Herne. Der Herner EV hat vorerst den Vorverkauf für das erste Playoff-Heimspiel gestoppt. Grund sind Empfehlungen wegen des Coronavirus.

Der Herner EV hat am späten Montagvormittag den Vorverkauf für das erste Heimspiel der Playoffs in der Eishockey-Oberliga am kommenden Freitag, 13. März, in der Hannibal-Arena gegen den EV Füssen gestoppt. „Vorsichtshalber“, erklärt Jürgen Schubert, Geschäftsführer des Vereins.

Grund ist eine mögliche Maßnahme gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus. Demnach könnten Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern abgesagt werden.

Jürgen Schubert, Geschäftsführer des Herner EV.
Jürgen Schubert, Geschäftsführer des Herner EV. © Funke Medien | Klaus Pollkläsener

Ticketvorverkauf beim HEV ist vorerst gestoppt

Die Playoffspiele des HEV in der Eishockey-Oberliga würden in diese Kategorie fallen. Der Vorverkauf ist vorerst gestoppt. „Wir wollen erst einmal die weitere Entwicklung abwarten und sehen, in welche Richtung es geht“, so Jürgen Schubert.

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Deshalb will der Klub zunächst mal nicht mehr als eine dreistellige Zahl an Karten verkaufen. Auf jeden Fall befürchtet Schubert für den Herner EV „enorme Probleme und Terminschwierigkeiten“, falls die Spiele vor nur einer begrenzten Zahl an Zuschauern stattfinden oder gar ausfallen.

Die Playoffs als „Filetphase“ der Saison

Die Wochen und Monate der Playoffphase bezeichnet Schubert als „Filetphase“ einer Saison. Die Spiele „Best of Five“ mit K.O.-Charakter finden schließlich in zumeist vollen Hallen statt.

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Und auch, wenn ein Verein nicht planen könne, wie weit die eigene Mannschaft letztlich kommt: zumindest lasse sich ein finanzieller Rahmen abstecken, so Jürgen Schubert.

Für die Vereine steigen die Kosten

„In unserem Fall sagen wir, dass wir mindestens zwei Heimspiele in der ersten Runde haben, und dass unsere Chancen relativ gut stehen, zumindest die nächste Runde mit mindestens zwei weiteren Heimspielen zu erreichen“, sagt der HEV-Geschäftsführer. „Bei uns stand schon frühzeitig fest, dass wir gute Aussichten für die Playoffs haben. Dann plant man auch damit.“

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Aber wie das mit dem „Filet“ so ist: es ist teurer als die Hausmannskost. Für die Vereine steigen die Kosten für die in den Playoffs weiteren Fahrten zu den Südteams, Verbandsabgaben bleiben, Gebühren für Schiedsrichter müssen bezahlt werden. Jürgen Schubert sagt es so: „Eishockey ist nicht die Sportart, in der Gelder übrig bleiben.“

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Und so befürchtet der HEV-Geschäftsführer, dass etwa bei der möglichen Beschränkung der Zuschauerzahlen zwei Drittel der Einnahmen aus der „Filetphase“ der Saison wegfallen. Könnte das zu einer schwierigen Situation für den Verein führen? Jürgen Schubert spricht eher von einer „schweren Katastrophe“.