Herne. Bei der U18-Meisterschaft im Sportpark ist für die Aktiven des KSV Herne und DSC nicht viel drin. Eine neue Regel bringt eine neue Atmosphäre.

Es ist erstaunlich ruhig in der Halle, das fällt als erstes auf. Eine gewisse Grundlautstärke schien sonst immer ein treuer Begleiter von Judo-Wettkämpfen zu sein. Doch eine Regeländerung auch auf Verbandsniveau dämmte das um einige Dezibel ein.

So auch bei den Westdeutschen Einzelmeisterschaften U18 im Judo, die fast schon traditionell in der Sporthalle im Sportpark ausgetragen wurden. Vier Judoka aus Herne hatten sich für den Samstag qualifiziert, mussten die Titel allerdings anderen überlassen.

Die Judoabteilung des DSC Wanne-Eickel richtet fast schon traditionell immer wieder große Meisterschaften aus.
Die Judoabteilung des DSC Wanne-Eickel richtet fast schon traditionell immer wieder große Meisterschaften aus. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

KSV-Judoka mit der besten Platzierung

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Neben Philip Madej, Pia Ciupczyk und Carolin Hillebrand, die das Ticket für den ausrichtenden DSC Wanne-Eickel gelöst hatten, ging auch Felix Kretke für den KSV Herne auf die Matte und belegte die beste Platzierung eines Herner Judoka.

In der Gewichtskasse -43kg erreichte er den fünften Platz und verpasste so um einen Platz die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in Leipzig. „Er hat zunächst auch etwas Losglück gehabt“, erklärte sein Trainer Andre Planko-Will.

Durch die dünne Besetzung der Gewichtsklasse musste Kretke erst im Viertelfinale zum ersten Mal eingreifen. Dass er dabei gegen den späteren Meister Nicolas Kutscher verlor, dürfte ihn zumindest etwas getröstet haben.

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DSC-Judoka mit schweren Aufgaben

Für die DSC-Judoka verlief der Tag nicht optimal. Hillebrand verletzte sich bei der Bezirkseinzelmeisterschaft und konnte so gar nicht erst an den Start gehen, Madej und Ciupczyk konnten in ihren stark besetzten Gewichtsklassen nicht mithalten.

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Madej (-60kg) blieb nach einem Freilos und einem hart erkämpften Sieg, auf den zwei Niederlagen folgten, nur der neunte Platz. Damit blieb er aber noch Im gesetzten Rahmen. „Alles zwischen Platz fünf und neun ist gut. Ein Treppchenplatz wäre eine absolut positive Überraschung“, formulierte der DSC-Vorsitzende Volker Gößling im Vorfeld.

Die zweite DSC-Teilnehmerin Ciupczyk (-48kg) musste bereits früh die Segel streichen. Nach zwei Niederlagen war die Meisterschaft für sie beendet. Gößling betone indes noch einmal, dass es seine Kämpfer in diesem Jahr mit sehr starken Gewichtsklassen zu tun gehabt hätten.

Pia Ciuczyk kämpfte nicht nur für den DSC – sie half auch noch im Wanne-Eickeler Organisationsteam mit.
Pia Ciuczyk kämpfte nicht nur für den DSC – sie half auch noch im Wanne-Eickeler Organisationsteam mit. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Internationale Coaching-Regel nun auch auf Verbandsniveau

Während auf den Matten alles beim Alten blieb, gab es drumherum eine Neuerung. Die international gültigen Coaching-Regeln gelten nun auch auf Verbandsebene. Das heiß im Klartext: Die Trainer und Betreuer sollen nicht mehr so lautstark in das Kampfgeschehen eingreifen.

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„Dadurch soll es seriöser werden und eine, ganz nach dem Grundidee unseres Sports, respektvolle Atmosphäre entstehen. Das Gebrülle soll raus aus der Halle“, spezifizierte Kampfrichter Bastian Schlubat. Die Regelanpassung stößt auch bei den Trainern auf positives Echo. „Es ist zwar ungewohnt, aber machbar. An sich finde ich die Regel gut“, sagte Planko-Will.

So schienen es auch seine Trainerkollegen zu sehen. Insgesamt seien die Regelungen gut umgesetzt worden, heißt es auf der Verbands-Homepage. Eine kleine Änderung, die doch große Auswirkungen hat. Und zwar nicht nur auf die Lautstärke in der Halle.

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