Wanne-Eickel/Herne. In der Bezirksliga geht es um den Klassenerhalt für die Sportfreunde Wanne-Eickel, die einige Abgänge verkraften mussten, und die SG Herne 70.

Der Blick in die Fußball-Bezirksliga-Staffel 10 verspricht für die restliche Saison noch einiges an Spannung für die beiden heimischen Vertreter. Aufsteiger SG Herne 70 rangiert in der Winterpause mit 14 Zählern auf dem ersten Abstiegsplatz, die Sportfreunde Wanne-Eickel mit 16 Punkten eine Position davor.

Doch sowohl an der Vöde- als auch an der Wilhelmstraße zeigt man sich guter Dinge, am Ende der Spielzeit den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen.

2019 endet ernüchternd für die Sportfreunde Wanne-Eickel

Mit neuem Trainer und neuem Konzept waren die Wanner in die Saison gestartet. Deutlich jünger gestaltete sich der Kader der Sportfreunde. Unbekümmertheit und Unerfahrenheit sorgten im Verlaufe der Hinrunde dann für ein erwartbar wenig konstantes Bild.

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Hurra-Fußball wie beim 6:1 am zweiten Spieltag gegen Heven oder bei den 5:0-Erfolgen über Herne 70, Harpen und Riemke wechselten sich in schöner Regelmäßigkeit ab mit teils fahrlässig verpassten Chancen. Unterm Strich endete 2019 ernüchternd, zwei Zähler vor der Abstiegszone.

Abgangswelle zum Jahreswechsel an der Wilhelmstraße

Nicht alle konnte sich offenbar mit dem neuen Konzept arrangieren, den nötigen Ehrgeiz entwickeln und Geduld beweisen. So ist auch eine ganze Abgangswelle zu erklären, die Wanne nun im Winter verkraften musste.

Rohbar Derwish, der wohl beste Spieler im Kader, enttäuschte die Verantwortlichen dabei am meisten, dass er nach nur einer Halbserie wieder abreist. Der Youngster kehrt zum DSC Wanne-Eickel zurück. Auch Daniel Vering, Mark Heinrich, der zur SG Welper wechselt, Kristijan Nikolic, Leon Gashi und Noah Hübner gehören nicht mehr zum Kader. Dazu fallen Dennis Gilke und Benjamin Reis wohl verletzt länger aus.

Seit Donnerstag hat Trainer Marco Jedlicka den verbleibenden Kader, der sich wohl im Zweifel aus der zweiten Mannschaft vervollständigen muss, wieder im Training. „Das waren schon arg viele Namen“, so Jedlicka zur Abgangsliste, „ein herber Rückschlag, mit dem wir nicht gerechnet haben.“

Fehler abstellen und dann Vollgas

Und wenn man sich bereits zu Saisonbeginn sicher gewesen sei, dass dies keine einfache Geschichte wird, umso schwerer scheine es jetzt noch zu werden.

Doch Marco Jedlicka lässt sich nicht verschrecken: „Jetzt gilt es die Kräfte wieder zu mobilisieren, Fehler abzustellen und dann Vollgas.“ Die Qualität im Rest-Kader jedenfalls sieht der Coach gegeben, um den Klassenerhalt zu sichern.

SG Herne 70 durchschreitet eine Talsohle

Nachdem man sich schweren Herzens von Aufstiegscoach Sebastian Saitner vor dem letzten Spiel des Jahres getrennt hatte, scheint eine mentale Talsohle durchschritten worden zu sein. Der Trainingseinsatz vor dem Abschlussspiel sei bereits spürbar anders gewesen, der 4:2-Sieg über Günnigfeld schließlich ein echter Kick fürs Selbstbewusstsein. Die SG Herne 70 meldete sich im Abstiegskampf wieder zurück.

Carsten Eversberg, neuer Trainer der SG Herne 70.
Carsten Eversberg, neuer Trainer der SG Herne 70. © FUNKE Foto Services | Joachim Hänisch

Den Klassenerhalt hat man längst nicht abgeschrieben. „Wir spielen noch gegen alle direkten Konkurrenten, davon fünf Mal zu Hause“, skizziert André Krämer das Restprogramm. Der Sportliche Leiter der Siebziger hat zudem Hoffnung, dass die Mannschaft mit Saitner-Nachfolger Carsten Eversberg (Krämer: „Ein harter Hund, aus unserer Sicht vonnöten“) zu alter Stärke zurückfindet.

„Ein eingeschworener Haufen, unangenehm zu spielen“

„Wir waren ein eingeschworener Haufen, unangenehm zu spielen“, so Krämer. „Dahin wollen wir wieder zurück.“

Die Truppe bleibt dazu beisammen. Erkut Azak, wichtige Stütze des Aufstiegs und bislang verletzt, wird dabei wie ein Neuzugang gefeiert, Younes Messaoud wird durch seinen Umzug nach Herne näher dran sein und Murad Nasri widerstand allen Angeboten anderer Vereine.

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Das alles sind auch positive Signale für Krämer. Einzige Abgänge sind Stephan Hornberger, der zu Landesligist Horsthausen wechselte, und Pascal Desem, der mit dem Fußballspielen aufhört.