Herne. Verantwortliche der Herner Nachwuchsteams glauben in der Coronakrise nicht an eine Fortsetzung der Saison. Starke Teams sollen belohnt werden.
Der Spielbetrieb im Jugendfußball setzt auf Grund der Coronakrise aktuell aus. Wie und ob es weitergeht weiß derzeit niemand. Wir haben mit drei Verantwortlichen aus drei unterschiedlichen Ligen des A-Jugendfußballs in Herne gesprochen. Zwei Teams stehen in ihren Ligen dabei an der Tabellenspitze, eine Mannschaft spielt gegen den Abstieg.
DSC Wanne-Eickel (Landesliga)
Die A-Jugend des DSC Wanne-Eickel steht nach 15 Spieltagen sensationell auf den ersten Tabellenplatz. Der Aufsteiger verlor erst eine Partie und steht mit einem Punkt vor dem VfB Waltrop an der Spitze. Michele Di Bari, dem Sportlichen Leiter des DSC Wanne, gehen dabei aktuell mehrere Szenarien durch den Kopf.
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„Ich gehe im Moment davon aus, dass die Saison 2019/20 nicht zu Ende gespielt wird. Wenn abgebrochen wird, gibt es etliche Szenarien“. Diese sehen für ihn so aus: Die erste Möglichkeit wäre eine komplette Annullierung der Saison. Die zweite Möglichkeit wäre eine Aufstockung der Ligen. Der Tabellenführer steigt auf, niemand steigt ab. „Meiner Meinung nach schwierig, da es in vielen Ligen Mannschaften gibt, die teilweise drei Spiele weniger haben als andere. Daher sind die Tabellen nicht aussagekräftig genug“.
Szenario drei wäre die Wertung der Tabelle zur Halbserie. „So hätte jedes Team die gleiche Anzahl an Spielen. Für mich wäre dies keine Wettbewerbsverzerrung, da es jede Spielpaarung einmal gab und sich Heim- und Auswärtsspiele ausgleichen“, erklärt der Sportliche Leiter. Im Jugend-Leistungsbereich (A- und B-Jugend) beim DSC haben alle Spieler Vorgaben für ein individuelles Training bekommen. „Die Auswirkungen sehen wir, wenn wir wieder anfangen dürfen. Ich denke im Jugendfußball, aber auch im Seniorenfußball, wird sich alles ein Stück weit neu strukturieren“, kann Michele Di Bari die Entwicklungen noch nicht einschätzen.
Firtinaspor Herne (Bezirksliga)
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Auch Gökhan Negüzel, Coach des abstiegsbedrohten Bezirksliga-Teams von Firtinaspor Herne, glaubt nicht an eine Fortsetzung der laufenden Saison. „Im Moment gibt es viel wichtigere Dinge als Fußball. Wir müssen diese Pandemie ernstnehmen und diese gemeinsam überstehen. Danach kann man sich wieder über Fußball unterhalten“. Mit seinem Team ist er weiterhin in engem, virtuellem Kontakt und gibt Infos und Hinweise, wie sich jeder Spieler individuell fit halten kann.
„Jeder kann dies umsetzen, so wie er möchte und dazu gesundheitlich in der Lage ist. Wir appellieren aber auch an unsere Jugendspieler, dass sie die vorgegeben Regeln der Regierung einhalten sollen. Unsere Trainer geben täglich aktuelle Informationen weiter“, so Gökhan Negüzel. „Natürlich fehlt uns allen der Fußball sehr, aber im Moment steht die Gesundheit aller absolut im Vordergrund. Ohne Wenn und Aber!“
SpVgg Horsthausen (Kreisliga A)
Auch bei der Sportvereinigung Horsthausen, aktuell Tabellenführer der Kreisliga A, geht man sehr besonnen mit der aktuellen Situation um. „Kein Training, kein Zusammenkommen, Kommunikation nur virtuell“, erklärt Trainer Dennis Salewski. Von seinen Spielern erhofft er sich alle drei Tage eine kurze Laufeinheit, um die Grundfitness zu erhalten. „Dies können wir auch über eine App beobachten“, so der Coach, der unterdessen hofft, dass die Saison irgendwann zu Ende gespielt wird: „Ich würde es mir sehr wünschen, aber ich bin mir nicht sicher, ob es realistisch ist“.
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Sollte dies nicht der Fall sein, erhofft er sich ein Zeichen vom Verband, dass Mannschaften, die ihre Leistung gebracht haben, dafür auch belohnt werden, also aufsteigen dürfen. „Ich würde die Ligen aufstocken und keine Mannschaft absteigen lassen“, sieht der Horsthausen-Coach noch viel Arbeit auf den Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen zukommen.