Der BC Grün-Weiß Wanne richtete zum ersten Mal den Grand Prix Biathlon aus. Eine gelungene Generalprobe mit einer kleinen Überraschung.
Nervennahrung ist wichtig. Gerade, wenn man sich über mehrere Stunden stark konzentrieren muss. Beim Billard darf diese kleine Stärkung dann auch gerne mal etwas deftiger ausfallen. Zum Beispiel mit einem großen Teller Spaghetti Carbonara. Beim Rundgang um die Tische können die gesammelten Kalorien dann auch wieder fix verbraucht werden.
18 Spieler hatten sich zum 9. Grand Prix Biathlon der Deutschen Billard Union (DBU) zusammengefunden. Ein Hälfte spielte die Vorrunde beim BC Tümmler Lindenhorst aus, die andere Hälfte und die Finalrunden fanden an den Tischen des Ausrichters BC Grün-Weiß Wanne statt. Von den deutschen Top 10 in dieser Billard-Disziplin hatten sich acht Spieler angekündigt. Ein hochklassiges Teilnehmerfeld war also garantiert.
Jeder kann jeden schlagen
Diesen äußeren Eindruck bestätigte Uwe Habermehl von GW Wanne: „Wir haben jede Menge Qualität an den Tischen. Alles was Rang und Namen hat, geht am Wochenende bei uns an den Start.“ Der Ausrichter stellte mit Habermehl, Sven Reich und Thomas Wember selbst drei Spieler. Von diesem Trio erreichte lediglich Wember die KO-Runde, scheiterte dort aber in der 1. Runde.
Das besondere beim Biathlon - eine Kombination aus 5-Kegel und Dreiband - sei die kurze Distanz. Es wird in der Kombination auf 120 Punkte gespielt. „Besonders in der Vorrunde kann dadurch eigentlich jeder jeden schlagen“, erklärt Habermehl, der selbst kein Spiel für sich entscheiden konnte. Auf den Namen der Disziplin angesprochen, weiß auch Habermehl nicht weiter: „Kein Mensch weiß, warum das so heißt.“
Favorit scheitert im Finale
Trotz des sehr gut besetzten Teilnehmerfeldes hatten sich schon im Voraus einige Favoriten herauskristallisiert. Unter anderem Max Gabel, Europameister im 5-Kegel von 2018 vom 1. Friesacker BC, war für viele ein Aspirant auf den Turniersieg. Doch so ganz wollte diese Vorhersage nicht eintreten. Zwar zog Gabel ins Finale ein, musste sich dort aber Thomas Albers (BG RW Krefeld) geschlagen geben. Eine kleine Überraschung.
Wahrscheinlich hätten die Wanner sogar noch ein breiteres Teilnehmerfeld, 32 wären maximal möglich gewesen, begrüßen dürfen. Doch ein anderes Turnier machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Zeitgleich fand GT Buer der 3. German Grand Prix Dreiband mit 24 Teilnehmern statt. „Es gibt viele, die lieber nur Dreiband spielen, anstatt Biathlon“, führt Habermehl aus.
GW Wanne blickt mit Mut in die Zukunft
Die Premiere eines Biathlon-Turniers soll beileibe nicht die letzte Mal gewesen sein, dass die Wanner sich in dieser Disziplin messen. „Wir werden versuchen Biathlon kontinuierlich zu spielen, wenn es der Spielbetrieb zulässt“, hofft Habermehl. Besonderes Augenmerk werden die Wanner dabei wohl auf 5-Kegel legen. Dort starten die Grün-Weißen in der kommenden Saison in der Mannschaftsbundesliga, unter anderem mit Neuzugang Sven Reich.
In der zweiten Biathlon-Disziplin gehen die Wanner in der Oberliga an den Start. In der höchsten Spielklasse Westfalens wolle man sich so schnell wie möglich etablieren. „Wir werden erstmal versuchen die Oberliga zu halten. Dazu brauchen wir aber noch ein paar gute Spieler. Ziel ist ganz klar die Bundesliga. Mal sehen, ob das schon in den nächsten Jahren funktionieren wird“, umreißt Habermehl die Zukunftsplanung.