Handball-Torhüter Mats Grzesinski bleibt beim Zweitligisten TuS N-Lübbecke. Der 18-Jährige hat schon einiges erreicht und hat weiter hohe Ziele.

Seit drei Jahren wohnt Mats Grzesinski schon nicht mehr in seiner Heimat. Ganz losgekommen ist er von seiner Heimats- und Geburtsstadtstadt aber noch lange nicht. Erster Anhaltspunkt: Sein Nummernschild. Das WAN lässt jeden wissen: „Ich bin Wanne-Eickeler". Das wird er auch sein Leben lang bleiben, auch wenn ihn seine sportliche Karriere schon längst in andere Städte verschlagen hat.

Der heute 18-jährige Torhüter steht seit 2018 beim Handball-Zweitligisten TuS N-Lübbecke im Tor und hat jüngst einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben.

Doppelbelastung in der 2. und der 3. Liga

„Ich habe schon mit der Verlängerung gerechnet. Ich hatte zwar auch andere Angebote, habe mich aber für Lübbecke entschieden“, erklärt Grzesinski. Seine Anfänge machte er in der Jugend des HC Westfalia Herne. Vor seiner ehemaligen Heim- und Trainingsstätte, der Sporthalle Am Westring, erinnert er sich an diese Zeit: „Es fühlt sich gut an, wieder mal hier zu sein. Hier habe ich angefangen, Profi zu werden.“

Zu C-Jugend-Zeiten: Mats Grzesinki trug die Nummer 1, steht auf dem Bild in der hinteren Reihe als 5. von links.
Zu C-Jugend-Zeiten: Mats Grzesinki trug die Nummer 1, steht auf dem Bild in der hinteren Reihe als 5. von links. © manfred scheibe

Sechs Zweitligaeinsätze konnte Grzesinski bereits in der vergangenen Spielzeit verbuchen. Dabei soll es aber nicht bleiben. „Ich hoffe, meine Einsatzzeiten zu steigern“, steckt er sich die Ziele für die kommende Saison. Auch dort muss er wieder mit einer Doppelbelastung klar kommen. Sein neuer Vertrag sieht ein Zweitspielrecht vor.

Für Lübbecke und Burgwedel zwischen den Pfosten

Damit wird Grzesinski nicht nur für Lübbecke in der 2. Bundesliga, sondern auch für HH Burgwedel in der 3. Liga Nord-Ost zwischen den Pfosten stehen. „Ich habe ja schon in meinem ersten Jahr für Lübbecke auch noch in der A-Jugend-Bundesliga gespielt. Ich bin das gewöhnt und habe überhaupt keine Angst davor“, gibt er sich kämpferisch.

Genau diese Einstellung hilft Grzesinski, im deutschen Profihandball zu bestehen. „Es gibt wenige Spieler in meinem Alter, die schon Bundesliga spielen. Auf andere Weise als zum Beispiel beim Fußball kriegt man hier schnell seine körperlichen Grenzen aufgezeigt“, berichtet er. Die Quittung für die harte Gangart: Verletzungen.

Ein nicht immer einfaches Jahr

Wirklich lange außer Gefecht gesetzt, war er „zum Glück noch nie“, dennoch war das vergangene Jahr für ihn nicht immer einfach. „Ich hatte viele Verletzungen, vornehmlich Brüche. Es lief trotzdem sportlich gut für mich.“

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Obwohl er sportlich schon einiges erreicht hat, ist Grzesinski noch lange nicht satt. „Ich würde gerne mal in der Sparkassen-Arena-Kiel spielen. Ob gegen oder für den THW ist mir egal“, feixt er und sein junges Alter ist ihm anzusehen. Auch das Nationalteam hat er im Blick: „Bei der aktuellen U19-WM wurde ich nicht berücksichtigt. Aber es kommen noch einige Turniere. Noch habe ich kein Jugend-Länderspiel, rechne aber bald mit meinem Debüt.“

Es hat sich viel im sportlichen Leben von Mats Grzesinski verändert und das wird es wohl auch weiter. Eine Sache hat sich aber nie geändert: seine Schuhauswahl. „Die Adidas Spezial trage ich, seitdem ich mit Handball angefangen habe. Das sind meine kleinen Glücksbringer.“ Die haben bisher offenbar perfekt funktioniert.

Handball hat Tradition in der Familie Grzesinski

Handball hat in der Familie Grzesinski Tradition. Vater Frank spielte ebenfalls beim HC Westfalia Herne, Mats’ Bruder Jan (20) spielt aktuell in der Handball-Oberliga beim FC Schalke 04, obwohl der Grzesinski-Haushalt eigentlich eine schwarz-gelbe Färbung hat.

„Bei uns zu Hause geht es am Esstisch eigentlich nur um Handball. Manchmal fragen wir uns, was wohl passiert wären, wenn ich Feldspieler geworden wäre. Die Tipps meines Vaters bekommt nun immer mein Bruder mit“, erzählt Mats Grzesinski aus dem Familienalltag.