Herne. Klar gewinnt der HC Westfalia Herne mit 29:24 beim SuS Oberaden II. Danach sieht es zwischenzeitlich nicht aus, aber der HCW beweist Moral.
Dass beim SuS Oberaden II nicht leicht zu gewinnen ist, wusste der HC Westfalia Herne vorher. Umso ausgelassener bejubelten am Ende Trainer und Mannschaft des Tabellenzweiten den 29:24 (15:16)-Sieg, zumal es nach dem zwischenzeitlichen 7:14-Rückstand in der 21. Minute für die Herner gar nicht gut aussah.
Der Gastgeber legte mit 8:2 los wie die Feuerwehr, und ihm gelang alles. Würfe fanden von der Innenkante des Aluminiumgehäuses ins Tor, Abpraller gingen zum Gegner, vom Kreis und aus dem Rückraum blieb die Torgefahr groß.
Umstellung auf 5-1-Abwehr als Schlüssel zum Erfolg
Stephan Krebietke handelte, weil seine Mannschaft auf die flexibel agierenden Oberadener keinen Zugriff fand. Die Umstellung auf das 5-1-Abwehrsystem war letztlich der Schlüssel zum Erfolg.
Mit dem vorgezogenen Deckungsspieler wurden der Spielaufbau des Gastgebers gestört und die Würfe aus der zentralen Position im Rückraum weitgehend verhindert. Krebietke beließ es bis zum Ende bei dieser Formation und setzte in bestimmten Situationen auch erfolgreich einen siebten Feldspieler ein.
Westfalia bringt die Gastgeber in Zugzwang
Bei den Versuchen des Aufsteigers über den Kreis fing die Defensivabteilung der Strünkeder nun vielfach Kreisanspiele ab und leitete Tempogegenstöße ein. Nachdem Westfalia bis zum Pausenpfiff auf 15:16 herangekommen war, geriet der Heimverein mehr und mehr in Zugzwang.
Julian Ollesch glich sofort nach Wiederbeginn aus. Das Remis blieb bis zum 20:20 (37.), ehe sich die Herner mit einem Drei-Tore-Vorsprung erstmals etwas Luft verschaffte. Jetzt waren es die Oberadener, die nicht nachließen und in der 48. Minute wieder ausglichen (23:23).
Konzentrierte Abwehrleistung
Die HCW-Abwehr zeigte sich aber weiter standfest, blieb konzentriert und arbeitete sehr intensiv. Dass anschließend vier Serientore den Weg zum Sieg, war auch der guten Torhüterleistung von Hannes Greger im zweiten Abschnitt zu verdanken.
In wichtigen Phasen fischte er auch einige freie Bälle weg. Wie im Hinspiel ging SuS Oberaden in der Deckung nicht zimperlich zu Werke und nahm insgesamt acht Strafwürfe in Kauf.
Fabian Scheunemann mit voller Ausbeute von der Marke
Während die Herner seinerzeit sechsmal von der Marke vergaben, glänzte Fabian Scheunemann am Samstag mit einer hundertprozentigen Erfolgsquote. Westfalia gewann nicht unbedingt einen Schönheitspreis, hinterließ aber mit dem geschlossenen Auftritt einen starken Eindruck.
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Auch ablesbar in der Torschützenliste. Trainer Stephan Krebietke strahlte: „Mit einer überragenden Einstellung hat die Mannschaft nach aufreibendem Kampf einen super wichtigen Sieg errungen. In Oberaden ist es nicht leicht. Aber die Jungs zeigten nach dem hohen Rückstand Moral und Charakter.“
HCW: Greger, Maiß; Dudda (2), Schumann, Eigenbrodt (4), Sibbel (6), Hodde, Schade, J. Ollesch (3), F. Scheunemann (9/8), N. Krebietke, Meier (3), Kostuj (1), Rödiger (1).