Der BC GW Wanne hat als Gastgeber des Grand Prix Eurokegel Neuland betreten. Die noch junge Disziplin soll ein dauerhaftes Thema in Wanne werden.

Selbst für so einen erfahrenen Verein wie den BC Grün-Weiß Wanne gibt es noch Premieren zu feiern. So richtete der Mehrkampf-Bundesligist in seinem Vereinsheim am vergangenen Wochenende die vierte Auflage des German Grand Prix Eurokegel mit insgesamt 19 Startern aus.

Für Thomas Wember und seine Vereinskollegen Frank Jeske und Uwe Habermehl ging es jeweils nicht über die Gruppenphase hinaus.
Für Thomas Wember und seine Vereinskollegen Frank Jeske und Uwe Habermehl ging es jeweils nicht über die Gruppenphase hinaus. © Sabine Hahnefeld

Eurokegel ist eine noch recht junge Billarddisziplin. Erst vor knapp vier Jahren entstand ein Regelwerk, das den offiziellen Turnierbetrieb möglich machte. Mittlerweile hat sich diese Spielart aber durchaus in Deutschland verbreitet. Besonders Spieler aus den ostdeutschen Bundesländern sind ganz vorne mit dabei. Das spiegelte sich auch im Endergebnis des Grand Prix in Wanne-Eickel wieder. Dort war für die Teams aus Westfalen kein Vorbeikommen an den Favoriten aus Sachsen.

Die GW-Verantwortlichen hatten im Vorfeld auch gar nicht mit großen Erfolgen gerechnet. Die drei Wanner Teilnehmer Uwe Habermehl, Thomas Wember und Frank Jeske verfügten beileibe nicht über die Erfahrung wie ihre Konkurrenten aus dem Osten.

„Für uns in Westfalen ist Eurokegel komplettes Neuland“, bestätigt Siegfried Tabaka, der 2. Vorsitzende des BC GW Wanne. Dennoch begrüße er diese neue Spielart: „Wir wollen in Zukunft, zunächst intern, mehr Richtung Eurokegel gehen. Es ist ein vergleichsweise einfaches Spiel, das aber sowohl für Spieler als auch für Zuschauer interessant ist.“

Interesse am Karambolbillard nimmt ab

Eine logische Entwicklung. Das Interesse am Karambolbillard nimmt ab, die Vereine überaltern. Eurokegel ist eine gute Möglichkeit, auch Jüngere wieder an die Billardtische zu bekommen. Beim Eurokegel-Billard wird auf Turnierbillards gespielt, mit drei Karambolbällen und einem Kegelsatz von fünf extra für Eurokegel entwickelten Kegeln.

Die Wanner fangen damit schon ganz früh an. In der Billard-AG des Gymnasiums Eickel, die von GW-Jugendwart Uwe Habermehl betreut wird, ist Eurokegel der große Renner. „Als ich die Kegel aufgestellt habe, wollten alle nur noch dort hin. Es ist zwar schade, dass Karambol zurückgeht, aber wir sollten uns trotzdem dieser neuen Disziplin öffnen“, sagt er. So sieht auch der Bundessportwart Kegel Lothar Friebel, der ebenfalls am Grand Prix teilnahm: „Gerade die Karambol-Vereine sollten sich Eurokegel mal anschauen.“

Gruppenphase ist Endstation für Wanner Teilnehmer

Wenn dies geschehen sollte, werden die Wanner in Zukunft wohl etwas weiter oben bei Eurokegel-Turnieren zu finden sein. Beim Grand Prix blieb es für die drei GW-Starter bei einer Teilnahme an der Gruppenphase. Frank Jeske und Thomas Wember belegten Platz 19 und 18. Uwe Habermehl landete nur ein wenig weiter vorne auf Platz 16.

An der Spitzenposition erfolgte eine Wachablösung: Eric Baldermann (SV Leukersdorf), der das Turnier zuvor dreimal in Folge gewinnen konnte, musste sich dieses Mal seinem Vereinskollegen Ronny Neumann im Finale mit 1:3 geschlagen geben. Den dritten Platz teilten sich Christopher Pleyer (BC Empor Freiberg) und Alex Hopf (MSV Neuruppin).