Hattingen/Dortmund. Schiedsrichter Lars Bramkamp erhitzt die Gemüter des Fußball-Oberligisten TuS Bövinghausen: „Der Schiri hat Rache für seine Schwester genommen.“

Das Samstagabend-Spiel der Fußball-Oberliga zwischen dem TuS Bövinghausen und dem FC Eintracht Rheine ist alles andere als schiedlich-friedlich zu Ende gegangen. Mittendrin: Lars Bramkamp, der 29-jährige Schiedsrichter des TuS Hattingen, der vor allem die Gemüter der Dortmunder Gastgeber nach deren 0:1-Niederlage erhitzte.

Per Elfmeter war der FC Eintracht zu seinem Siegtreffer gekommen – in der dritten Minute der Nachspielzeit. „Der Schiri hat uns verpfiffen. Ich weiß nicht, was sich der Verband auch bei dieser Ansetzung gedacht hat“, sagte Ajhan Dzaferoski, der Chef des TuS Bövinghausen, dem Reviersport. „Der Schiri hat Rache für seine Schwester genommen. Unglaublich! ... Wir konnten das Spiel mit diesem vermeintlichen Unparteiischen gar nicht gewinnen.“

Lea Bramkamp erhitzt im September 2023 die Gemüter des TuS Bövinghausen

Zur Aufklärung: Lars Bramkamps 27-jährige Schwester Lea hatte im September des vergangenen Jahres die Oberliga-Partie des TuS gegen die Spvgg. Erkenschwick geleitet und nach der 0:3-Niederlage den Zorn von Ajhan Dzaferoski und Christian Knappmann auf sich gezogen. „Das kleine Mädchen hatte nicht seinen besten Tag. Das kann passieren, aber leider hatte diese Leistung das Ergebnis maßgeblich beeinflusst“, hatte der damalige Bövinghausen-Coach dem Reviersport gesagt.

„Ich habe nur die Schiedsrichter-Leistungen der beiden Geschwister auf ein und dasselbe schlechte Niveau gestellt.“

Ajhan Dzaferoski, der Chef des TuS Bövinghausen, zum Reviersport

Und diesmal? Nach dem Elfmeterpfiff stellte Ajhan Dzaferoski Schiri Lars Bramkamp zur Rede. „Du pfeifst genauso scheiße wie deine Schwester“, will er gesagt haben und war anschließend über den Eintrag im Spielbericht erstaunt. „Was schreibt er in den Spielbericht rein? Ich hätte gesagt, dass er genauso scheiße wie seine Schwester sei“, sagte der Chef des TuS Bövinghausen dem Reviersport. „Aber das habe ich niemals gesagt. Ich habe nur die Schiedsrichter-Leistungen der beiden Geschwister auf ein und dasselbe schlechte Niveau gestellt.“

Schiedsrichter Lars Bramkamp lässt am Samstagabend die Polizei rufen

Nach dem Schlusspfiff am Samstagabend jedenfalls befürchtete der Hattinger Unparteiische offensichtlich, dass die Situation an der Provinzialstraße eskalieren könne. „Mit drei Einsatzwagen rauschte die Polizei an, um Lars Bramkamp zum Auto zu bringen“, schreiben die Ruhr-Nachrichten.

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„Ich fühle mich nicht sicher. Mehr möchte ich jetzt nicht dazu sagen“, zitiert die Dortmunder Zeitung den Regionalliga-Schiedsrichter, der die Polizei hat rufen lassen. Auch drei Tage später will sich Lars Bramkamp zu den Geschehnissen nicht äußern.