Herne. Nach westdeutschen Titeln feiern die Herner nun auch einen nationalen Titel. In der Betriebssportliga gibt es aber einen Angstgegner: JVA Bochum.
Bernd Volmer hätte allen Grund dazu die letzten Wochen so schnell wie möglich zu vergessen. Erst musste er nach einer Wirbelverrenkung fitgespritzt werden, dann zog er sich einen Muskelfaserriss in der Wade zu. Dank eines übereifrigen Eisspray-Einsatzes bekam er noch eine Verbrennung zweiten Grades oben drauf. Doch das Klimpern der Medaillen um seinen Hals ließen die Schmerzen in den Hintergrund rücken.
Die Tischtennisabteilung des SV GEA-Happel badete nach den Westdeutschen und Deutschen Meisterschaften nahezu in Medaillen. Neben dem nationalen Titel im Doppel holten sie noch einen kompletten Edelmetallsatz bei den Westdeutschen Meisterschaften in Solingen.
Die Abteilung ist „klein, aber erfolgreich“
Aus 16 Männern und eine Frau setzt sich die Betriebssportabteilung zusammen. „Wir sind klein, aber erfolgreich“, bestätigt Erwin Bach, Tischtennis-Obmann. In den vergangenen vier Jahren habe man bei den Westdeutschen immer etwas zählbares mitnehmen können. So auch in diesem Jahr. Gold und Silber im Einzel, dazu Bronze im Doppel.
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Trotz der jahrelangen Erfolge auf regionaler Ebene bleibt man Bescheiden. "Wir gehen da nie hin und sagen, wir gewinnen das da einfach", erklärt Bach. Eben mit dieser Mentalität gingen die Betriebssportler auch bei der Deutschen Meisterschaft in Iserlohn an den Start. Diese Geschichte wurde zum Abschluss vergoldet. Volmer holte mit seinem Doppelpartner Alex Kalikat Gold.
„Das war bisher mein sportlich erfolgreichstes Jahr überhaupt“, lautet Volmers Fazit. Neben dem DM-Titel holte er unter anderem noch Gold bei den Westdeutschen Meisterschaften im Einzel.
Ein Tischtennisspieler alter Schule
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Volmer ist noch Tischtennisspieler alter Schule. Ein reiner Abwehrspieler, der erst vor knapp zwei Jahren überhaupt Schmettern gelernt hat. Im Doppel ein beliebter Spielstil und Partner. „Ich halte den Ball auf der Platte. Den Punkt muss dann mein Partner machen“, legt er seine Spielweise dar.
Seine Schnelligkeit würde seine Gegner immer noch überraschen. Obwohl Volmer aufgrund seiner Verletzung aktuell nicht trainieren kann, ist er trotzdem zum wöchentlichen Training erschienen. „Wir trainieren kräftig, sonst könnten wir ja auch nicht in der Liga bestehen“, führte Bach aus. In der Betriebssportliga blieben die Erfolge allerdings bisher aus.
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Hochklassige Erfahrung in der Liga
„Die JVA Bochum ist zu stark. An denen ist kein Vorbeikommen", beschrieb Bach das Kräfteverhältnis in der Liga. Auch wenn Spieler im Betriebssport mindestens fünf Jahre nicht in einem Verein aktiv gewesen sein dürfen, um teilzunehmen, sei die teilweise hochklassige Erfahrung der Spieler nicht so einfach wettzumachen.
Der Ehrgeiz ist den GEA-Spielern anzumerken, aber der Spaß am gemeinsamen Training und spielen scheint ganz klar durch. „Das Zwischenmenschliche passt“, bestätigt auch Bach. Bleiben denn nach diesem erfolgreichen Jahr noch Ziele übrig? „Es gibt da noch eine Europameisterschaft. Das müssen wir aber nicht machen“, erzählt Bach und Volmer wirft ein: „Wenn uns das einer bezahlt...“ Die Stimmung ist gut und wird es auch bleiben. Verletzungen hin, Erfolge her.
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Wer die Abteilung verstärken möchte, kann jederzeit beim Training (Di 20 bis 22 Uhr, Sporthalle, Südstraße 48, 44625 Herne) vorbeischauen oder sich bei Erwin Bach melden (Mail an erwin.bach@svgeahappel.de oder per Telefon: 01515 /91 54 184)