Ein Tor von Westfalia Herne macht gerade die Runde: eine siebenstellige Zahl an Usern hat schon das Video vom Freistoßtor gegen Sodingen gesehen.

Ist ja nicht selten, dass im Fußball eine schier endlos lange Zeit vergeht, bis mal so ein Freistoß ausgeführt wird. Da wird genau gezielt, gelaufen, getäuscht, getrickst, und oft genug landet dann die Kugel sonst wo, jedenfalls nicht als kunstvoller Abschluss im gegnerischen Tor. Oberligist SC Westfalia Herne hat sich, im Vorrundenspiel des Cranger-Kirmes-Cups gegen den SV Sodingen, auch an eine komplizierte Variante gewagt. Mit Erfolg. Nicht nur mit dem Tor zum 2:0-Zwischenstand. Im Internet geht das Video zu diesem Treffer gerade mit einer siebenstelligen Zahl an Aufrufen steil.

Wer zurzeit zum Thema „westfalia herne freistoß“ im Netz sucht, findet viel und teilweise blumige Anerkennung für die Herner Slalomkombination mit Querpass, die Michael Smykacz mit dem Treffer zum 2:0 abschließt – am Ende heißt es 3:1 für die Herner gegen Westfalenligist und Kirmes-Cup-Ausrichter SV Sodingen. Von „Zack, Zack, Zack! Oberligist zeigt uns den cleversten Freistoßtrick des Sommers“ (watson.de) über „Westfalia Herne schießt überragend einstudiertes Freistoßtor“ (fumsmagazin.de) bis hin zu „Wie Westfalia Herne jetzt Freistöße schießt“ (11 Freunde).

Die Dreierkette ist keine Blaupause für die Oberliga-Saison

Das war unmittelbar bei Ausführung dieses Freistoßes noch nicht abzusehen. Vier Herner Spieler liefen zunächst über den Ball oder dran vorbei, und die Zuschauer, so Westfalia-Trainer Christian Knappmann, „haben schon beim dritten gemoppert.“ Aber: „Am Ende war alles gut.“ Nicht nur an jenem Abend. Allein auf Instagram bei „433“ war das Video bis Montagnachmittag über 2.180.000-mal aufgerufen worden.

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Es gab andere Experimente beim Cranger-Kirmes-Cup wie die Dreier-Kette, die werden die Herner nicht als Blaupause mit in die Punktspiele nehmen, die für die Westfalia am kommenden Sonntag, 11. August (15 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim SV Schermbeck beginnen.

Planbar mit Varianten

Die Varianten bei Freistößen, Einwürfen (Ausgangspunkt für 13 Herner Tore in der Vorsaison) und Eckbällen aber schon: „Für uns sind diese Standardsituationen wichtig“, so Knappmann, „weil man diese Situationen eins zu eins planen kann.“ Und eben variieren. Beim 1:0-Testspielsieg beim VfB Bottrop liefen wieder vier Mann am Ball vorbei, mit einem Ende ohne Querpass. Nico Pulver schoss dann direkt zum Siegtor ein.

An diesem Donnerstag (19 Uhr, Sportplatz Wiescherstraße) steht für die Westfalia das Erstrundenspiel im Krombacher-Kreispokalwettbewerb beim B-Kreisligisten SC Constantin Herne an, am Sonntag schließlich beginnt für die Herner die Oberligasaison mit dem Auswärtsspiel beim SV Schermbeck.

Durch Siege zusammenwachsen

Mit diesen ersten Pflichtspielen ist dann auch die Vorbereitungszeit vorbei. Wie immer kurz vor Saisonbeginn stellt sich für Christian Knappmann die Frage nicht, inwieweit die Mannschaft schon zusammengewachsen ist. Klettertouren oder ähnlich Teambuildendes standen auch in diesem Jahr nicht bei der Westfalia auf dem Vorbereitungsplan: „Du kannst noch so viele Raftingtouren machen, als Mannschaft wächst du nur durch Siege in Pflichtspielen zusammen“, so Christian Knappmann.

Immerhin: aus der diesjährigen Saisonvorbereitung der Westfalia bleibt „der cleverste Freistoßtrick“ des Sommers 2019.

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