Herne. Marco Jedlicka ist nicht mehr Trainer der Sportfreunde. Eine Nachfolgelösung gibt es – klar ist aber auch, dass jetzt die Spieler gefordert sind.

Man wolle die Saison gemeinsam vernünftig und erfolgreich zu Ende bringen – das war die Position der Sportfreunde Wanne, nachdem Trainer Marco Jedlicka angekündigt hatte, den Verein im Sommer zu verlassen. Nach der Niederlage im Kellerduell gegen Bommern wurde die Trennung jetzt aber doch vorgezogen – aber nicht (nur) wegen der Leistung in Bommern.

„Ich hoffe, es macht jetzt Klick bei den Jungs“, meinte Marco Jedlicka. Er war mit Co-Trainer Jens Wolf auf den Vorstand zugegangen. Nach einem langen Gespräch am Montagabend entschieden sich Vorstand und Trainerteam dann, sich zu trennen. Die Mannschaft wurde Dienstagabend informiert – es herrschte bedrückte Stimmung in der Sportfreunde-Kabine.

Vorstand bedauert die Trennung vom Trainer

Jedlicka: „Es geht darum, der Mannschaft einen Impuls zu senden, es geht nicht um eine Person, sondern alleine um die Mannschaft. Die Jungs haben alles selbst in der Hand – aber sind jetzt eben auch gefordert.“ Genau daran, diese Herausforderung anzunehmen, haperte es allerdings zuletzt.

„Es ist wirklich schade – wir hatten eins der besten Trainerteams der Bezirksliga mit Marco Jedlicka und Jens Wolf. Aber die können sonntags nicht spielen, da steht die Mannschaft in der Pflicht“, sagt Sportfreunde-Vorstand Markus Rohmann. „Ich bin froh, dass der Abschied mit Herz und Anstand abgelaufen ist und alle nachher noch ein Bier zusammen trinken konnten.“

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Ex-Trainer kritisiert die Spieler

Die Mannschaft sei stark genug besetzt, aber zu „wechselhaft“ gewesen, versucht Jedlicka zu erklären – auch, weil nicht alle mit vollem Herzen bei der Sache gewesen seien. „Einige Spieler haben nicht die Lust, die Leistung zu bringen, sehen eher sich selbst als das Ganze.“

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Das 1:3 in Bommern war ein Tiefpunkt nach der meist guten Vorbereitung, die aber schon von Personalsorgen geprägt war. Unter anderem, weil Angreifer Rohbar Derwish zum DSC Wanne-Eickel wechselte. Unterm Strich stand: In dieser Konstellation sahen Trainerteam und Vorstand akute Gefahr, wieder in die Kreisliga abzusteigen.

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Ein Trio übernimmt nun die Verantwortung

„Wir mussten etwas verändern und konnten nicht weiter, ohne Einfluss von außen zu nehmen, der Entwicklung zur aktuellen Tabellensituation zusehen“, so der Sportliche Leiter, Thomas Preßhoff.

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Er selbst wird fortan an der Seitenlinie stehen: „Ich trage die Verantwortung für den Kader und die Trainer und deswegen stelle ich mich jetzt auch der Verantwortung und werde zusammen mit Robert Ayensu-Ayisi und Helge Ide die Führung für die Mannschaft übernehmen.“