshaus. Gesamtvolumen: ca. 307.000 Euro, Förderung ca. 200.000 (65 %).

TC Parkhaus: Sanierung von sechs Tennis-Außenplätzen, Gesamtvolumen: ca. 138.000 Euro, Förderung ca. 117.000 (85 %).

TV Börnig-Sodingen: Dachsanierung Vereinsheim, Gesamtvolumen: ca. 165.000 Euro, Förderung ca. 140.000 (85 %).

Herner EV: Neue Trafoanlage plus Erneuerung der Ringleitung, Gesamtvolumen: ca. 136.000 Euro, Förderung ca. 122.000 (90 %).

RSG Herne-Börnig: Flutlichtanlage für die Außenreitplätze, Gesamtvolumen: ca. 104.000 Euro, Förderung ca. 86.000
(90 %).

Bürgerschützenverein Holthausen: Digitalisierung der Schießanlage und Erweiterung der Anlage für das Bogenschießen, Gesamtvolumen: ca. 35.000 Euro, Förderung ca. 31.500 (90 %).

Insgesamt empfiehlt der „Herner Katalog“ Förderungen zwischen 12.600 und 199.887 Euro. Das Prozedere sah so aus: Der Verein beschrieb seine Maßnahme, bezifferte das Gesamtvolumen und der Arbeitskreis empfahl eine Förderung zwischen 60 und 90 Prozent. Die Entscheidung über die finale Zusage fällt die Staatskanzlei, ehe die zweite Stufe von der NRW.Bank gezündet wird – in Form von Zuwendungsbescheiden.

Sportplatz am Stadtgarten wird am 19. Juni offiziell eröffnet

Nun ist es offiziell: Die Umbaumaßnahmen auf dem Sportplatz am Herner Stadtgarten, in die ca. 1,5 Mio. Euro investiert wurden, sind beendet.

Tagung in Corona-Zeiten: die Mitglieder des Sportausschusses trafen sich in der Sporthalle Wanne-Süd.
Tagung in Corona-Zeiten: die Mitglieder des Sportausschusses trafen sich in der Sporthalle Wanne-Süd. © JBH

Das „echte Schmuckstück“, so der Sportausschussvorsitzende Kai Gera, mit Kunstrasen, Kunststoffbahn für Sprinter und Langstreckler sowie Anlagen für Hoch- und Weitsprung und fürs Kugelstoßen kann von den Sportlerinnen und Sportlern ab sofort belegt werden. Die offizielle Eröffnung findet am Freitag, 19. Juni, ab 15 Uhr statt – Corona-bedingt nur mit einem kleinen Rahmenprogramm.

Noch etwas gedulden müssen sich der DSC und die DJK Wanne-Eickel 88 auf dem Stadion-Nebenplatz im Sportpark Wanne-Süd. Dort darf zwar bereits gekickt werden, aber noch fehlen die Sanitäranlagen sowie einige Vereinscontainer. Beides sei aber bestellt und soll im Juli aufgebaut werden, ehe Pflasterarbeiten der Anlage den letzten Schliff geben. Die offizielle Eröffnung ist für Mitte, spätestens Ende August geplant.

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