Herne. Wegen des Coronavirus ist auch für den Herner EV noch offen, wann und wie es weitergeht. Der Verein kämpft weiter gegen die Finanzierungslücke.
Man muss noch nicht mal hoch auf die Ränge in der Hannibal-Arena schauen, die in dieser Playoffzeit menschenleer bleiben werden, um einzufangen, was das vorzeitige Saisonende für den Herner EV bedeuten mag. Denn das Eis in der Halle taut ab.
Trainer Danny Albrecht schaut auf die trostlos bepfützte Fläche und sagt: „Da ist keine Eisscholle mehr drauf.“ Eine neue Eishockeyzeit hier ist im Moment wegen des Coronavirus ganz weit weg.
Ein bisschen Normalität hat sich der Herner EV übers Wochenende trotzdem geleistet und bekannt gegeben, dass mit Patrick Asselin der Toptorschütze der beiden Oberligen (41 Treffer in 44 Spielen in der Nord-Hauptrunde) zur kommenden Saison beim Herner EV bleibt.
„Das stand ja nicht erst seit gestern oder vorgestern fest. Wir wollten einfach in diesen Tagen auch mal etwas Positives berichten“, sagt Jürgen Schubert.
Fest mit den beiden Heimspielen aus der ersten Runde geplant
Vorige Woche hatte der Geschäftsführer des Herner EV ja auch in einer Videobotschaft erklären müssen, dass der Verein durch die Absage der Playoffs in der Eishockey-Oberliga eine sechsstellige Finanzierungslücke habe.
Der Verein, so Schubert, habe mit den beiden Heimspielen der ersten Runde fest geplant. Mit Eintrittsgeldern, Catering, Einnahmen aus dem Fanshop. Die Laufzeiten in der Hannibal-Arena gibt es erst mal auch nicht mehr. „Wir versuchen täglich, Lösungen zu finden, um die Lücke zu schließen“, sagt Jürgen Schubert. Es werde viel telefoniert deswegen.
Freude übers „positive Feedback“ der Fans
Die Fans unterstützen den Verein dabei mit verschiedenen Aktionen, und Jürgen Schubert freut sich über dieses „positive Feedback“.
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Darüber hinaus, so Schubert, „versuchen wir, uns insgesamt ein Bild zu verschaffen.“ Die verpassten Playoffs sind ganz weit weg. Schubert macht eine Gebärde Richtung Decke und sagt: „Die Playoffs hängen noch irgendwo bei uns rum, aber das Thema ist weg, das haben wir kapiert.“
Danny Albrecht: „Bis jetzt waren die Tage immer gespickt mit Eishockey“
Auch Danny Albrecht. Weil die Schulen und Kitas geschlossen sind, war er am Montag zunächst mal zu Hause bei den Kindern.
Ob er in Wochenstunden zusammenfassen kann, wie viel Zeit er für gewöhnlich für Vor- und Nachbereitung des Trainings und der Spiele aufgewendet hat? Kann er nicht: „Bis jetzt waren die Tage immer gespickt mit Eishockey, und manche Nächte auch, weil wir uns auf zwei mögliche Gegner in der ersten Runde vorbereiten mussten.“
Damit ist seit vergangener Woche Schluss, als die Eishockey-Saison vorzeitig beendet worden ist. Danny Albrecht sagt einen Satz, der auch in all den anderen Sportarten gilt, die seither ihren Spielbetrieb eingestellt oder ausgesetzt haben: „Im Sport sagst du deiner Mannschaft ja auch ständig: es geht immer weiter. Das geht jetzt nicht mehr.“
Die Jungs bei Laune halten
Was bisher eine Mannschaft war, die sich zum Beispiel auch zu Teammeetings zu den Themen Powerplay- oder Unterzahlspiel zusammengesetzt hat, gibt es jetzt noch als WhatsApp-Gruppe. „Manche melden sich auch noch telefonisch“, so Danny Albrecht.
Über diese Kanäle sei seine Aufgabe jetzt vor allem, „die Jungs bei Laune zu halten. Wir wissen ja noch nicht genau, wie es weitergeht.“
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Jürgen Schubert und Danny Albrecht haben auch gehört, wie es bei anderen Oberliga-Vereinen zurzeit aussieht – „vergleichbar“, sagt Jürgen Schubert.
Der Trainer würde gerne eine Mannschaft für die nächste Saison formen und dann wieder angreifen, sagt er. Aber wie es wann weitergeht, weiß niemand so genau.
Bereit mit Blick auf eine neue Saison wäre Albrecht jedenfalls, er blickt hinüber zu Jürgen Schubert und sagt: „Aber ich warte auf das ,Go’ vom Chef.“
Also: dass es weitergeht.