TTC Ruhrstadt Herne steht beim 4:6 in Velbert dicht vor einem Punktgewinn. Beide Doppel und O’Connor vergeben Siegchancen. Reserve enttäuscht.

Knapp daneben ist auch vorbei. Als krasser Außenseiter war Tischtennis-Drittligist TTC Ruhrstadt nach Velbert gefahren, als unglücklicher Verlierer kehrte er nach Herne zurück. Nach dem 4:6 sprach Arthur Schemp von vielen vergebenen Chancen und bemühte einen Vergleich aus dem Fußball. „Wenn Du gegen Bayern München 3:2 verlierst und hast zwei Elfmeter verschossen, muss sich das ähnlich anfühlen“, sagte der Ruhrstadt-Vorsitzende.

Dennoch hinterlasse der Saisonstart bei ihm nicht nur negative Gefühle. „Die Mannschaft passt gut zusammen, die Jungs sind alle heiß“, freute sich Schemp. Michael Tauber und den Finnen Miikka O’Connor, habe er erst am Freitag persönlich kennengelernt und dabei einen guten Eindruck gewonnen. „Tauber hat sofort gezeigt, dass er oben mithalten kann“, war Schemp nicht sonderlich überrascht. Noch wichtiger aber war ihm, dass der junge Finne trotz zweier knapper Niederlagen Drittliga-Format bewiesen habe. „Nach QTTR-Zahlen ist Miikka eher Verbands-, vielleicht auch NRW-Liga-Spieler. Aber er ist deutlich stärker und wird im unteren Paarkreuz seine Punkte schon noch machen“, war Schemp erleichtert.

Beide Doppel gehen knapp verloren

Mindestens einen Punkt hätten die Herner mitgenommen, wenn sie nicht beide Doppel unglücklich verloren hätten. „Beide Spiele hätten auch anders enden können“, blickte der Ruhrstadt-Chef zurück. Tauber/Tio gerieten durch Netzroller und Kantenbälle in den Endphasen der ersten beiden Sätze mit 0:2 in Rückstand und verloren mit 1:3, Gordic/O’Connor konnten eine 2:1-Satzführung nicht in einen Sieg ummünzen. „Schade, da war mehr drin“, ärgerte sich Schemp.

In den Einzeln erwiesen sich die Gäste als ebenbürtig. Bester Spieler der Partie war der gerade 18-jährige Nicholas Tio, der sich zunächst nervenstark gegen den früheren deutschen Nationalspieler Lars Hielscher mit 3:2 durchsetzte und später Michael Minh Tran klar beherrschte. Sein Paarkreuzpartner Michael Tauber ließ Tran beim 3:0 nicht den Hauch einer Chance, kam aber mit Hielschers Angaben nicht klar. Unten erspielte Uros Gordic gegen Adrian Dodean und den Ex-Herner Thomas Brosig eine ausgeglichene Bilanz, während O’Connor zwei 1:3-Niederlagen quittieren musste. Knackpunkt war der zweite Satz seines ersten Einzels. Mit 11:5 und 10:4 führte der Finne gegen Dodean, vergab dann alle sechs Satzbälle und verlor mit dem Satz auch sein Selbstvertrauen. „Das war einer der big points, der auch an uns hätte gehen können“, bilanzierte Schemp.

SV Union Velbert - TTC Ruhrstadt Herne 6:4. Hielscher/Brosig - Tauber/Tio 3:1; Tran/Dodean - Gordic/O’Connor 3:2; Hielscher - Tio 2:3, Tran - Tauber 0:3, Dodean - O’Connor 3:1, Brosig - Gordic 1:3, Hielscher - Tauber 3:0, Tran - Tio 1:3, Dodean - Gordic 3:1, Brosig - O’Connor 3:1.

Nemanja Gambiroza spielte in Ochtrup unter Normalform.
Nemanja Gambiroza spielte in Ochtrup unter Normalform. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Ziegler

Verbandsliga: SC Arminia Ochtrup II - TTC Ruhrstadt II 8:8. Zwar zählt Ochtrup zu den besten Teams der Verbandsliga, dennoch hatte sich der Aufsteiger im Münsterland einen Sieg ausgerechnet, reiste er doch mit Uros Gordic an. Und der serbische Drittligaspieler erfüllte auch die Erwartungen, gab in seinen beiden Einzeln keinen, in zwei Doppeln mit Tobias Maciejok insgesamt nur einen Satz ab. Doch einige seiner Kollegen spielten deutlich unter Normalform. Dass Nemanja Gambiroza in der Mitte beide Punkte abgibt, das hatte niemand so einkalkuliert. Auch Jasper Reinbothes 0:3 im zweiten Einzel fiel aus dem Rahmen. Bei Maciejok wechselten Licht und Schatten.

TTC Ruhrstadt II: Gordic 2:0, Maciejok 1:1, Gambiroza 0:2, Bäker 1:1, Reinbothe 1:1, Görgülü 0:2; Gordic/Maciejok 2:0, Gambiroza/Görgülü 0:1, Bäker/Reinbothe 1:0.