DSC Wanne-Eickel und Westfalia Herne streiten Samstag um den Kirmes-Cup. Beide Trainer haben eine besondere Beziehung zum Turnier.

Natürlich wünsche er sich auch ein Finale Westfalia gegen Wanne-Eickel, meinte Reinhard Wilke vom SV Sodingen am Donnerstagabend, kurz vor Ende des Halbfinals zwischen Westfalia Herne und Erkenschwick, das die Herner 2:1 gewannen. „Aber der DSC muss auch erstmal gewinnen, Altenbochum war sehr gut bislang“, sagte Wilke.

Doch am Ende stand es da, das Traumfinale. Westfalia Herne gegen DSC Wanne-Eickel heißt es am Samstag um 18 Uhr im Stadion am Schloss Strünkede. Nachdem acht Jahre in Folge der dickste Umschlag mit dem Preisgeld in den Kreis Recklinghausen ging, bleibt der Titel in der Stadt. Und vor dem Endspiel stehen die beiden Trainer Sebastian Westerhoff und Christian Knappmann im Mittelpunkt.

Westerhoff will Titel Nummer sechs – mit Dreierkette

Pokalsieger 2016: Sebastian Westerhoff und DSC-Abwehrchef Davod Basile, hier nach dem Triumph in Sodingen mit dem TSV Marl-Hüls.
Pokalsieger 2016: Sebastian Westerhoff und DSC-Abwehrchef Davod Basile, hier nach dem Triumph in Sodingen mit dem TSV Marl-Hüls. © Olaf Krimpmann / MHB

„Fünfmal“, sagt Westerhoff lachend auf die Frage, wie oft er den Kirmes-Cup schon gewonnen hat. Von 2011 bis 2013 mit der Spielvereinigung Erkenschwick (gemeinsam mit DSC-Abwehrchef Basile), 2014 und 2016 mit Marl-Hüls. Faustregel: Wer „Wester“ in der Mannschaft hat, holt den Cranger-Kirmes-Cup. Jetzt will er als Trainer den Titel gewinnen – es wäre der erste überhaupt für den DSC Wanne-Eickel.

„Der Kirmes-Cup gehört für mich zur Vorbereitung dazu“, sagt Westerhoff. „Man kann auf sehr hohem Niveau testen. Klar ist die Belastung sehr hoch, wenn man alle zwei Tage so ein Spiel hat – aber auch für die Spieler ist das in jedem Fall schöner als Training.“ Und Westerhoff, der mit einem großen Kader gesegnet ist, kann reichlich rotieren und ausprobieren – was er am Donnerstag auch machte.

„Westfalia wird natürlich richtig heiß sein“

Mit Altenbochum habe man gegen den stärksten Gegner gespielt, aber auch nicht wirklich ins Spiel gefunden. „Die Viererkette passt wohl nicht zu uns“, erklärt Westerhoff. „Mit drei hinten in der zweiten Hälfte lief es viel besser.“

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In dieser Formation gelang unter anderem am Freitag das 6:1 gegen Westfalia in der Vorrunde. „Die werden natürlich heiß sein“, vermutet Westerhoff, „aber ich glaube, dass meine Jungs nicht weniger Bock haben: Das Finale Herne gegen Wanne-Eickel ist des Turniers auf jeden Fall würdig.“

Immer wieder Rote Karten: Knappmanns Problem mit dem Kirmes-Cup

Christian Knappmann muss nach dem Kirmes-Cup immer wieder auf wichtige Spieler verzichten. Für den Trainer von Westfalia Herne ist es schwierig, beim Turnier anzutreten.
Christian Knappmann muss nach dem Kirmes-Cup immer wieder auf wichtige Spieler verzichten. Für den Trainer von Westfalia Herne ist es schwierig, beim Turnier anzutreten. © Thorsten Tillmann

Sein Gegenüber Christian Knappmann hat eine ganz andere Geschichte mit dem Kirmes-Cup: Er selbst flog bei seinem ersten Auftritt dort 2015 wegen Schiedsrichter-Beleidigung vom Platz und erlebte immer wieder Rote Karten für Mitspieler (Atmaci, Zaskoku, Ferati 2015) oder als Trainer für seine Mannschaft (Trisic 2016). Donnerstagabend sah Bilal Abdallah Rot wegen Beleidigung, Knappmann kochte. Ausgerechnet Abdallah, der im Winter beim Sodinger Hallenturnier als fliegender Torwart Rot wegen Handspiels bekommen hatte.

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„Die Frage ist, ob es für uns noch Sinn ergibt, dieses Turnier zu spielen“, sagt Knappmann. „Als ambitionierte Mannschaft ist das Risiko von Verletzungen und Sperren einfach größer als in einem normalen Freundschaftsspiel.“

Smykacz zum Glück nicht schwerer verletzt

Bei Abdallah stelle sich zudem die Frage der Verhältnismäßigkeit: „Für das Wort Lachkick gibt es Rot – aber nicht, wenn unser Spieler an der Ecke auf die Pflastersteine geschickt wird.“ Bei der Beleidigung macht sicher auch der Ton die Musik, aber was den Tritt von Satin gegen Smykacz angeht, kann man Knappmanns Ärger nachvollziehen.

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Immerhin kann der Mittelstürmer im Finale wohl spielen. Und das will Knappmann, trotz des Ärgers, gewinnen.

„Niemand verliert gerne 6:1, schon gar nicht gegen den Stadtrivalen. Das wollen wir nicht auf uns sitzen lassen. Von daher birgt das Spiel eine Menge Brisanz und wir wollen unsere Revanche.“

Um 16 Uhr spielt Altenbochum gegen Erkenschwick im Spiel um Platz drei.

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