Herne. Der International Instructor Course fand trotz Coronavirus und der Absage des Großmeisters bei TKD Wanne statt. Die Schüler kamen von weit her.
Die Absagen von Großveranstaltungen prasselten über die vergangene Woche im Halbstundentakt in die News-Feeds herein. Einmal wegen Unwetterwarnungen, aus Schutzmaßnahmen gegen den Corona-Virus oder einfach damit eine Fußball Bundesligamannschaft nicht zweimal innerhalb von drei Tagen spielen muss. Doch nicht alle Veranstaltungen, seien sie auch international besetzt, wurden abgesagt.
So auch der International Instructor Course (IIC) des ITF Germany, der mit Unterstützung des TKD Wanne, am vergangenen Wochenende in der Sporthalle im Sportpark Eickel über die Bühne ging.
Vorsichtsmaßnahmen für die Takewon-Doka
Knapp 100 Taekwon-Do-Schwarzgurte aus 17 Nationen fanden sich dazu ein, allerdings nicht komplett ohne Vorsichtsmaßnahmen. „Es gab tatsächlich Überlegungen den Course wegen des Corona-Virus abzusagen", erklärte TKD-Vorsitzender Roland Jensen.
Doch am Ende sei man zu dem Entschluss gekommen die Veranstaltung durchzuführen und „Hinweise zum richtigen Händewaschen und Desinfektionsmittel aufzustellen“. Dies sollte genügen. Es war nicht die einzige Meldung, die bei Jensen ein wenig für Kopfschmerzen sorgte.
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Großmeister muss krankheitsbedingt absagen
Großmeister Choi Jung Hwa, Sohn des Taekwon Do-Mitentwicklers Choi Hong-hi, der den IIC eigentlich leiten sollte, musste krankheitsbedingt passen. Seine Vertretung übernahm der kanadische Meister Parm Rai. Am Sonntag kam Großmeister Trevor Nicholls hinzu. Die hohe Zahl an Meistern habe etwas entschädigt, so Jensen.
So auch bei Fabian Mulch aus Bergkamen, der mit 15 Jahren und seinem erst im Dezember erworbenen 1. Dan, zum jüngeren Spektrum der Teilnehmer gehörte.
Enttäuschung und Verständnis für die Absage
„Es ist schon sehr schade, dass er nicht kommen konnte. Ich verstehe es aber“, sagte er. Ins gleiche Horn stieß Dominik Schwenkmeier aus Dortmund: „Der Ausfall ist zwar eine große Enttäuschung, aber wir kennen Meister Rai schon sehr gut. Es ist keine Qualitätsminderung.“ Am besten drückte die allgemeine Stimmungslage aber wohl Meister Jimmy Dowling aus Irland aus: „It's a pity (Es ist ein Jammer)“.
Dennoch sah er, der zwei seiner Schüler mitbrachte, auch einen besonders positiven Aspekt beim dieser Ausgabe des IIC. „Es ist großartig diese ganzen Meister zu sehen, die immer noch trainieren und sich nicht mit dem Erreichten begnügen“, freute er sich.
Denn das Training stand trotz all der Nebenschauplätze klar im Vordergrund. Dass es ordentlich anstrengend wurde, war bereits am ersten Tag zu sehen.
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Teilnehmer aus Irland, Moldawien, Ukraine und Kanada
Einige nutzten die zweistündige Mittagspause zum Essengehen oder zur Wiederholung des Gelernten. Einzelne, gerade die mit weiter Anreise, verwendeten die Pause für ein kleines Nickerchen.
Die beschwerlichste Reise hatten die Teilnehmer aus Moldawien und der Ukraine, den weitesten Weg die Kanadier. „Es ist schon ziemlich anstregend“, so klang der Tenor, egal ob erster oder dritter IIC.
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Die ganze Anstrengung und der Schweiß sollten sich aber gelohnt haben. Denn schließlich können auch Meister nie auslernen. „Wir sind hier, um miteinander und voneinander zu lernen“, erklärte Jensen. „Ein Familientreffen“, nennt er es und die können ja bekanntermaßen manchmal genauso anstregend wie schön sein.
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