Herne. Erst im letzten Kampf musste sich die Herner Judo-Kämpferin Lilly Büssemeyer geschlagen geben. Am Ende gab es für starke Auftritte DM-Silber.

Eben erst wurde Lilly Büssemeyer bei der Jugendsportehrung im Volkshaus Röhlinghausen für ihr erfolgreiches Jahr 2019 ausgezeichnet. Doch die Herner Judo-Juniorin bleibt rastlos und ruht sich nicht aus auf ihren Lorbeeren. Längst schon hat sie wieder ganz neue Erfolge verbuchen können.

Lilly Büssemeyer fuhr selbstbewusst nach Leipzig

Nach ihrem Titelgewinn bei den vom DSC Wanne-Eickel ausgerichteten Westdeutschen Meisterschaften im Februar in der Sporthalle Eickel kam Büssemeyer nun auch von der Deutschen Meisterschaft in Leipzig mit Edelmetall zurück.

Den Sprung aus der U15 in die U18 hat Lilly Büssemeyer, die für den JC 66 Bottrop auf die Matte geht, problemlos gemeistert. Auch als Küken mischt sie ihre Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm weiter auf. Mit dem westdeutschen Titel in der Tasche fuhr sie selbstbewusst nach Leipzig und blieb auch bei der U18-DM in der Siegerspur. Ihr Ziel war das Treppchen – das hat sie erreicht. Am Start waren insgesamt 194 Teilnehmerinnen aus 17 Landesverbänden.

Jüngste Teilnehmerin im Feld

35 Judoka aus Nordrhein-Westfalen nahmen an den nationalen Titelkämpfen teil, eine davon aus Herne. Im ersten Kampf traf die jüngste Teilnehmerin des Feldes auf Kiara Garcia aus Hessen. Nach dem Starterfolg drückte die Hernerin aufs Tempo. In Runde zwei benötigte sie ganze 14 Sekunden, um die Bayerin Franziska Neubauer mit einer Uchi-Mata-Technik, einem Innenschenkelwurf, vorzeitig auszuschalten. Über Halwiga Ridderskamp (Berlin) und Cheyenne Lea Wendav (Mecklenburg-Vorpommern) hieß es dann: Finale.

Das ins Auge gefasste DM-Ziel war für die 15-Jährige damit bereits realisiert, doch vor dem Endkampf war die Hoffnung angewachsen, sich in Leipzig vielleicht sogar schon im ersten Anlauf die Krone aufsetzen zu können.

Gegnerin im Finale war die zwei Jahre ältere Hanna Sedlmair (Hessen). Zweieinhalb Minuten zähen Kampf boten die Mädchen, mit dem besseren Ende für die Ältere der beiden. Das Tüpfelchen auf den I blieb Lilly Büssemeyer damit verwehrt. „Das war schon schade“, blickte die Vizemeisterin durchaus leicht enttäuscht zurück. „Denn ich habe sie im letzten Jahr schon einmal bei einem Turnier geschlagen.“ Diesmal aber wusste sich Sedlmair durchzusetzen und die Hernerin auf Platz zwei zu verweisen.

Ein Erfolg, der Büssemeyer mit ein bisschen Abstand zum Ereignis aber selbstverständlich doch auch stolz macht.

Weitere Gelegenheiten warten

Während die Titelträgerin im nächsten Jahr nun nicht mehr in der Jugend antreten darf, hat Lilly Büssemeyer hier noch Gelegenheit, auch die letzte nationale Stufe zu erklimmen. Vier- bis fünf Mal pro Woche trainiert die 15-Jährige, teilweise in ihrem Heimatverein in Bottrop, teilweise im Bundesleistungsstützpunkt in Köln. Die Motivation bleibt daher ungebrochen.

Eigentlich stand schon am vergangenen Wochenende mit dem European Cup im kroatischen Zagreb das nächste Highlight auf ihrem Terminplan.

Dieses U18-Turnier jedoch fiel dem Corona-Virus zum Opfer und wurde wie auch zahlreiche weitere internationale Judo-Turniere weltweit vorsorglich abgesagt.

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Lilly Büssemeyer darf die unfreiwillige Pause also kurz zum Durchatmen nutzen, denn das Programm bleibt für sie ambitioniert. Ihren Platz bei der nächsten Jugendsportehrung im Volkshaus Röhlinghausen nächstes Jahr, den hat sich die Herner Judo-Kämpferin und frisch gebackene Deutsche Vizemeisterin jedoch bereits gesichert.