Herne. Eine Nachricht der Deutschen Billard-Union macht manchem Billardfreund derzeit zu schaffen. Die Mehrkampf-Bundesliga stellt den Spielbetrieb ein.
Eine Nachricht der Deutschen Billard-Union (DBU) macht manchem Billardfreund derzeit zu schaffen. Die Mehrkampf-Bundesliga stellt ihren Spielbetrieb ein. Ein Opfer dieser Maßnahme ist auch der heimische Erstliga-Vertreter BC Grün-Weiss Wanne. Wannes Sportwart Uwe Habermehl erklärte im WAZ-Gespräch Gründe für das Bundesliga-Aus und setzt nun auf die Karte „Hoffnung“. Noch sei etwas Zeit, um die Entscheidung zu korrigieren.
Die Zeichen der Zeit stehen für das Mehrkampf-Billard nicht so gut. Zu übermächtig ist die Konkurrenz des Snooker, Dreiband oder Pool geworden. Entsprechend scheint Mehrkampf nunmehr hinten herauszufallen aus dem Reigen der Billard-Disziplinen. Sehr zum Leidwesen des BC GW Wanne, aber auch zu dessen neun anderer Vereine bundesweit.
Der Plan der DBU war der, dass man zur Attraktivitätssteigerung der Disziplin eine 2. Bundesliga einführen wollte. Sechs Mannschaften sollten im Oberhaus spielen, sechs weitere in der zweiten Liga, so das Konzept. Nun haben aber lediglich zehn Teams zur nächsten Saison gemeldet. Für den Verband zu wenig, was zur Folge hatte, den nationalen Spielbetrieb ganz einzustellen.
Im 5-Kegel-Billard bilden sechs Teams die Bundesliga
Etwas vorschnell vielleicht, meint Uwe Habermehl, Sportwart und Jugendwart im heimischen Billardclub vom Wananas. Als Beispiel führt er die Disziplin „5-Kegel“ an. „Hier haben wir auch für die Bundesliga gemeldet, und da gehen nur sechs Mannschaften an den Start“, so Habermehl. „Da stellt sich ja genau die Frage: Warum geht das da?“
In einer großen WhatsApp-Gruppe hat sich die Mehrkampf-Community bundesweit vernetzt und fühlt sich ausgebremst. Mancherorts überlege man bereits konkrete Schritte einzuleiten gegen die Verbands-Entscheidung. In Wanne behält man derweil die Ruhe. „Am liebsten wäre es uns, wir stellen wieder alles auf Anfang. Und wir spielen wieder eine Bundesliga wie gehabt“, so Uwe Habermehl.
In der letzten Saison haben noch neun Mannschaften erste Liga gespielt, jetzt könnten es zehn sein. Eine zweite Liga brauche es nicht zwingend. Sollte man künftig jedoch ohne Bundesliga nur noch landesweit spielen, etwa in einer Oberliga, dann wären Spitzenleute aus Holland oder Belgien sicher nicht mehr zu halten. „Und was hätten Mannschaften etwa aus Coburg oder Oberursel wohl für ein Interesse, an einer NRW-Meisterschaft teilzunehmen“, so Habermehl.
Hoffnung auf anstehende DBU-Sitzung am 22. Juni
In Wanne-Eickel setzt man nun darauf, dass Appelle an die Verbandsspitze erhört werden. Am 22. Juni sei noch eine DBU-Sitzung anberaumt, so der Wanner Sportwart. Da könnte man das Thema noch einmal auf die Agenda setzen. Die Spielernominierung habe zudem noch Zeit, die Saison würde erst im September starten. Uwe Habermehl hofft deshalb: „Die Zeit wird natürlich immer enger. Aber vielleicht ist ja noch was zu bewegen.“